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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)
Autoren: Kat Zhang
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sollten.
    Emalia hatte vor uns nur eine entkommene Hybride beherbergt, ein zwölfjähriges Mädchen, das drei Wochen blieb, bis Peter schließlich eine Familie im Süden des Landes fand, die die Kleine dauerhaft aufnehmen konnte. Emalia selbst war Mitte zwanzig. Ihr und Sophie war es gelungen, all die Jahre über unentdeckt zu bleiben und der Institutionalisierung zu entgehen. Sie und Peter waren sich mehr oder weniger zufällig über den Weg gelaufen.
    Vielleicht benahm sich Emalia deshalb, als wüsste sie nicht, wie sie mit uns umgehen sollte. Als würden wir zerbrechen, wenn sie uns zu hart anfasste.
    Addie lehnte sich an die Anrichte. » Wann wird das Treffen stattfinden? «
    » Mit Peter? Morgen Abend. Wieso? «
    » Ich möchte dabei sein. «
    Emalia schüttete etwas Müsli in eine Schüssel, ihr Lächeln war zurückhaltend. » Wir treffen uns in Peters Wohnung, Addie. Wie gewöhnlich. «
    » Das ist kaum fünf Minuten von hier. «
    » Ihr sollt aber nicht … «
    » Es wird Abend sein. Niemand wird uns sehen. « Addie nagelte die Frau mit unserem Blick fest. » Emalia, ich muss mit ihm reden. Ich möchte wissen, was los ist. «
    Nornands Hybridabteilung war geschlossen worden, aber die Patienten hatte man woandershin verlegt, anstatt sie gehen zu lassen. Peter hatte versprochen, wir würden einen Weg finden, sie zu befreien. Aber falls irgendetwas in diese Richtung unternommen worden war, hatte niemand Addie und mich eingeweiht.
    » Ich werde dir erzählen, was immer du wissen willst « , sagte Emalia, » und ich bin sicher, Peter wird irgendwann hier vorbeischauen. «
    » Es sind nur fünf Minuten zu Fuß « , wiederholte Addie. » Ein fünfminütiger Weg im Dunkeln. «
    Die Kaffeemaschine piepste. Emalia eilte darauf zu. » Ich werde Peter fragen, wenn ich ihn sehe. Was hältst du davon? Ich werde ihm erzählen, dass du unbedingt mitkommen möchtest, und wir sehen, was er sagt. «
    , sagte ich, und ich wusste, dass Addie meiner Meinung war.
    Laut jedoch murmelte sie: » Okay. «
    » Okay. « Emalia lächelte und nickte zum Kaffeebecher hin. Der Duft, den wir normalerweise als belebend und tröstend empfanden, bereitete uns nun leichte Übelkeit. » Bist du sicher, dass du keinen möchtest? Es ist angenehm, etwas Heißes zu trinken, wenn der Morgen so kühl ist. «
    Addie schüttelte den Kopf und wandte sich ab.
    Draußen war es kühl. Wir würden nicht nach draußen gehen.

Kapitel 3
    Addie und ich lagen wieder im Bett, an ein Kissen geschmiegt, als Emalia zum Flughafen aufbrach. Wir verharrten in einem Zustand zwischen Wachen und Träumen, die Ecken und Kanten der Welt waren unscharf geworden.
    Das Klopfen an der Wohnungstür riss uns aus dem Schlaf. Addie schoss hoch und sah automatisch nach Kitty und Nina. Sie schliefen noch, so tief unter der Decke vergraben, dass wir ihre geschlossenen Augen gerade eben ausmachen konnten.
    Es klopfte erneut. Mir fiel ein rotes Glühen auf dem Nachttisch ins Auge, wo Addie unseren Chip hingeworfen hatte, ehe sie sich aufs Bett hatte fallen lassen. Er glühte jetzt durchgehend, ein Hinweis darauf, dass sein Gegenstück in der Nähe war.
    , flüsterte ich.
    Wir mussten uns zusammenreißen. Wir durften nicht weiterhin dermaßen erschrecken und bei jedem Klopfen an der Tür befürchten, dass jemand gekommen war, uns zu holen.
    Ich musste Addie nicht bitten, mir die Kontrolle zu überlassen. Ich übernahm in dem Augenblick die Führung über unsere Gliedmaßen, in dem sie sie abgab, eilte ins Wohnzimmer und öffnete die Wohnungstür.
    Das Licht der Morgensonne fiel auf Ryans Haut, sodass es aussah, als wäre sie mit Gold überzogen. Seine dunklen Locken standen auf eine Art ab, als wollten sie der Schwerkraft ins Gesicht lachen. Er streckte die Hand nach uns aus, als verspüre er den Impuls, mit den Fingern über unsere Haut streichen. Doch er machte es nicht. Seine Hand fiel wieder zurück an seine Seite. » Ich war nicht sicher, ob ihr so früh schon auf sein würdet. «
    » Wir konnten nicht schlafen « , sagte ich.
    » Es sind Sommerferien. « Sein Lächeln war nicht länger warm, sondern zynisch. » Wir sollten bis in die Puppen schlafen. «
    Ich zog ihn mit mir zum Sofa. Er hatte eine kleine Papiertüte dabei – in der sich wahrscheinlich eine weitere seiner Erfindungen verbarg – und stellte sie neben sich auf dem Boden ab.
    » Tja, wir haben sämtliche Prüfungen geschwänzt « ,
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