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Turm der Lügen

Turm der Lügen

Titel: Turm der Lügen
Autoren: Marie Cristen
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Marche
    In Château Gaillard gefangen, muss Blanche von Burgund noch bis zum Frühling 1322 warten, ehe sie endlich ihr Gefängnis verlassen darf. Nach dem überraschenden Tod seines Bruders Philippe (der König stirbt am 3 . Januar 1322 an der Ruhr) setzt Charles am 13 . Mai 1322 seine Scheidung von ihr durch. Blanche, an Körper und Geist gebrochen, zieht sich in das Kloster von Maubuisson zurück, wo sie 1326 stirbt.
    Jeanne von Burgund, Gräfin von Poitiers
    Der Sohn, den Jeanne Philippe schenkt, stirbt schon eineinhalb Monate nach der Krönung in Reims. Ein weiteres Kind, dessen Geschlecht nicht überliefert ist, kommt 1317 zur Welt und stirbt ebenfalls. Dem Paar bleiben vier Mädchen. Jeanne, Marguerite und Isabelle heiraten im französischen Hochadel, Blanche wird Nonne.
    Nach dem unerwarteten Tod ihres Mannes regiert Jeanne gemeinsam mit ihrer Mutter die Pfalzgrafschaft von Burgund. Die meiste Zeit lebt sie in Gray, aber auch im
Hôtel de Nesle
in Paris. Philippe schenkt es ihr 1319 . Jeanne erweist sich als kluge und vorausblickende Regentin ihrer Grafschaften (nach dem Tod der Mutter erbt sie auch das Artois). In ihrem Testament bestimmt sie, dass das skandalumwitterte Hôtel an der Seine verkauft werden soll. Vom Erlös wird das
Collège de Bourgogne
auf dem linken Seine-Ufer errichtet. Es nimmt zwanzig bedürftige Studenten aus dem Burgund auf und ermöglicht ihnen das Studium der Logik und Philosophie.
    Jeanne stirbt acht Jahre nach ihrem Mann, am 21 . Januar 1330 . Sie ist in der Gruft der französischen Könige in St. Denis beigesetzt.
    Isabelle von Frankreich,
Königin von England
    Die Günstlingswirtschaft ihres Gemahls treibt die englische Königin in Verzweiflung und Rebellion. Sie findet in Roger Mortimer, dem Baron von Wigmore, einen Vertrauten und erwirbt sich an seiner Seite die wenig schmeichelhafte Bezeichnung »die Wölfin von Frankreich«. Nicht zuletzt wird ihr der Tod des eigenen Gemahls angelastet, der auf barbarische Weise ermordet wird, indem man ihm eine glühende Eisenstange rektal in die Gedärme stößt. Eine durchaus übliche Art, mit der im englischen Mittelalter Homosexuelle bestraft werden. 1330 gelingt es Isabelles Sohn Edward, die Macht an sich zu reißen. Mortimer wird des Verrats angeklagt und hingerichtet, Isabelle vom Hof verbannt. Sie stirbt am 22 . August 1358 in Hertford Castle.
    Marguerite von Burgund,
Königin von Navarra
    Dass die Tochter Herzog Roberts  II . von Burgund und der Königstochter Agnes von Frankreich 1315 auf Befehl ihres Ehemannes mit Hilfe der eigenen Haare erdrosselt wurde, ist Legende. Ebenso der Zeitpunkt. In »Die französischen Könige des Mittelalters«, Verlag C. H. Beck, vertritt Bernhard Töpfer die Meinung, dass Marguerite im Frühjahr 1315 starb, so dass der Hochzeit des Zänkers nichts mehr im Wege stand. Man geht davon aus, dass sie an einer Lungenentzündung litt, die in Anbetracht ihrer Haftbedingungen tödlich endete. Noch heute kann man in den Ruinen von Château Gaillard eine Treppe besichtigen, die angeblich in ihren Kerker führte. Spektakulär ist der unglaubliche Blick, den die Ruinen über den Lauf der Seine erlauben.
    Salisches Gesetz
    Bei der »Lex Salica« handelt es sich um ein Gesetzbuch in lateinischer Sprache. Anfang des sechsten Jahrhunderts dient es in Frankreich als Grundlage der Rechtsprechung. Unter der Regentschaft Philippes des Langen bildet es die Rechtsgrundlage dafür, dass Frauen und ihre Nachkommen künftig von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Der Begriff »Salisches Gesetz« steht für den Ausschluss der weiblichen Erbfolge. Erstes Opfer dieses Gesetzes ist Eduard  III ., Isabelles Sohn. Mit dieser Begründung wird ihm die französische Krone verweigert, was zum Hundertjährigen Krieg führt.
    Der Fluch und der Schatz der Templer
    Innerhalb eines Jahres, so fordert Jacques von Molay, der letzte Großmeister der Templer, am 19 . März 1314 auf dem Scheiterhaufen, will er sich mit König und Papst vor dem Gericht Gottes treffen. Er verflucht die Könige von Frankreich bis in die 13 . Generation und schafft damit den unzerstörbaren Mythos vom »Fluch der Templer«. Historiker verweisen den Fluch heute in das Reich der Legende. Allerdings können sie für die Richtigkeit dieser Behauptung ebenso wenige Beweise erbringen wie für das Gegenteil. Ähnliches gilt auch für den Schatz der Templer. Ob und in welchem Umfang er existiert hat oder noch existiert, ist ein Geheimnis.
    Die Judeninsel
    Das
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