Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
plumpste gegen den zweiten Fremden, der sich eingemischt hatte.
    Man sah vom ganzen Kampfgetümmel nur ein buntes Gewirr von Beinen.
    Retief sprang nach vorn, zerrte Magnan aus dem Knäuel, stieß ihn zur Seite und blieb mit geballter Faust stehen. Die beiden Qornt lagen stöhnend am Boden und bewegten sich nur schwach.
    »Ein schönes Stück Arbeit«, sagte Retief. »Sie haben beide geschafft, Mr. Magnan.«
    »Das sind doch zweifellos die blutrünstigsten, aggressivsten und erbarmungslosesten Kreaturen, mit denen ich je zusammengetroffen bin«, schnaubte Magnan. »Das ist doch nicht fair – drei Meter groß und dazu diese Gesichter ...«
    Der kleinere der beiden gefangenen Qornt fuhr sich mit langen, schlanken Fingern über das knochige Schienbein, von dem er die engen grünen Beinkleider entfernt hatte.
    »Es ist nicht gebrochen«, fiepte er nasal, wobei er Magnan durch die überdimensionale dunkle Brille ansah. Sein Terranisch war recht ordentlich. »Kleiner Dank.«
    Magnan lächelte hoheitsvoll. »Ich darf wohl sagen, daß Sie es sich in Zukunft zweimal überlegen werden, bevor Sie sich mit friedlichen Diplomaten anlegen.«
    »Diplomaten? Sie machen sich einen Spaß.«
    »Wir sind nicht so wichtig«, meinte Retief. »Sprechen wir lieber über euch. Wie viele seid ihr?«
    »Nur Zubb und ich ...«
    »Ich meine überhaupt. Wie viele Qornt?«
    Der Fremde pfiff schrill.
    »Halt, keine Warnrufe«, schnauzte ihn Magnan an.
    »Das war nur ein Ausdruck des Vergnügens ...«
    »Sie fanden die Lage vergnüglich? Ich versichere Ihnen, mein Herr, daß Sie sich auf einer gefährlichen Bahn befinden. Es könnte sein, daß ich wieder wütend werde.«
    »Bitte, üben Sie Zurückhaltung. Ich war nur etwas erstaunt –« ein winziges Pfeifen entrang sich ihm – »daß Sie mich für einen Qornt halten.«
    »Und Sie sind kein Qornt?«
    »Ich? Große Schneckenpfade, nein.« Wieder entrangen sich dem Schnabelgesicht Pfiffe des Vergnügens. »Zubb und ich sind Verpp.«
    »Aber Sie sehen genau wie Qornt aus.«
    »Oh, nicht im geringsten – höchstens in den Augen eines Terraners. Die Qornt sind bullige Schurken, die zumindest drei Meter fünfzig groß sind. Und ihr einziges Ziel ist natürlich der Kampf. Faule Drohnenkaste, sonst nichts.«
    »Eine Kaste? Das heißt, daß sie biologisch derselben Abstammung sind wie ihr?«
    »Aber nein. Ein Verpp würde nicht daran denken, die Eier eines Qornt zu befruchten.«
    »Ich wollte sagen, ihr hattet die gleichen Stammeltern.«
    »Wir alle sind Puds Geschöpfe.«
    »Worin unterscheidet ihr euch von ihnen?«
    »Nun, die Qornt sind streitsüchtig, angeberisch und haben kein Gefühl für die höheren Dinge des Lebens. Man würde kaum auf ihre Stufe herabsteigen wollen.«
    »Wissen Sie etwas über eine Note, die dem terranischen Botschafter von Smorbrod überreicht wurde?«
    Der Schnabel verzog sich. »Smorbrod? Ich kenne keinen Ort mit diesem Namen.«
    »Der äußere Planet dieses Systems.«
    »Ach so. Wir nennen ihn Guzzum. Ich habe gehört, daß sich dort irgendwelche fremde Geschöpfe niedergelassen haben, aber ich muß gestehen, daß ich mich für diese Dinge nicht sehr interessiere.«
    »Wir verschwenden unsere Zeit, Retief«, meinte Magnan. »Schnüren wir diese Kerle zusammen und flüchten wir rechtzeitig. Sie haben gehört, was er sagte ...«
    »Gibt es am Hafen unten, wo die Boote liegen, auch Qornt?« fragte Retief.
    »In Taroon, meinen Sie? O ja, eine große Anzahl. Die Qornt bereiten sich auf eines ihrer Kriegsabenteuer vor.«
    »Das dürfte die Invasion von Smorbrod sein«, sagte Magnan. »Und wenn wir uns nicht beeilen, Retief, werden wir unter den letzten der Evakuierten sein und vielleicht noch erwischt werden ...«
    »Wieviele Qornt befinden sich schätzungsweise in Taroon?«
    »Oh, eine große Anzahl. Vielleicht fünfzehn oder zwanzig.«
    »Fünfzehn oder zwanzig was?« Magnan sah ihn verblüfft an.
    »Fünfzehn oder zwanzig Qornt.«
    »Heißt das, daß es nur fünfzehn oder zwanzig Qornt insgesamt gibt?«
    Wieder ein Pfiff. »Aber nein. Ich meinte doch nur die dort wohnenden Qornt. Es gibt natürlich noch andere Wohnzentren.«
    »Und die Qornt – alle Qornt – sind für das Ultimatum verantwortlich?«
    »Vermutlich. Es sähe ihnen ähnlich. Ein streitsüchtiger Haufen, wie ich schon sagte. Und interplanetarische Verbindungen sind ihr Hobby.«
    Zubb stöhnte und bewegte sich. Er setzte sich langsam auf und rieb sich den Kopf. Dann redete er mit schrillen Konsonantenfolgen auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher