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TTB 114: Ultimatum von den Sternen

TTB 114: Ultimatum von den Sternen

Titel: TTB 114: Ultimatum von den Sternen
Autoren: Robert A. Heinlein
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keine Sorgen. Du bist ein netter Junge, und dein Vater war ein ehrenwerter Mann. Aber jetzt muß ich noch ein paar Worte mit deiner Mutter sprechen. Bleib lieber hier, bis der Posten ankommt … und vielleicht könntest du ihn diesem Ding da vorstellen.«
    Der Polizeichef ging auf das Haus zu. Jetzt war es Zeit, Lummie die verdiente Tracht Prügel mit der Axt zu geben. Aber plötzlich fühlte er Mitleid mit ihm.

 
2
     
    John Thomas Stuart dem Elften schien der Kummer, den ihm Lummox verursacht hatte, untragbar. Aber er stand doch nicht allein da. Mister Ito zum Beispiel litt an Altersschwäche, die ihn bald töten würde. Hinter unzähligen verschlossenen Türen spielten sich verzweifelte Dramen ab, von denen niemand etwas ahnte. Es ging um Geld, Gesundheit oder die Familie.
    Oder weiter weg, in der Hauptstadt, starrte der Gouverneur hilflos auf ein Bündel Akten – wahrheitsgemäße Berichte, die seinen besten Freund und Vertrauten schwer belasteten. Noch weiter weg, auf dem Mars, verließ ein Prospektor hoffnungslos sein Sandmobil, um sich auf den langen Rückweg zu machen. Er würde es nie schaffen.
    Unvorstellbar weit weg, in mehr als siebenundzwanzig Lichtjahren Entfernung, reiste das Sternenschiff Bolivar im Raum. EinFehler in einem winzigen Relais würde bewirken, daß die Bolivar jahre-, jahrelang zwischen den Sternen umherirrte …
    Und noch viel, viel weiter weg, inmitten einer Sternenwolke, wurde eine Krebsrasse langsam aber sicher von einer jüngeren, aggressiven Amphibienrasse verdrängt. Es würden noch mehrere tausend Erdenjahre vergehen, bis es soweit war, aber der Ausgang stand jetzt schon fest.
    Doch wieder zurück zur Erde. In der Bundeshauptstadt machte sich seine Exzellenz Henry Gladstone Kiku, M. A. Dr. phil. h. c, Staatssekretär für Weltraumangelegenheiten, nicht die geringsten Sorgen über jene Krebstiere. Denn er würde sie nie kennenlernen. Er machte sich auch noch keine Sorgen über die Bolivar, denn die würden später von selbst kommen. Besonders der Verlust eines Passagiers der Bolivar würde Mister Kiku und seinem Stab im kommenden Jahr viele Kopfschmerzen bereiten.
    Alles, was sich außerhalb der Ionosphäre zutrug, gehörte zu Mister Kikus Verantwortungsbereich. Ebenso alles, was die Beziehungen der Erde zu irgendeinem Teil des erforschten Universums betraf. Selbst Dinge, die oberflächlich gesehen eigentlich nur die Erde betrafen, wurden für ihn von Interesse, wenn sie irgendwie mit außerirdischen Dingen in Verbindung standen oder gebraucht wurden. Eine wahrhaft große Last, die auf seinen Schultern ruhte.
    Mister Kiku hatte natürlich einen außerordentlich großen Stab, auf den er einen Teil der Lasten manchmal abschob. Und selbstverständlich half ihm auch der Minister. Der Minister hielt Reden, empfing bedeutende Persönlichkeiten, gab Interviews und erleichterte in mancher Weise das Los seines Staatssekretärs. Mister Kiku wäre der letzte, der das nicht zugegeben hätte. Solange sich der jeweilige Minister gut führte, seine eigenen Aufgaben wahrnahm und den Staatssekretär tun ließ, was er wollte – solange hatte er Mister Kikus Zustimmung. Freilich, wenn er versagte, dann fand Mister Kiku schon Wege, ihn loszuwerden. Doch in den letzten fünfzehn Jahren hatte er nie zu so drastischen Maßnahmen greifen müssen. Selbst die gröbsten Klötze wurden unter seiner Hand meist zu politisch brauchbaren Figuren.
    Über den jetzigen Minister war sich Mister Kiku noch nicht so ganz im klaren, aber darum ging es im Augenblick auch nicht. Er sah sich gerade die Akten des Projektes Zerberus an, ein Vorschlag zum Aufbau einer Versuchsstation auf Pluto. Ein Licht auf seinem Schreibtisch flammte auf, und der Minister trat fröhlich pfeifend ein.
    Er unterbrach sich. »Tag, Henry. Bitte bleiben Sie sitzen.«
    Mister Kiku hatte gar nicht die Absicht gehabt aufzustehen. »Hallo, Herr Minister. Was kann ich für Sie tun?«
    »Nicht viel, nicht viel.« Er blieb neben Mister Kikus Schreibtisch stehen und sah sich die Akten an. »Aha, Sie brüten geradeüber dem Zerberus-Projekt. Henry, das ist doch was für die Ingenieure. Warum sollen wir uns den Kopf darüber zerbrechen?«
    »Es gibt gewisse Aspekte«, antwortete Mister Kiku mit hochgezogenen Augenbrauen, »die uns betreffen.«
    »Vermutlich. Kosten und so weiter.« Sein Adlerblick blieb auf der fettgedruckten Zeile hängen: VERANSCHLAGTE KOSTEN: 3,5 Megadollar und 7,4 Menschenleben. »Was soll denn das? Ich kann mich doch nicht vor die
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