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TTB 114: Ultimatum von den Sternen

TTB 114: Ultimatum von den Sternen

Titel: TTB 114: Ultimatum von den Sternen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Bulldogge angetreten, obwohl Lummox durchaus noch Appetit hatte. Aber er hatte einen gesunden Sinn für Besitzverhältnisse. Menschen aß man einfach nicht. Denn im Durchschnitt waren sie ihm freundlich gesinnt.
    Aber diese Menschin hatte seine Gefühle verletzt. Schmollend trollte er sich.
    Der nächste Bericht über Lummox kam von einer zwei Meilen entfernten Stelle. Die Stuarts lebten in einem Vorort von Westville. Offenes Land trennte sie von der Stadt selbst. In diesem Grünstreifen besaß Mister Ito eine kleine Gemüsefarm, in der er Kohl und Rüben für die Feinschmecker in der Stadt anbaute. Mister Ito hatte offensichtlich nicht erkannt, wer ihm da seinen Kohl wegfraß. Er war ein verschlossener Mann und hatte sich nie um seine Nachbarn gekümmert. So wußte er auch über Lummox’ Gewohnheiten nicht Bescheid.
    Doch er zögerte ebenso wenig wie vorher Mrs. Donahue. Mit einem alten Gewehr – ein Erinnerungsstück an seinen Großvater selig, der es im Vierten Weltkrieg benutzt und liebevoll ›Panzerkiller‹ genannt hatte – ging er auf Lummox los.
    Mister Ito lud durch und zielte auf das, was man vielleicht am ehesten mit Lummies Hinterteil bezeichnen konnte. Der Krach erschreckte Mister Ito, und der Mündungsblitz blendete ihn einen Moment. Als er sich von seinem Schreck erholt hatte, war das Ding fort.
    Doch er wußte genau, in welcher Richtung es geflohen war. Dieses Zusammentreffen hatte Lummox nicht so sehr gekränkt, sondern eher entsetzt. Als ihn die Kugeln kitzelten und das Geräusch der Explosion schmerzhaft laut an seine Ohren drang, stellte er seinen schnellsten Gang ein und rannte auf die Gewächshäuser zu. Gewöhnlich betrug die Zündfolge seiner Beine 1, 4, 5, 8, 2 3, 6 , 7, ein Gang, den er vom leichten Trab bis zum Pferdegalopp beibehalten konnte. Aber jetzt lief er vom Start weg im doppelbeinigen Galopp, wobei er zuerst die Beine 1, 2, 5 und 6 und dann 3, 4, 7 und 8 benutzte.
    Lummox hatte die drei Gewächshäuser durchquert, bevor er es selbst recht merkte. Hinter sich ließ er Löcher von der Größe mittlerer Lastwagen im Glas zurück. Drei Meilen weiter vorn lag Westville. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn er in die entgegengesetzte Richtung auf die Berge zugesteuert wäre.
    John Thomas Stuart hörte sich den verwirrten Bericht seiner Mutter mit steigender Beunruhigung an. Als er von Mister Itos Gewächshäusern hörte, ließ er den Gedanken an seine Ersparnisse fallen und beschäftigte sich mit der Frage, was von seinen Besitztümern er in Bargeld umsetzen konnte.
    Die weiteren Berichte waren unzusammenhängend. Lummox schien über die Felder gebummelt zu sein, bis er die Hauptstraße nach Westville erreichte. Ein Transkontinental-Lastwagenfahrer hatte sich bei einem Verkehrspolizisten darüber beklagt, daß er einen vielfüßigen Roboterlaster gesehen hätte, der keinerlei Lizenzschilder mit sich führte und den Verkehr nicht im geringsten beachtete. Der Verkehrspolizist hatte Lummox nicht gesehen, und da es ihm schien, als habe der Fahrer ein Vorurteil gegen Roboterlaster, war er der Sache auch nicht weiter nachgegangen, sondern hatte nur routinemäßig an den Funkwagen telefoniert.
    Die Verkehrszentrale in Westville schenkte dem Bericht keinerlei Beachtung, denn sie war voll und ganz mit einem ungewöhnlichen Fall von Auflehnung gegen die Ordnung beschäftigt.
    John Thomas unterbrach seine Mutter: »Wurde jemand verletzt?«
    »Verletzt? Ich weiß nicht. Wahrscheinlich. John Thomas, du mußt mir dieses Ungeheuer vom Halse schaffen.«
    Er ignorierte diese Feststellung. Im Augenblick war es wohl das Beste. »Und was geschah sonst noch?«
    Mrs. Stuart kannte die Einzelheiten nicht. Lummox war irgendwo mitten in der Stadt aufgetaucht. Er bewegte sich langsam und zögernd. Der Lärm verwirrte ihn. Ein hölzerner Gehsteig krachte unter seinem Gewicht zusammen. Frauen kreischten, Kinder und Hunde steigerten noch die allgemeine Verwirrung. Sicherheitspolizisten versuchten, die Ruhe und Ordnung wiederherzustellen, und der arme Lummox, der doch nichts Böses im Sinn hatte, machte einen nur zu natürlichen Fehler … Die großen Schaufenster des Supermarktes schienen ihm Zuflucht zu gewähren. Es hieß zwar, daß das Duraglas unzerbrechlich sei, doch der Architekt hatte natürlich nicht damit gerechnet, daß Lummie es für Luft halten würde. Lummox betrat also auf diesem etwas ungewöhnlichen Weg das Kaufhaus und versuchte sich in der Schlafzimmerabteilung zu verstecken. Er hatte
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