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TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1
Autoren: Andre Norton
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Norbies als Viehhirten verlierst du nicht ein Stück. Sie lassen sich gerne mit Pferden bezahlen. Quade nimmt Norbies, wenn immer er sie bekommen kann.“
    „Ich weiß nicht recht“, mischte sich der dritte Heimkehrer ein. „Ich würde lieber gewöhnliche Reiter nehmen. Norbies sind anders als wir …“
    Hier verlor Storm den Faden der Unterhaltung, in plötzlicher Erregung mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Quade war kein alltäglicher Name. Er hatte ihn nur einmal in seinem Leben gehört.
    „Erzähl’ mir doch nicht, daß du wirklich glaubst, die Norbies seien uns gegenüber feindlich eingestellt! So ein Unsinn!“ fuhr der zweite Sprecher den dritten in herausforderndem Ton an. „Ich und mein Bruder, wir holen uns immer Norbies zum Zusammentreiben, und wir haben das schwierigste Gelände da oben in den Bergen! Zwei Norbies sind besser beim Treiben als ein Dutzend Reiter, die ich in Irrawady Crossing bekomme. Und ich kann dir auch Namen nennen, wenn du willst.“
    Ransford grinste. „Komm ‘runter vom Katheder, Dort. Wir wissen ja alle, wie ihr Lancins über die Norbies denkt, und ich gebe zu, daß sie gute Fährtensucher sind. Aber wie du ja weißt, ist es zu Unruhen gekommen, weil eine ganze Menge Tiere verschwunden sind.“
    „Natürlich. Aber niemand konnte beweisen, daß Norbies an ihrem Verschwinden schuld sind. Wenn man Leute immer nur herumstößt, dann müssen sie ja aufsässig werden! Sobald du aber einen Norbie anständig und ehrlich behandelst, wird er für dich durchs Feuer gehen. Die Bergschlächter sind keine Norbies.“
    „Bergschlächter sind Viehdiebe, nicht wahr?“ Storm hoffte, durch seine Frage das Gespräch wieder auf Quade zu bringen.
    „Richtig“, erwiderte Ransford freundlich. „Sagen Sie, sind Sie nicht der Tiermeister, der sich als Siedler gemeldet hat? Nun, wenn alle Geschichten, die wir über eure Ausbildung gehört haben, wahr sind, dann werden Sie keine Schwierigkeiten haben, auf der Stelle einen Job zu finden. Die Bergschlächter sind ein Problem im Innern des Landes. Sie bringen einfach an einer günstigen Stelle die Herde zum Durchgehen und können dabei genug Tiere beiseite treiben, um ein gutes Geschäft zu machen. Man kann mit seinen eigenen Leuten nicht an allen Stellen zugleich sein. Darum macht es sich bezahlt, Norbies zu nehmen. Die kennen Weg und Steg hier.“
    „Und wo verkaufen die Bergschlächter ihre Beute?“ fragte Storm.
    Ransford krauste die Stirn. „Das möchte hier jeder Viehzüchter, jeder Reiter und jeder Händler auf unserem Planeten gerne wissen. Wir haben nur einen Raumhafen, und da kommt nichts hindurch, ohne doppelt und dreifach geprüft zu werden. Wenn sie nicht oben in den Bergen irgendwo einen geheimen Hafen und ein Schmugglerschiff dazu haben, das die Ladung hinausbringt – mein Gott, wozu sie die Tiere gebrauchen, wissen Sie so gut wie ich. Aber sie überfallen die Herden.“
    „Oder die Norbies überfallen die Herden und schreien dann Zeter undMordio über die Banditen, wenn wir ihnen klare Fragen stellen“, warf der dritte Arzorianer säuerlich ein.
    Lancing fuhr auf. „Das stimmt nicht, Balvin! Quade beschäftigt Norbies – und das ganze Basingebiet folgt seinem Beispiel. Er und seine Familie sitzen seit der Ankunft des ersten Siedlerschiffes in der Gegend da oben und, weiß Gott, die kennen die Norbies! Die ganze Limpiro-Bergkette müßte einstürzen, bevor Quade seine Meinung ändert.“
    Storm senkte den Blick auf seine eigenen Hände, die auf dem Tisch vor ihm ruhten – braune, schlanke Hände mit einer alten Narbe quer über dem linken Handrücken. Sie hatten sich nicht bewegt, und keiner der drei, die neben ihm saßen, konnte sehen, wie sich seine Augen plötzlich veränderten. Brad Quade – der Mann, der für ihn so wichtig war – der Mann, den zu treffen er von so weit hergekommen war. Brad Quade, der eine Blutschuld zu bezahlen hatte an andere Menschen aus einer Welt, auf der es kein Leben mehr gab – eine Schuld, die Storm kassieren mußte.
    Als kleiner und unschuldiger Knabe hatte er vor einem Mann, dessen Macht und Wissen weit über das anderer, sogenannter ‚zivilisierter’ Rassen hinausging, gestanden und einen Schwur geleistet. Ein Krieg war dazwischengekommen. Er hatte gekämpft und war dann vom anderen Ende der Galaxis hierhergekommen –
    „Ya-ta-hay!“ Aber er sagte es nicht laut. „Gut, sehr gut.“
    Einwanderungs- und Zollkontrollen waren für einen Mann mit Storms Papieren lediglich eine
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