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TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez
Autoren: Kenneth Bulmer
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hatten sich über sie gebeugt.
    Es war plötzlich sehr kalt geworden.
    „Sie sind tot“, richtete Doc sich auf „Alle beide.“
    Der Captain sah nach oben in die Bäume. Sams Scheinwerfer zeigte hinter dem zerrissenen Netz andere, in denen auch Bündel hingen. Der ganze Wald war voller Netze und Bündel.
    Er hob das Gewehr und richtete es auf eine der Spinnen, die langsam in ihr Versteck zurückkroch. Aber dann ließ er die Waffe wieder sinken.
    „Es ist ihre Welt“, murmelte er hilflos. „Aus Rache eine oder zwei zu töten – wie sinnlos das wäre.“
    „Shep lebt. Sie müssen ihn mit einem Gift betäubt haben.“ Doc zeigte auf die abgerissenen Silberfäden. „Sie haben seinen Aufprall abgeschwächt. Er wird leben.“
    Sam zitterte am ganzen Körper. Der Captain konnte seine Zähne klappern hören.
    „Verdammte Bestien!“ murmelte der Pilot. „Verfluchte Spinnen!“
    „Es sind keine richtigen Spinnen“, sagte Doc ruhig. „In dieser Größe könnten sie nicht existieren. Nun wissen wir wenigstens, wozu die kleinen Käfer ihren Messerschwanz haben.“
    „Verfluchte Bestien!“ wiederholte der Pilot statt jeder Antwort.
    Cap sagte scharf:
    „Sam! Bringe Lenson zum Wagen. Doc nimmt McGarrity. Ich kümmere mich um Shep.“
    Die drei Männer brachten die Toten und den Verwundeten zu dem Wagen und dann zurück zum Schiff, ohne ein Wort zu reden. Hinter ihnen versank der Wald in der Finsternis.
     
    *
     
    Die Spaten stießen gegen Felsen.
    „Grabt tief“, sagte der Captain. „Ihre Ruhe soll durch nichts gestört werden.“
    Und dann standen der Captain, der Arzt und der Pilot um die beiden Grabhügel, ihre Mützen in den Händen. Das Licht des heraufdämmernden Morgens spiegelte sich in den Aluminiumkreuzen.
    Der Captain sprach ein kurzes Gebet.
    „Wir starten noch heute“, gab er dann bekannt. Er sah sich um. Fern am Horizont stieg die Sonne in den blassen Himmel. „Dies ist eine gute und fruchtbare Welt. Der Mensch wird sie eines Tages in Besitz nehmen. Sie werden Frieden mit den Spinnen schließen und jeder wird für sich leben.“
    „Wird jemals einer von ihnen an diese beiden Männer denken, die ihr Leben dafür gaben?“ fragte Doc, ohne eine Antwort zu erwarten. Aber Cap nickte und sagte:
    „Die Zeit und das Leben gehen weiter. Niemand wird Muße haben, zurückzuschauen. Wer die Sterne erobern will, kann nur in die Zukunft blicken. Lenson sagte immer, die Grenzen unseres Universums müßten weiter vorgeschoben werden. Und McGarrity antwortete ihm stets, das sei ein lausiger Job.“ Der Captain drehte sich so, daß die beiden Männer sein Gesicht nicht sehen konnten. „Gehen wir.“
    Sie stiegen die Leiter empor und verharrten nur einen Augenblick oben in der offenen Schleuse. Mit einem letzten Blick umfaßten sie die fremdartige Landschaft. Von drüben drohte der Wald.
    Sam spuckte aus.
    „Ein verdammter Planet!“ stieß er hervor.

 
II. Teil
     
    Das terranische Erkundungsschiff SAUMAREZ konnte nur im entfernten Sinne als ein Schiff bezeichnet werden. Es war viel mehr als das. Es war groß. Und es konnte die Abgründe zwischen den Sternen in Sprüngen überbrücken, Billionen von Kilometern in wenigen Herzschlägen.
    Die SAUMAREZ war das vollkommenste Werk, das je von Menschenhand geschaffen worden war. In ihrem Innern hatte alles Platz, das Menschen zu Menschen werden ließ. Sie gehörte zu den Sternen, wie der Mensch in das Universum gehörte, das er eroberte.
    Leutnant Loftus Tait, TEK, vergaß niemals, daß seine Heimat die Erde war, jener kleine Planet am Rande der Milchstraße. Und er war stolz, ein Mensch zu sein. Er hatte die Tagebücher seines berühmten Großvaters gelesen und fühlte sich mit jenen Pionieren verbunden, die in ihren winzigen Schiffen die unendlichen Räume durchquerten, um fremde Planeten zu entdecken und zu erforschen. Heute trat er in ihre Fußstapfen und schob die Grenzen des Imperiums noch weiter hinaus, der Ewigkeit entgegen.
    Die SAUMAREZ war vor zehn Jahren von der Erde gestartet und würde weitere 40 Jahre – irdische Jahre – im Raum bleiben. Sie hatte den Auftrag, von Fixstern zu Fixstern zu eilen und an einem bestimmten Ort jeweils für eine gewisse Zeit zu bleiben. Von hier aus schickte sie dann die kleineren Erkundungsschiffe aus, die alle Sonnen und Planeten in einem Radius von 8 Lichtjahren erforschten. Sehr oft gab es in dieser Kugel von 16 Lichtjahren Durchmesser eine Menge von Sonnen, und es war schwierig, keinen einzigen Planeten zu
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