Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
gedacht, daß ich mich vielleicht bis zum Dach durchkämpfen muß und dort Hilfe brauchen kann.“
    „Ich bezweifle nicht“, sagte Peldy, „daß das ein Teil der Erklärung ist.“
    Dieser Peldy war wirklich ein kalter Brocken, und gar nicht so leicht auszuhorchen. Ob die Gilde wohl Verdacht gegen ihn geschöpft hatte? Das war nicht ausgeschlossen, überlegte er – eigentlich brauchte nur einmal einer der weisen Männer seinen besonderen Fall unter die Lupe zu nehmen, dann würden sie schon merken, daß bei ihm nicht alles so war, wie es den Anschein hatte. Die Müdigkeit seiner langen Jahre überfiel ihn. Für eine kurze Weile war die Last seiner Aufgabe und die Notwendigkeit, seine Unsterblichkeit vor allen Menschen zu verbergen, für seine Schultern fast zu schwer.
    „Wohin bringen Sie mich?“
    „In das Hotel.“
    Hedrock überlegte, was das für ihn zu bedeuten hatte. Das Hotel Royal Ganeel war das städtische Hauptquartier der Gilde. Daß man ihn dorthin brachte, bedeutete, daß etwas Wichtiges vorgefallen war. Und er wußte genau, daß die Waffenhändler grundsätzlich kein Risiko eingingen. Das konnten sie gar nicht, denn ihre ganze Existenz beruhte darauf, daß ihre Geheimnisse auch geheim blieben. Wenn sie je die Loyalität eines Mitarbeiters anzweifelten, der gewisse Dinge um ihre Organisation wußte, wie das bei ihm der Fall war, dann würde das Leben dieses einen Mannes gegenüber der Sicherheit ihrer Organisation und der ganzen Welt als bloßes Nichts wiegen.
    Aber er durfte das Hotel nicht vergessen. Es war vor zweihundert Jahren zum Gedächtnis einer bedeutenden Frau, eine der Isher Kaiserinnen, errichtet worden und erstreckte sich über vier Stadtblocks. Er selbst hatte damals den Bau geleitet, der mehr als siebenhundertfünfzig Milliarden Kredite verschlungen hatte. Und jeder einzelne Raum in dem gigantischen Komplex enthielt einen insgeheim installierten Materiesender, der ihm einen Fluchtweg garantierte.
    Unglücklicherweise war jedoch das Schaltelement, das er zur Betätigung des Senders benützte, ein Ring, den er im Palast gelassen hatte. Er trug im Augenblick nur eine Ringpistole, da er bei Hof keine Aufmerksamkeit auf die wunderbaren Ringe der Waffenhändler hatte lenken wollen. Hinter falschen Mauern waren im Hotel genug Ringe verborgen, aber es war zweifelhaft, ob ein Mann mit einer Eskorte von zwanzig Wächtern Gelegenheit haben würde, sich eines solchen Ringes zu bemächtigen.
    Der Aufzug hielt. Die Männer drängten ihn auf einen weiten Gang hinaus, an dessen Stirnseite er eine Tür mit der leuchtenden Aufschrift
     
    ASTEROIDEN-GESELLSCHAFT – HAUPTBÜRO
     
    erblickte.
    Das Zeichen, so erinnerte sich Hedrock, war nur zur Hälfte erlogen. Der riesige Minenkonzern war eine echte Firma mit Geschäftsverbindungen auf allen Planeten des Sonnensystems. Und daneben war sie ein wichtiger Zweig der Waffenläden, ein Aushängeschild, hinter dem die Tätigkeit jener mächtigen Organisation ungehindert ablaufen konnte.
    Als Hedrock das riesige Vorzimmer betrat, kam gerade ein hochgewachsener Mann in mittleren Jahren aus einer dick gepolsterten Tür. Er erkannte Hedrock sofort, zögerte jedoch einen Augenblick und kam erst dann mit einem freundlichen Lächeln’ auf Hedrock zu.
    „Nun, Mr. Hedrock“, sagte er, „wie geht es der Kaiserin?“
    „Sie erfreut sich bester Gesundheit, Mr. Gonish.“
    Der weise Mann lachte. „Ich fürchte, es gibt genug Leute, die diese Nachricht gar nicht gerne hören. Im Augenblick versucht zum Beispiel der Rat der Gilde mit Hilfe meiner Intuitionen das Geheimnis herauszufinden, das sie vor uns zu verbergen sucht. Ich bin noch nicht ganz am Ende meiner Überlegungen angelangt, aber wenn es sich um eine Erfindung handelt, möchte ich sagen, daß es ein interstellarer Antrieb ist. Allerdings weiß ich noch nicht recht …“
    Hadrock runzelte die Stirne. „Interstellare Raumfahrt? Dem würde sie sich mit aller Kraft widersetzen …“ Er hielt inne und fuhr dann beschwörend fort: „Bestimmt, das ist es! Schnell, wer ist der Erfinder?“
    Gonish lachte wieder. „Nur nicht so hastig. Ich muß mir noch einmal alle Einzelheiten durch den Kopf gehen lassen. Ich denke im Augenblick an einen Wissenschaftler namens Derd Kershaw, falls Sie es interessiert.“ Sein Gesicht verdunkelte sich plötzlich, und er sah Hedrock und seine Begleiter fragend an. „Aber Hedrock, was ist denn eigentlich los? Was haben Sie denn angestellt?“
    Der Offizier der Geheimpolizei,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher