Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland

TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland

Titel: TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland
Autoren: Milton Lesser
Vom Netzwerk:
entwickelt. Wir haben eine Station draußen im All eingerichtet, etwa ein Fünftel auf dem Weg zum Mond. Sie taten dasselbe. Dann – nichts mehr über wissenschaftliche Entwicklung seit über 20 Jahren. Ich frage euch, ist das nicht sonderbar?“
    Der Erste: „Sonderbar?“
    Alaric Arkalion: „Ja, sonderbar.“
    Der Zweite: „O ja.“
    Der Erste: „Du und dein Abgeordneter. Man könnte gerade meinen, deine Stimme hätte ihn ins Amt gebracht.“
    Der Zweite: „Wenn ich nur hier heraus und mit ihm sprechen könnte!“
    Alaric Arkalion: „Niemand darf hier weggehen.“
    Der Erste: „Jede Entfernung aus diesem Lager wird mit Gefängnis bestraft, sagt das Gesetz.“
    Der Zweite: „O ja? Gefängnis, daß ich nicht lache. Andernfalls muß man auf die Reise ins Niemandsland. Nun, ich kann keinen Unterschied darin erblicken.“
    Der Erste: „Nun, dann versuche es doch! Versuche zu entfliehen!“
    Der Zweite sieht abschätzend die Posten an: „Ringsum stehen Posten. Ich glaube, man zensiert auch unsere Post.“
    Alaric Arkalion: „Ja, tatsächlich.“
    Der Zweite: „Sie sollen bloß aufpassen, bald geht mir der Gaul durch! Ich kann verdammt heftig werden, wenn mir der Kragen platzt!“
    Der Erste: „Schau doch, siehst du, wie die Wachen bereits zittern?“
    Der Zweite: „Sehr spaßig, vielleicht hast du keinen besonders guten Job gehabt oder sonst etwas? Vielleicht macht es dir auch gar nichts aus. Mir jedenfalls macht es sehr viel aus. Ich hatte einen Job und eine aussichtsreiche Zukunft. Die Bezahlung war zwar nicht sonderlich gut, aber es bestanden sehr gute Aussichten, und jetzt schicken sie mich ins Niemandsland.“
    Der Erste: „Du bist noch nicht dort.“
    Der Zweite: „Ja, aber ich gehe dorthin.“
    Der Dritte: „Wenn man uns nur wissen ließe, wann. Mein Rücken schmerzt mich wie wahnsinnig. Ich warte nur darauf, um zu simulieren. Ich warte nur.“
    Der Erste: „Dann warte eben! Das wird dir sehr gut tun.“
    Der Dritte: „Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten!“
    Der Erste: „Das tue ich ja. Aber du hast doch mit dem ganzen Quatsch angefangen.“
    Der Zweite: „Er sucht offensichtlich Streit.“
    Der Dritte: „Das kann er haben.“
    Alaric Arkalion: „Wir werden sehr lange beisammen sein, sehr lange. Wie wäre es denn, wenn ihr Hitzköpfe etwas abkühlen würdet?“
    Der Zweite: „Mische dich nicht in unsere Angelegenheiten ein.“
    Der Erste: „Sie sind doch verrückt, nicht wahr! Sie sind vollkommen übergeschnappt. Noch einer, der simulieren will?“
    Der Zweite: „Ihr seht doch, wie wenig es ihm ausmacht. Ein Blindgänger war er, das kann ich jetzt sehen. Was macht es ihm schon aus, wenn er für immer hier weg muß und niemals zurückkehrt? Ihm ist es doch gleichgültig, wo man ihm den Brotkorb hinhängt.“
    Der Erste: „Ha, ha.“
    Der Zweite: „Ja, wirklich! Ich meine es. Für immer! Wir gehen weg, irgendwohin – für immer. Wir kehren niemals wieder zurück. Niemand kommt zurück. Es ist für immer, auf Nimmerwiedersehen.“
    Der Erste: „Sage es doch deinem Abgeordneten: Oder vielleicht willst auch du den Kranken spielen, was?“
    Der Dritte versetzt dem Ersten einen Schlag, der überrascht zurücktaumelt, gegen einen Tisch fällt und dann zu Boden stürzt: „Ich spiele nicht krank, verdammt!“
    Wache: „Okay, Leute, macht Schluß. Hört auf damit…“
    Alaric Arkalion zu sich selbst: „Ich wünschte nur, ich hätte bereits die 10 Millionen Dollar – wenn ich sie überhaupt je zu sehen bekomme.“
     
    *
     
    Sie fuhren bereits seit Stunden durch die frische Landluft, spürten den Wind auf dem Gesicht und lauschten dem Dröhnen ihres Raketenwagens. Sie waren ganz allein auf der Überlandstraße.
    „Wohin fahren wir, Kit?“
    „Nirgends, wir fahren nur eben.“
    „Ich bin so froh, daß sie dir für dies eine Mal freigegeben haben. Ich weiß nicht, was mit mir geschehen wäre, wenn man das nicht getan hätte. Ich mußte dich einfach noch einmal sehen. Ich –“
    Temple lächelte. Er hatte ohne Erlaubnis das Lager verlassen. Es war sehr schwierig gewesen, und es konnte ihm noch sehr schlecht ergehen. Aber es wäre sinnlos, Stephanie damit zu beunruhigen. „Es ist nur für wenige Stunden“, sagte er.
    „Stunden! Wenn wir wollen, ein ganzes Leben, Kit. Oh, Kit – weshalb fliehen wir nicht einfach? Nur wir beide, irgendwohin, wo sie dich nie finden werden. Ich könnte im Nu alles gepackt haben und bereit sein und …“
    „Rede nicht so! Wir können
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher