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TS 17: Geheime Order für Andromeda

TS 17: Geheime Order für Andromeda

Titel: TS 17: Geheime Order für Andromeda
Autoren: Clark Darlton
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Präzision, mit der er das gewissermaßen antriebslos tat, blieb unheimlich.
    Suchkommandos fanden den Gegenstand auf Anhieb. Sie hielten sich in respektvoller Entfernung und vermieden es, zu nahe an ihn heranzugehen. Man befürchtete immer noch eine heimtückische Falle.
    In dem unsicheren Licht der beginnenden Dämmerung stand der matt schimmernde Zylinder reglos inmitten der steppenartigen Landschaft. Ein Glühen schien von ihm auszugehen, lockend und einladend, aber zugleich auch drohend.
    General Patterson erreichte den Schauplatz des Geschehens.
    Etwas steifgliedrig kletterte er aus dem Helitaxi und wurde von den anwesenden Sicherheitsoffizieren respektvoll gegrüßt.
    „Was Neues?“ erkundigte er sich beiläufig.
    Man konnte ihm nur das berichten, was man bisher beobachtet hatte. Und das war nicht viel.
    „Seltsam“, knurrte Patterson unzufrieden. „Warum haben sie uns so ein Geschenk abgeworfen? Es ist doch offensichtlich, daß das Ding für uns bestimmt ist, sonst wäre es vielleicht in China gelandet. Aber nein, ausgerechnet dicht neben dem Hafen. Und eine Bombe kann es nicht sein, die wäre längst detoniert.“
    Man stimmte ihm zu.
    Gleichzeitig bewegte sich etwas an dem Zylinder.
    Aus der Seite heraus schob sich ein schlanker, feingliedriger Stab und wuchs senkrecht in die Höhe. Als er zwei Meter lang war, verharrte er zitternd. Ohne Zweifel eine Art Antenne.
    Und dann ertönte eine Stimme.
    Sie klang irgendwie mechanisch und viel zu regelmäßig, um aus einem menschlichen Mund zu kommen. Die Grammatik war richtig, aber ihr fehlte eben das Leben. Genauso wie ein Brief in Schreibmaschinenschrift unpersönlicher wirkt als ein handgeschriebener, so stand diese Stimme unpersönlich und fast künstlich im Raum, anders als das von einem Menschen gesprochene Wort.
    Aber die Stimme war nicht unfreundlich – oder vielmehr die Worte waren es nicht. Sie ließen Patterson unwillkürlich erleichtert aufatmen.
    Die Stimme sagte:
    „Bewohner des Planeten Erde! Erschreckt nicht über die merkwürdige Form unserer ersten Berührung. Aber als raumfahrende Rasse werdet ihr selbst am besten wissen, welche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen, ehe man die Verbindung mit einer fremden Intelligenz aufnimmt. Das nur zur Erklärung unseres Verhaltens.
    Wir kommen aus einem Sternsystem jenseits des großen Abgrunds. Ihr nennt es den Andromedanebel. Eins unserer Expeditionsschiffe fand in diesem Teil der für uns fremden Welteninsel eine universale Zivilisation, das Imperium der Erde. Wir erforschten eure Geschichte, nachdem wir eure Sprache mechanisch verstehen und auch wiedergeben konnten. Jetzt beschlossen wir, Kontakt aufzunehmen.
    Der Zylinder, vor dem ihr steht, ist ein solches Sprechgerät. Es wird von unserem Schiff aus ferngesteuert. Wir wagten es nicht, direkt zu landen. Der Zylinder soll unser Botschafter sein. Das wäre alles. Wir begrüßen die Bewohner der Erde als Brüder und Freunde. Wenn Sie uns etwas sagen möchten, so gehen Sie bis auf drei Meter an den Zylinder heran und sprechen Sie. Erteilen Sie uns Ihr Einverständnis – wer immer auch Ihr Kommandant sein mag – in genau 20 Stunden auf dem Raumhafen zu landen.“
    Patterson fühlte sich im Mittelpunkt aller Blicke. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als die Initiative zu ergreifen.
    Langsam und zögernd schritt er auf den Zylinder zu, der in einer Entfernung von knapp hundert Meter im Mittelpunkt des Ringes stand. Obwohl er den Sicherheitsdienst hinter sich wußte, fühlte er sich plötzlich sehr einsam und verlassen. Selbst auf einem unbewohnten Planeten hätte man jetzt nicht einsamer sein können.
    Drei Meter vor dem Zylinder blieb er stehen.
    Der geheimnisvolle Gegenstand strahlte ein mattes Glühen aus, das aus dem Innern zu kommen schien. Die Hülle machte einen transparenten Eindruck, obwohl man nicht hindurchzusehen vermochte.
    Patterson nahm seine ganze Kraft zusammen.
    „Willkommen auf der Erde, Freunde aus dem Weltall“, sagte er mit einigermaßen sicherer Stimme. „Wir sind glücklich, euch in zwanzig Stunden gegenüberstehen zu dürfen. Es wird der größte Tag der menschlichen Geschichte werden. Werden wir uns verständigen können?“
    Der Zylinder gab prompt Antwort:
    „Mit unserem mechanischen Übersetzer, vor dem Sie stehen. Er ist vollkommen ungefährlich. Verladen Sie ihn und bringen Sie ihn zum Raumhafen. Er wird uns morgen gute Dienste leisten.“
    „Es wird alles so geschehen, wie Sie es wünschen“,
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