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Trixie Belden 21 - und das Geheimnis der fluesternden Stimmen

Trixie Belden 21 - und das Geheimnis der fluesternden Stimmen

Titel: Trixie Belden 21 - und das Geheimnis der fluesternden Stimmen
Autoren: Julie Campbell
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zu Wort. „Was hat dir denn eigentlich solch einen Schrecken eingejagt? Hast du“, sie zögerte, „hast du etwas gehört?“ Trixie wünschte, sie würde aufhören zu zittern. „N-nein“, stammelte sie. „Es — es war eigentlich nicht das, was ich gehört habe. Es war etwas, was ich zu sehen glaubte.“ Sie legte die Stirn in Falten und preßte ihre Hände zusammen, die sich wie zwei Eisklumpen anfühlten. Dann fuhr sie sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. „Natürlich kann ich das, was ich gesehen habe, gar nicht gesehen haben. Ich meine, niemand, der seine fünf Sinne beisammen hat, kann so etwas überhaupt gesehen haben. Versteht ihr?“
    „Nein“, erklärte Brigitte rundheraus, „ich verstehe nur Bahnhof.“ Sie ging zu Trixies Sessel, setzte sich hin und zog die Beine an. „Nun erzähl erst mal, warum du überhaupt aufgestanden bist.“
    Trixie warf Anna einen schuldbewußten Blick zu. Sie schien genauso aufgelöst und erschüttert zu sein wie sie selbst.
    „Ich bin aufgestanden, um zu sehen, ob die hintere Tür abgesperrt war“, stieß sie hervor.
    Anna sah sie erstaunt an. „Oh, vielen Dank, Trixie“, sagte sie, „das war sehr aufmerksam von dir. Aber das wäre gar nicht nötig gewesen. Diese Tür hat ein Schnappschloß . Meine Mutter und ich verriegeln sie nie, weil wir wissen, daß sie nur mit Hilfe eines Schlüssels geöffnet werden kann.“
    Trixie seufzte auf. Warum glaubte sie bloß immer, daß außer ihr niemand gesunden Menschenverstand besaß! Wenn Martin wieder einmal behauptet, daß ich ein Mäusehirn habe, werde ich ihm nicht gleich an die Kehle springen, dachte sie bedrückt. Vielleicht hat er gar nicht so unrecht!
    Sie sprang auf und ging zwischen den beiden Betten hin und her. „Ich hätte mir denken können, daß alles in Ordnung war“, bemerkte sie schließlich. „Wie dem auch sei, als ich bis zur Küche gekommen war, fiel mir auf, daß wir eine Lampe hatten brennen lassen, wahrscheinlich als wir die heiße Schokolade tranken. Gerade als ich hineingehen und das Licht ausmachen wollte ..
    Das Wort blieb ihr im Halse stecken, als sie Annas Gesicht sah. Es war kreidebleich, und aus ihren dunkelbraunen Augen sprach unverhüllte Furcht.
    Noch verräterischer als ihr Gesichtsausdruck waren jedoch ihre Hände. Ihre Finger verhakten sich ineinander, lösten sich und verklammerten sich aufs neue . Sie rang die Hände! Unablässig!
    „Ja“, drängte Anna. „Du wolltest gerade in die Küche gehen und das Licht ausmachen, als du etwas sahst — was war es denn?“
    „Eine Maus“, antwortete Trixie und kreuzte die Finger hinter dem Rücken. Wenn sie nun wieder zu einer Notlüge griff, so konnte ihr das niemand vorwerfen, schließlich geschah es ja nur aus Rücksicht auf Anna.
    Brigitte starrte sie aus großen Augen an. „Du — du hast eine Maus gesehen? Hast du deswegen diesen Aufstand gemacht?“ Auf ihrem Gesicht spiegelte sich ungläubiges Erstaunen.
    Trixie wandte sich ihr zu und blickte ihr tapfer in die Augen. „Sie — eh — sie hat mich erschreckt“, schloß sie lahm.
    Anna stieß einen Seufzer aus und machte einen erleichterten Eindruck.
    Brigitte ließ sich damit jedoch nicht abspeisen. „Ich begreife das einfach nicht“, erklärte sie. „Du hast in deinem ganzen Leben noch nie vor einer Maus Angst gehabt, Trixie Belden. Du hast mir sogar mal erzählt, daß du sie süß findest.“
    „Sie sind auch süß“, erwiderte Trixie mit fester Stimme, „aber nicht zu dieser Tages- beziehungsweise Nachtzeit. Heiliger Strohsack! Wißt ihr eigentlich, wie spät es ist? Jetzt müssen wir aber endlich schlafen!“
    Sie scheuchte Brigitte in ihr Bett und machte es sich so gut es ging auf dem Sessel bequem.
    Nachdem Anna das Licht ausgemacht hatte, merkte Trixie, daß die Gedanken jetzt mit voller Wucht auf sie einstürmten und an Schlaf natürlich überhaupt nicht zu denken war.
    Sie versuchte, sich jede Einzelheit der Erscheinung wieder ins Gedächtnis zurückzurufen — wenn es denn eine Erscheinung gewesen war. Hatte sie den Geist der Hexe gesehen? War Sarah Sligo ihr erschienen, um sie vor einer drohenden Tragödie zu warnen? Um was für eine Tragödie konnte es sich handeln, und wann würde sie passieren?
    Auf der anderen Seite konnte es auch jemand gewesen sein, der sie einfach nur erschrecken wollte. Je mehr sie darüber nachdachte, desto größer wurde ihre Gewißheit, daß die Gestalt in dem Gang mit der Gestalt draußen vor dem Haus überhaupt
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