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Transi Schraubenzieher

Transi Schraubenzieher

Titel: Transi Schraubenzieher
Autoren: Dimiter Inkiow
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nicht gehört. »Meine Herren, Sie haben jetzt gesehen, wie der Kopf funktioniert. Nun kommt das Problem des Bewegungsapparates und der Energieversorgung. Das bauen wir alles in seinen Bauch ein. Vielleicht lassen wir den Kleinen mithören.«
    »Oh, nein, nein!« stöhnten die Assistenten.
    »Warum nicht? Nach der kleinen Pause ist er sicher vernünftiger geworden.«
     
    Inzwischen war der arme Polizist wieder zu sich gekommen. »Ist das Ihre neueste Erfindung?« fragte er mit zitternder Stimme.
    »Ja!« antwortete der Professor stolz. »Das ist mein Sohn, Transi heißt er. Das erste automatische Kind der Welt. Es ist noch nicht ganz fertig. Das ist nur der Kopf!«
    »Oh!« staunte der Polizist und klopfte sich den Staub von der Hose. »Einen sprechenden Kopf habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Werden Sie mehrere solcher Kinder bauen, Herr Professor? Ich möchte gern eins kaufen, wenn es nicht zu teuer ist. Meine Frau würde sich sehr darüber freuen. Es hat sicher viele Vorteile, sonst würden Sie sich wohl kaum eins bauen.«
    »Es hat sehr viele Vorteile!« bestätigte der Professor. Dann wandte er sich an seine drei Assistenten. »Meine Herren, überlegen wir jetzt, wie wir die anderen Körperteile bauen! Das Kind soll bald fertig sein!«
    Der Polizist verabschiedete sich, und der Professor und seine Assistenten machten sich gemeinsam an die Arbeit.

     

Die Arbeit geht weiter
    Transi streitet mit den Assistenten
     
    Arme, Beine und Bauch waren inzwischen fertig geworden. Nun fehlte noch der Apparat, der das alles in Bewegung setzen konnte. In Transis Bauch sollte ein Motor eingebaut werden. Aber was für einer? Ein Benzinmotor, ein Dieselmotor oder ein elektrischer Motor?
    »Ich möchte nicht, daß Transi sich später über den Motor beklagt«, sagte der Professor. »Darum schalten wir jetzt seinen Kopf ein, dann kann er mitüberlegen.«
    »Oh, bitte nicht!« stöhnten die drei Assistenten. »Was kann er uns schon helfen? Mit seinem ununterbrochenen Plappern wird er uns nur stören!«
    »Doch!« beharrte der Professor. »Ich werde Transis Kopf einschalten, denn schließlich werden nicht Sie und auch nicht ich, sondern Transi wird mit dem Motor zu tun haben. Wir werden ihm die drei Möglichkeiten erklären, und er soll sich dann selbst entscheiden!«
     
    Der Professor steckte das Kabel in die Steckdose, und Transi öffnete sofort seine Augen. Vergnügt schaute er sich nach allen Seiten um.
    »Guten Morgen, Papi! Guten Morgen, meine Herren! Seid ihr bald fertig mit der Arbeit? Ich möchte endlich zusammengeschraubt werden und meinen Geburtstag feiern, und ich möchte, daß mein Geburtstag auf einen Sonntag fällt.«
    »Warum unbedingt auf einen Sonntag?« fragten die Assistenten. »Sonntags haben wir frei, da arbeiten wir nicht! Wir können dich genausogut an einem Montag oder Freitag zusammenbauen!“
    »Nein!« sagte Transi. »Ich will an einem Sonntag zusammengeschraubt werden. Das ist viel feierlicher als an einem Montag!«
    »Nein, nein, nein!« protestierten die Assistenten.
    »Doch, doch, doch!« schrie Transi wütend.
    »Streitet euch nicht!« fuhr der Professor dazwischen. -Wir haben noch ein großes Problem zu lösen. Transi, hör jetzt gut zu! Wir überlegen, welchen Motor wir dir einbauen sollen. «
    »Ganz einfach, Papi! So einen wie bei den Menschen!«
    »Das geht nicht, Kindchen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil du kein gewöhnlicher Mensch bist.«
    »Bin ich ungewöhnlich?«
    »Ja, ein bißchen ungewöhnlich bist du schon«, sagte der Professor. »Du bist ein Automat.«
    »Ist das besser, als ein gewöhnlicher Mensch zu sein?«
    »Das wissen wir noch nicht. Eines ist allerdings sicher, ein Automat hat viele Vorteile. Du wirst zum Beispiel nie krank werden. Du wirst keinen Schnupfen bekommen und nie Kopfschmerzen haben. Ein Menschenkopf ohne Körper kann nicht sprechen. Du kannst es!«
    »Darum hat der Polizist so einen Schreck bekommen«, kicherte Transi und zwinkerte den Assistenten zu. »Jetzt verstehe ich. «
    »Das wird aber ein Kind!« sagten die Assistenten und schauten sich vielsagend an.
    »Ich werde ein sehr braves Kind!« sagte Transi und streckte den Assistenten die Zunge heraus.
    »So etwas tut aber ein braves Kind nicht!« schimpfte der Professor milde.
    »Entschuldige, Papi«, sagte Transi und machte sein unschuldigstes Gesicht.
    »Also«, fuhr der Professor fort, »du brauchst unbedingt einen Motor. Du kannst unter vier verschiedenen wählen, einem Wankelmotor, einem
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