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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen
Autoren: Janet Evanovich
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verantwortlich sein sollte.«
    »John, Sie müssen uns sagen, mit wem Sie heute Abend zusammen waren«, beharrte Max.
    Price sah Jamie an. »Sie arbeitet für Sie«, sagte er. »Vera Bankhead.«
    Jamie stockte der Atem, das Blut rauschte ihr dröhnend in den Ohren.
    Vera schreckte abermals aus dem Schlaf hoch, dieses Mal, weil sie das Klirren von Glas gehört hatte. Es klang, als hätte jemand eine Scheibe eingeschlagen. Sie fuhr hoch und griff nach dem Telefon, um die Notrufnummer zu wählen. Die Leitung war tot. Leise stieg sie aus dem Bett.
    »Meine Tasche«, flüsterte sie. »Wo habe ich bloß meine Tasche?« Sie tapste durch den Gang, tastete sich an der Wand entlang. Das Haus lag in dunkle Schatten getaucht.
    Sie hörte ein Klicken aus der Richtung der Küchentür. Es klang, als würde ein Schloss entriegelt. Sie hörte, wie eine Hand nach der Türkette tastete und sie herauszog.
    Vera erreichte das Wohnzimmer und tastete über die Sitzfläche des Sofas, wo sie ihre Handtasche vermutete. Die Küchentür knarrte.
    Vera fand ihre Tasche, griff hinein und holte ihre Pistole heraus. Sie hob sie an und zielte damit auf die im Dunkeln nur schemenhaft zu erkennende Küche. »Ich weiß nicht, wer Sie sind und was Sie hier wollen, aber ich habe eine 38er Smith & Wesson in der Hand und weiß damit umzugehen.«
    Plötzlich wurde sie vom grellen Strahl einer Taschenlampe geblendet. Vera hob schützend ihre freie Hand vor die Augen, und in diesem Moment sauste ein Baseballschläger auf ihren Arm herab. Vera schrie auf und ließ die Pistole fallen.
    »Warum tun Sie das?«, rief sie und versuchte angestrengt, das Gesicht hinter der Taschenlampe zu erkennen.
    »Schade, aber Sie werden nicht lange genug leben, um das rauszufinden«, stieß eine Frau mit zusammengebissenen Zähnen hervor. Abermals sauste der Baseballschläger auf Vera herab, und diese sackte mit einem Aufschrei zusammen.
    Jamie war die Erste, die Barbara Fenders Auto entdeckte, unweit von Veras Haus. »Da ist es!«, schrie sie. »Beeil dich, Max!«
    Max bog mit quietschenden Reifen in die Auffahrt ein. »Muffin, mach die Sirene an und ruf die Polizei.«
    Barbara Fender holte mit grimmigem Gesicht ein drittes Mal aus, um Vera den tödlichen Schlag zu versetzen, da ließ sie das schrille Heulen einer Sirene herumfahren. Sie fing sich wieder und wandte sich zu ihrem Opfer um. Der Strahl ihrer Taschenlampe war auf den Boden gerichtet, wo Vera soeben unters Sofa griff, um ihre Pistole hervorzuholen.
    Das Blut rauschte Jamie in den Ohren, als sie durch die aufgebrochene Hintertür in Veras Küche stürzte. Max war dicht hinter ihr. »Vera!«, schrie sie.
    Barbara kümmerte sich weder um die Sirene noch um die Stimmen und hob erneut den Baseballschläger. Vera schaffte es gerade noch, zur Seite zu rollen, als der Schläger niedersauste; er traf das Sofa. Sie hob die Pistole und feuerte zwei Schüsse ab.
    Die Frau wankte und brach zusammen.
    Jamie suchte in der Küche fieberhaft nach einem Lichtschalter. Sie knipste das Licht an und schnappte nach Luft, als sie Vera erblickte, die sich mühsam hochstemmte, und Barbara Fender, jetzt wieder blond, die auf dem Boden lag. Eine Perücke also, ging es Jamie durch den Kopf.
    »Ich glaube, ich habe sie in den Bauch getroffen«, sagte Vera und ließ die Pistole fallen. Die Frau am Boden wand sich in Krämpfen.
    Jamie konnte selbst sehen, dass Barbara getroffen worden war; auf ihrem Kleid war ein rasch größer werdender Blutfleck erkennbar. »Der Krankenwagen wird gleich da sein«, sagte sie, obwohl sie kaum Mitleid für die Frau empfinden konnte. Sie bückte sich und schaute sich ihre Arme an. Und wirklich: Da waren mehrere tiefe Kratzer zu sehen.
    Jamie lief nervös im Aufenthaltsbereich der Notaufnahme auf und ab. Sie wartete darauf, zu Vera vorgelassen zu werden. Celia Price war sofort in einen Krankenwagen verfrachtet und mit heulender Sirene zur Notambulanz gefahren worden, wo sie in diesem Moment operiert wurde. Vera hatte man in einem zweiten Krankenwagen in dasselbe Krankenhaus gefahren. Lamar Tevis war nur wenige Minuten, nachdem die beiden verwundeten Frauen weggebracht worden waren, am Tatort erschienen. Er saß nun zusammen mit Max, Jamie und John Price im Aufenthaltsbereich, um Vera, die einen gebrochenen Arm davongetragen hatte, später vielleicht noch befragen zu können.
    »Ich hatte wirklich keine Ahnung, dass Celia zu einem Mord fähig wäre – sogar zu mehreren Morden!«, sagte Price zu Lamar. »Aber jetzt
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