Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Top Secret - Die Mission

Top Secret - Die Mission

Titel: Top Secret - Die Mission
Autoren: C. Bertelsmann
Vom Netzwerk:
zerschmetterte mit einem Schläger die Windschutzscheibe von Christines Wagen, als Andy aus dem Haus stürmte. Christine krümmte sich schreiend und spuckend in der Kiesauffahrt. Ihr Gesicht und ihre Hände glänzten von roter Farbe, die ihr jemand an den Kopf geworfen hatte.
    Der Mann schlug noch zwei Seitenfenster am Auto ein, aber Andy konzentrierte sich auf seinen Komplizen, einen untersetzten Kerl, der drohend über seiner Mutter aufragte. Er trug Tarnhosen, eine schwarze Sturmhaube und sah gefährlich danach aus, als ob er zutreten wolle.
    Andy hatte nicht einmal Schuhe an, doch er konnte nicht tatenlos zusehen, wie jemand über seine Mutter herfiel.
    »Du bist tot!«, schrie er vorwärtsstürmend.
    Andy war kräftig, aber mit einem erwachsenen Mann konnte er es nicht aufnehmen. Der Maskierte schlang einen Arm um seinen Hals und hieb ihm die behandschuhte Faust ins Gesicht.
    »Ich bin hier nicht der Killer«, knurrte der Kerl, und Andys Nase schien vor Schmerz zu explodieren.
    Er stürzte rückwärts in die Hecke, bevor ihn ein
riesiger Stiefel in den Bauch traf und ihn tief in das Gewirr aus Zweigen drückte. Als er sich die blutige Nase an seinem weißen Hemdsärmel abwischte, liefen die Maskierten zu einem klapprigen Citroën, der am Ende der Auffahrt parkte.
    Als er den Fluchtwagen davonfahren sah, fühlte sich Andy so verzweifelt wie nie zuvor in seinem Leben. Es war nicht nur der Schmerz in seiner Nase oder die Sorge um seine Mum, sondern das Gefühl absoluter Unzulänglichkeit: Er hatte die Kerle entkommen lassen, die seine Mutter angegriffen hatten, weil er sie nicht aufhalten konnte, er war nur ein Kind. Während er sich aus der Hecke befreite und aufrappelte, hörte er sie stöhnen.
    »Ich kann nichts sehen!«, schluchzte Christine.
    Stuart stand wie festgefroren und kreidebleich auf der Türschwelle.
    »Steh nicht so dämlich rum!«, herrschte Andy ihn an, während er zu seiner Mutter stolperte. »Geh rein, ruf einen verdammten Krankenwagen!«
    Als Stuart wieder zu sich kam und zum Telefon rannte, entdeckte Andy eine Henkersschlinge und eine Botschaft, die an die Garagentür gesprüht worden waren:
    KÜNDIGE DEN JOB IM TIERLABOR.
DAS NÄCHSTE MAL BIST DU TOT.
IM AUFTRAG DER
ANIMAL FREEDOM MILITIA

2
    »Die Ärzte befürchten, dass die 36-jährige Frau möglicherweise für immer sehgeschädigt bleibt. Dies ist der jüngste Anschlag in einer Reihe zunehmend gewalttätiger Übergriffe der Animal Freedom Militia. Die Polizei von Avon beteuert, sie tue alles in ihrer Macht stehende, um die Mitarbeiter von Malarek Research zu schützen. Da jedoch mehr als 200 Angestellte für das Labor arbeiten, gelange sie an die Grenzen ihrer Möglichkeiten …«
     
    Die Meldung kam von einem Bildschirm an der Wand über James Adams’ Kopf, doch er hörte nicht hin. Er saß mit den Leuten aus seiner Clique, die nicht bei einem Einsatz waren, im Speisesaal von CHERUB an dem üblichen Tisch: Kerry, Bruce, Callum, Connor und Shak.
    Zwar war es schon einige Minuten her, dass Bruce auf dem Weg zum Tisch gestolpert war und ein Tablett mit Spaghetti und 7up über ein Mädchen gekippt hatte, aber immer noch zogen ihn alle deswegen auf.
    Auf dem Teller vor James lag ein Haufen Hühnerknochen. Sein aufgeblähter Bauch zwängte sich gegen den Jeansbund, und er lehnte sich zufrieden zurück und lauschte dem Gespräch. Auch Kerry war mit dem Essen fertig. Sie hatte es sich auf ihrem
Stuhl bequem gemacht, die Schuhe abgestreift und die Füße auf James’ Schoß gelegt.
    Sie hätte sie auch auf einen der leeren Stühle am Nebentisch legen können, aber sie hatte es nicht getan, und James wusste diese vertrauliche Geste zu schätzen. Es bedeutete, dass Kerry gute Laune hatte, und mit etwas Glück würden sie nach oben gehen, sobald das Essen vorbei war, um zu knutschen und Hausaufgaben zu machen.
    Shak saß rechts neben James und warf einen Blick auf Kerrys Füße. »Du hast echt kleine Füße, Kerry. Welche Schuhgröße hast du?«
    »Vierunddreißig.«
    Shak nickte. »Ich hab neulich herausgefunden, warum Frauen kleinere Füße haben als Männer.«
    Kerry sah ihn irritiert an. »Frauen sind im Allgemeinen einfach kleiner als Männer.«
    »Wer will wissen, warum Frauen kleinere Füße haben als Männer?«, fragte Shak. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    Die anderen am Tisch wirkten nicht gerade begeistert.
    »Ist das wieder einer von deinen dummen Witzen?«, erkundigte sich Bruce.
    Shak grinste noch breiter. »Meine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher