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Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Titel: Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns
Autoren: Mark Billingham
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Fernsehen die Wiederholung. Arsenal hatte ein Tor geschossen. Wieder drei Punkte verschenkt und ein weiterer Nagel im Saison-Sarg.
    Einfach eine Sache mehr, mit der sich Thorne abfinden musste.

Epilog
    Alison und Anne hatten beschlossen, die Sache etwas voranzutreiben.
    Ein Prozesstermin wurde anberaumt, der nicht anfechtbar war. Es war schwer, aber so waren die Dinge nun mal, wenn diejenigen, die eine Entscheidung trafen, sich dieser auch sicher sein mussten. Es gab keinen Platz für zweideutige Urteile oder – Gott bewahre –, verspätete Eile.
    Scheidungen, Sorgerecht für Kinder, häusliche Gewalt. Das Hohe Familiengericht herrschte über viele Leben, und Alison hatte keine Priorität. Wenn überhaupt, würde ihrem Fall weniger Bedeutung beigemessen werden als anderen. Alison hatte mit ihr das erste Mal vor zwei Wochen darüber gesprochen, und nach den Tränen, den Argumenten und den Zweifeln war von Anne Coburns Seite aus die Entschlossenheit gefolgt, das zu tun, worum sie gebeten worden war.
    Einer Freundin zu helfen.
    Sie hatte alles in Bewegung gesetzt, doch für Alison dauerte alles zu lange.
    Anne zwang sich, einen Fuß vor den anderen zu setzen und zur Intensivstation zu gehen.
    Jeremy ging es bereits wieder etwas besser. Das Verhältnis, das er mit einer Ärztin gehabt hatte, war kurz vor James’ Tod in die Brüche gegangen, doch auch wenn es jemanden zum Anlehnen gegeben hätte – Anne hätte auf jeden Fall für ihn da sein wollen. Er war allein und einsam, und die fünfundzwanzig Jahre, die sie ihn kannte, bedeuteten, dass sie immer in seiner Nähe und bereit sein würde, ihm zu helfen.
    Andererseits würde sie Tom Thorne nie wieder sehen können.
    Es war, als hätten die beiden den Absturz eines Flugzeugs überlebt, das Thorne geflogen hatte. Erleichtert, doch unfähig, sich gegenseitig in die Augen zu blicken. Auf Schuld und bösen Erinnerungen ließ sich nur schwer eine Zukunft bauen.
    Annes Zukunft war Rachel.
    Alison war ein paar Wochen zuvor in einen Nebenraum verlegt worden. Er konnte vom Schwesternzimmer aus nicht direkt überwacht werden, sodass sie hier ungestörter war.
    Anne öffnete die Tür. Alison war wach und freute sich, sie zu sehen.
    Sie ging zum Fenster und schloss die Vorhänge. Das Zimmer wirkte noch spärlicher und funktioneller als das alte. Anne erinnerte sich an die halb toten Blumen, die Thorne von der Tankstelle mitgebracht hatte, und fragte sich einen Moment lang, wo er steckte oder wie es ihm wohl ging. Sie schloss die Augen, wischte das Bild von ihm beiseite und wandte sich wieder Alison zu.
    Ein paar Minuten lachten und weinten sie, bevor sich Anne an die Arbeit machte. Ihre Bewegungen waren schnell, ruhig und professionell. Sie entfernte den Messkopf vom Sauerstoffmessgerät an Alisons Finger und klemmte ihn im Neunzig-Grad-Winkel an das Kabel des Apparats. Es wurde nie darüber gesprochen, aber die meisten Ärzte wussten, dass damit das Notsignal unterdrückt werden konnte, wenn die Lungenmaschine ausgeschaltet wurde. In etwa zwanzig Minuten würde sie ihn wieder anschließen, wenn alles vorbei sein und sie die Lungenmaschine wieder anschalten würde. Das war Alisons Idee gewesen. Kein Risiko eingehen und die Sache natürlich aussehen lassen.
    Versau dir nicht deine Karriere, Liebes …
    Anne ging zur Lungenmaschine hinüber und zog die Plastikhülle ab, die den Schalter schützte, als würde man mit ihm eine Atomrakete zünden. Sie blickte hinüber zum Bett.
    Alison hatte die Augen bereits geschlossen.
    Welcher Art auch immer Alisons seltsames, komisches Leben in diesen letzten Monaten gewesen war, es wurde von einer permanenten Geräuschkulisse aus Brummen, Zischen, Piepsen und Tropfen begleitet. Vierundzwanzig Stunden am Tag. Ein von Lärm bestimmtes Leben. James Bishop hatte sie dazu verdammt, doch Alison hatte sich geweigert, sein Opfer zu sein.
    Jetzt hatte der Lärm endlich aufgehört.
    Mehr als alles andere hoffte Anne Coburn, dass Alison so lange am Leben festhielt, um die Stille noch einen Momentgenießen zu können.

Danksagung
    Zahlreichen Menschen schulde ich Dank, und das aus vielen Gründen:
    Dr. Phil Coburn für seinen fachmännischen Rat sowie seine durchgedrehten Einfälle und spritzigen Momente; Carol Bristow für ihre Hilfe in polizeilichen Fragen; Professor Sebastian Lucas vom St. Thomas Hospital; Nick Jordan, Bernadette Ford und David Holdstock vom Metropolitan Police Press Office; Caroline Allum ; Hilary Hale, meiner brillanten Lektorin,
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