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Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Titel: Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)
Autoren: Julie Hastrup
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blickte sich forschend um. »Es könnte sich schließlich auch um einen Unfall handeln. Ich meine, der Park grenzt ans Wasser und an dieses Naturschutzgebiet, Kalveboderne. Vielleicht hat sie wegen der Hitze Lust auf ein Bad bekommen?«
    »Das wäre natürlich eine Möglichkeit, doch um ans Wasser zu kommen, hätte sie mehrere Kilometer weit gehen müssen. Ich glaube eher nicht daran, aber natürlich ist alles offen. Den Eltern zufolge ist das Mädchen eine Einzelgängerin, die gern in der Nachbarschaft herumstreift.«
    »Die Eltern haben sicher überall angerufen …«
    Brodersen nickte. »Natürlich haben sie die engste Familie, die Freunde und die Mitschülerinnen angerufen, um zu hören, ob sie mit einer von ihnen nach Hause gegangen ist, doch im Moment sind nur wenige da, schließlich sind gerade Sommerferien. Viele sind in ihrem Sommerhaus oder im Ausland, und von denjenigen, mit denen sie gesprochen haben, hat niemand Sofie gesehen. Sofie ist noch nie von zu Hause weggelaufen, doch die Mutter kann nicht ausschließen, dass sie so etwas tun könnte. Es kann ja auch sein, dass wir sie in ein paar Stunden auf der Strøget aufgreifen.«
    Brodersen klang jedoch wenig überzeugt. Warum sollte eine Neunjährige weglaufen? Die meisten Kinder, die von zu Hause ausbüxten, waren mindestens elf oder zwölf Jahre alt.
    Sie verließen die schattigen Bäume und gingen zurück zum Naturspielplatz. Hinter den Baumkronen schimmerte eine rosafarbene Abendsonne, und die Luft war noch immer so feuchtwarm, dass die Schutzanzüge am Körper klebten. Ein paar Beamte winkten Brodersen zu sich, und Rebekka beschloss, das Gebiet auf eigene Faust zu erkunden. Sie stieg auf den höchsten Hügel hinauf, blieb kurz oben stehen und ließ den Blick über die grüne Umgebung schweifen, die sich vor ihr ausbreitete.
    Links konnte sie hinter einer langen Reihe von Bäumen mehrere Wohnblöcke ausmachen, ansonsten war die Sicht in alle Richtungen frei. Sie schloss einen Augenblick die Augen, rief sich das Gesicht des Mädchens in Erinnerung, stellte sie sich hier auf dem Spielplatz vor, lachend, spielend … und dann?
    Als sie kurz darauf wieder mit Brodersen, Gundersen und ein paar anderen Kollegen unten auf dem Weg stand, kam einer der Hundeführer auf sie zugelaufen, während er mit seinem iPhone winkte. Er blieb atemlos stehen, und der Schäferhund setzte sich brav hin.
    »Trojan hat hinter den Bäumen am Weg zum Rosengarten ein rosanes Handy gefunden.«
    Der Hundeführer zeigte geschäftig zu dem kleinen Wald hinüber, wo der Stiefvater auch Sofies Pullover gefunden hatte.
    »Die Techniker sind jetzt da drüben. Aber ich habe mit meinem iPhone ein paar Fotos davon gemacht.«
    Der Hundeführer zeigte ihnen zwei Fotos von einem rosafarbenen Handy, das im hohen Gras versteckt lag. Die Farbe war auffällig, und an einem Handyanhänger baumelten ein paar kleine Plastikbären in verschiedenen Farben. Das Display war kaputt, vermutlich war es auf etwas Hartes gefallen.
    Gundersen konnte seine Aufregung nicht verbergen, während er auf das Handy zeigte. »Das sieht genauso aus, wie die Eltern Sofies Handy beschrieben haben.«
    Brodersen nickte ernst. »Genau. Auch die Bären stimmen. Es muss sofort in die Technik und auf DNA untersucht werden. Außerdem brauchen wir eine Liste über die letzten Anrufe.« Er drehte sich zu Rebekka um. »Ich denke, du solltest der Familie jetzt einen Besuch abstatten. Sag nichts von dem Handy, wir wollen sie nicht unnötig beunruhigen. Ich will mir erst ganz sicher sein, dass es Sofies Handy ist.«
    Rebekka nickte, und Brodersen ging zu den parkenden Autos. Sie folgte ihm, und schon ein paar Minuten später war sie auf dem Weg zu der Familie, die nur wenige Kilometer entfernt wohnte.
    —
    Søren Thomsen drückte die Nase gegen die Fensterscheibe, während er angestrengt versuchte zu verfolgen, was unten auf dem Naturspielplatz passierte. Die Bäume versperrten ihm die Sicht, doch dazwischen konnte er das gestreifte Absperrband der Polizei erkennen. Beim Einkaufen vor ein paar Stunden hatte er die Polizeiautos in einer langen Reihe eintreffen sehen und sofort ein seltsames Gefühl im Bauch verspürt, ein düsteres Gefühl von Jüngstem Gericht, obwohl er nicht an so etwas glaubte. Oder vielleicht doch? Jedenfalls hatte er Angst davor und stellte sich vor, wie ihm die Augen ausgehackt werden würden, wenn dieser Tag gekommen wäre.
    Diese Leute mit den Blättchen hatten ihm an jenem Nachmittag davon erzählt, als
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