Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Titel: Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)
Autoren: Julie Hastrup
Vom Netzwerk:
Naturspielplatzes standen und sich unterhielten. Der Chef der Mordkommission drehte sich in dem Augenblick zu ihr um, in dem sie näher kam, als hätte er ihre Anwesenheit trotz der zwischen ihnen liegenden Meter gespürt. Neben ihm stand Gundersen, der Vizechef der Abteilung, zu dem Rebekka, wie mehrere ihrer Kollegen auch, ein eher gespanntes Verhältnis hatte. Gundersen war Mitte fünfzig, untersetzt, prahlerisch veranlagt und dafür bekannt, hart durchzugreifen und es mit den Regeln nicht so genau zu nehmen, wenn er potenzielle Mörder verhörte. Empathie und psychologisches Gespür waren nicht gerade seine starke Seite, was dazu führte, dass viele einen Bogen um ihn machten.
    Henrik Brodersen hingegen schätzte Rebekka sehr. Er war analytisch und ein guter Chef, der sinnvoll die Aufgaben verteilte und seinen Leuten, nicht zuletzt Rebekka, so viel Vertrauen entgegenbrachte, dass er gerne seine Macht teilte und wichtige Aufgaben an sie deligierte. Dass er darüber hinaus noch freundlich und gerecht war, trug nur noch mehr zu seiner Beliebtheit in der Mordkommission bei, und dass er selbst mit dem störrischen Gundersen fertig wurde, unterstrich seine Größe.
    »Gut, dass du so schnell hier sein konntest, Rebekka. So sieht sie aus.« Er reichte Rebekka ein Farbfoto von einem blonden Mädchen mit runden, blauen Augen, das direkt in die Kamera sah. Rebekka prägte sich das Gesicht des Mädchens ein und gab ihm das Foto zurück. Brodersen nickte in Richtung des Naturspielplatzes.
    »Wir haben das Gelände abgesperrt, die Hunde durchkämmen es gerade nach Spuren. Und wir haben zwei Hubschrauber in der Luft, die das Gebiet absuchen. Die Techniker nehmen die Stelle genauer in Augenschein, wo der Stiefvater Sofies Pullover gefunden haben will. Die Familie haben wir nach Hause geschickt. Sie waren alle total erschöpft und brauchten etwas zu essen und zu trinken. Natürlich haben wir sie schon kurz zum Verlauf befragt, aber ich denke, du solltest gleich zu ihnen fahren. Reza ist auch unterwegs.«
    Reza Aghajan war Rebekkas Partner und engster Kollege. In dem halben Jahr, das sie jetzt als Ermittlerin bei der Mordkommission arbeitete, hatten sie sich ein Büro geteilt, und sie hatte Reza, der aus dem Iran kam, aber den größten Teil seines vierunddreißigjährigen Lebens in Dänemark verbracht hatte, bereits in ihr Herz geschlossen.
    »Reza?«, rief sie überrascht. »Ich dachte, er wäre im Urlaub.«
    »Das dachte ich auch, aber als ich ihn angerufen habe, ist er ans Telefon gegangen. Er klang etwas verwirrt, meinte aber, dass er in einer knappen Stunde hier sein könnte.« Brodersen räusperte sich. »Nun gut, dann gebe ich dir einen kurzen Überblick über den Verlauf, während wir uns umsehen. Zieh dir nur den Schutzanzug an.«
    Kurz darauf begaben sie sich durch die Absperrung auf ein grünes Areal mit Hügeln, Klettertürmen, Rutschbahnen, Sportplätzen, hohen Bäumen und viel dichtem Gebüsch. Die Techniker, die sich methodisch zu der Stelle vorarbeiteten, an der Sofies Pullover gefunden worden war, hatten den Naturspielplatz in Felder aufgeteilt.
    »Das Gebiet ist riesig. Vierundsechzig Hektar. Vom Valby Park aus gibt es einen direkten Zugang zum Strand von Kalveboderne. Der Naturspielplatz ist der größte im Land. Doch nun zu den Fakten. Die Familie ist gegen dreizehn Uhr im Park eingetroffen. Außer Sofie, dem verschwundenen Mädchen, war ihre Mutter dabei, Anita Kyhn, der Stiefvater, ein gewisser Steffen Olsen …«
    »Ein unangenehmer Typ, dieser Stiefvater«, warf Gundersen atemlos ein.
    Der Chef der Mordkommission runzelte kurz die Stirn, bevor er mit seinem Bericht fortfuhr: »Die beiden Halbbrüder des Mädchens waren auch mit von der Partie, der jüngere Bruder im Alter von drei Jahren und ein größerer Junge von sechzehn, siebzehn Jahren. Außerdem war ein älteres Ehepaar aus dem Haus dabei. Der Mutter zufolge ist Sofie kurz nachdem sie hier im Park eingetroffen sind auf Erkundungstour gegangen. Die Mutter ist die Letzte, die sie gesehen hat. Sofie ist in diese Richtung gelaufen.«
    Er zeigte Richtung Süden zu einem hohen Grashügel, auf dem ein Hundeführer in einem Schutzanzug mit einem Schäferhund herumlief, der eifrig das Gras beschnüffelte.
    »Die Mutter ist also die Letzte, die Sofie mit Sicherheit gesehen hat. Das bestätigen auch die übrigen Familienmitglieder und das ältere Ehepaar, das die Familie ziemlich gut kennt, soweit ich das verstanden habe.«
    Brodersen blieb so abrupt stehen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher