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Tod und Leidenschaft (German Edition)

Tod und Leidenschaft (German Edition)

Titel: Tod und Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Cassandra Norton
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ihre Spalte. Mir wird übel. Ihre Brüste gingen. Aber, dass ich mir jetzt ihr Loch anschauen soll … Vielleicht hatte sie schon Kunden in der Nacht … Vielleicht hängt noch deren Samen in ihrem rosa Fleisch.
    Wieso bietet sie sich mir so schamlos an? Sie muss doch spüren, wie besonders das hier ist. Dass wir beide Pilger sind.
    Wieso beschmutzt sie diesen Moment?
    Und jetzt erkenne ich meinen Fehler! Ich habe mich von der hübschen Larve frech täuschen lassen. Bei ihr hat der Satan ein ganz besonderes Meisterstück vollbracht. Hübsche Lefzen lockenumkringelt. Aber dahinter: der gleiche stinkende Morast wie bei den dreckigen Scheißhaufen, die sich in den Gassen türmen.
    Sie widert mich an. Mehr als die anderen. Eigentlich hat sie die Metamorphose nicht verdient. Verrecken soll sie. Langsam zugrunde gehen an Suff und Syphilis. Die Gassenjungen sollen ihr nachkreischen und auf das Miststück spucken.
    Doch dann sehe ich das Bild über dem Kamin an. Der Sturm, der vom Meer heraufzieht und am Rock der Frau am Grab reißt.
    Das Große ist es. Das größte aller Geheimnisse. Dass hinter der perfekten Larve das perfekt Üble steckt. Und das macht meinen Triumph total.
    Aus diesem absolut Bösen den Engel des Herrn zu befreien. Den Satan zu demütigen, indem ich sein Spiel durchschaue und der Vorsehung zu ihrem Recht verhelfe!
    Welches Kinderspiel eine abgewrackte alte Hure zu verwandeln. Aber die hier … die ist eine andere Herausforderung.
    Leises Kichern. Satan glaubt, ich schaffe es nicht. Hält mich für schwach im Angesicht der Schönheit. Aber ich bin es nicht! Ich bin stark! Ein Titan bin ich!
    Und ich überwinde alle Hindernisse.
    „Ich geh nachher auf die Parade“, sagt sie leichthin und zupft an den Knöpfchen ihrer Bluse.
    Das Schloss meiner Tasche springt auf.
    „Wird bestimmt schön …“
    Ich sehe die Klinge im blakenden Licht des Kerzenstummels, der herabbrennt.
    „M-hm … ich geh auf die Parade …“
    „Das glaube ich nicht …“
    Eine einzige Bewegung. Schnell und mit dem mir eigenen Geschick. Sie reisst nur noch die Augen auf und die Fontäne spritzt gegen die Wand. Pulst im Schlag ihres Herzens.
    Ich halte meine Hände darüber und spüre das warme Blut in der Innenfläche. Dann forme ich meine Finger zu einer Schale und fange es auf.
    Streiche es auf meine Brust. Meine Beine.
    Wie erquickend. Wie labend.
    Ich werde den Engel des Herrn befreien. Ich werde über Satan triumphieren! Ich rücke sie ein wenig zurecht, damit der Engel es leichter hat, sich seiner Hülle zu entledigen.
    Der tiefe Ernst des Augenblicks führt meine Hand. Sicher und ruhig.
    Aber die Kerze genügt nicht. Und Kälte kriecht an mir hinauf. Also nehme ich ein paar von den Lumpen, die herumliegen und werfe sie nach und nach auf die Flammen.
    Ja. So ist es gut.
    Ich darf nicht säumen. Der Engel wird ungeduldig. Ich spüre seine Bewegungen unter dem sterbenden Fleisch. Wenn auch ich alle Zeit dieser Erde habe, so ist die Vorsehung doch ungeduldig.
    Was im Weg ist, schneide ich ab und lege es beiseite. Ich habe gelernt, den übelsten Schmutz zu meiden.
    Wie ein guter Chirurg lerne ich mit jedem Eingriff. Vervollkommne mein Wissen. Erweitere meinen Horizont.
    Gibt es etwas Wundervolleres, als seine Pflicht zu tun?
    Ich sehe die flaumigen Federn des Engels. Ich entbeine seine verkommene Hülle und lege ihn frei. Stück um Stück.
    Salbe mich mit dem Blut der Metamorphose. Mein Leib ist der Tempel des Herrn.
    Und nun erhebt er sich. Groß und allgewaltig. Seine Schwingen erhebt er. Entfaltet sie prüfend und dann … Das Zimmer erstrahlt von seinem Licht. Geblendet beschirme ich meine Augen, die unwürdig sind, das Herrlichste zu sehen.
    Wie armselig ich doch bin in der Gegenwart des Engels. Und dennoch erhebt er mich über alle Sterblichen.
    Kein Stein und keine Mauer vermag, ihn aufzuhalten. Er steigt empor. Immer weiter. Erfüllt die Erde. Den Himmel. Seine Flügel streifen das Firmament.
    Tränen fließen ohne Unterlass von meinen Wangen, so erfüllt bin ich von Dankbarkeit und Glück. Meine Seele jubiliert ohne Unterlass.
    Ich will ihn lobpreisen, den Engel des Herrn, dass ich ihn befreien durfte.
    Und nun legt er seinen erhobenen Zeigefinger an seine wunderbaren Lippen. Die Zeit wird knapp. Zu lange habe ich verharrt in meiner Seligkeit.
    Zeit zu gehen.
    Das Feuer ist zu Glut zusammengefallen. Ich ziehe meine Sachen an und achte darauf, dass ich das Blut auf meiner Haut nicht abstreife. Das wäre mir das
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