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TITLE

Titel: TITLE
Autoren: Aischylos
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einen Mantel, fängt ihn ein
Im künstlich unendlichen Gewirk und schlägt ihn tot!
Wie ich erzählt, so war des Helden Untergang,
Des allerhabnen Seegeschwaderköniges;
Sie stell ich so dar, daß es empören muß den Rat,
Dem übertragen dieses Streits Entscheidung ist!
    Chor:
Vorzieht das Los des Vaters Zeus nach deinem Wort
Und band doch seinen greisen Vater Kronos selbst!
Sagst dies du nicht mit jenem klar im Widerspruch?
Ihr aber hört es und bedenkt's, beschwör ich euch!
    Apollon:
Ihr ganz verhaßten, gottverfluchten Ungeheur!
Erzbanden kann man lösen, da ist Hilfe noch,
Da zur Befreiung viele Mittel vieler Art;
Doch wenn des Mannes Blut der Staub getrunken hat –
Einmal gestorben, und es kommt kein Auferstehn:
Dafür erfand mein Vater keinen Spruch noch Kunst,
Der sonst doch alles allzumal hinab, hinauf
Verkehrend umstürzt, ohne daß sein Atem schwillt!
    Chor:
Versuche, wie du jenen zu befrein erreichst!
Der seiner Mutter blutverwandtes Blut vergoß,
Des sollt in Argos fürder sein das Vaterhaus?
Zu welchen Volksaltären wird er opfernd nahn,
Bei welchem Weihguß seinem Stamm willkommen sein?
    Apollon:
Drauf sag ich also, mein gerechtes Wort vernimm:
Nicht ist die Mutter ihres Kindes Zeugerin,
Sie hegt und trägt den eingesäten Samen nur;
Es zeugt der Vater, aber sie bewahrt das Pfand,
Dem Freund die Freundin, wenn ein Gott es nicht verletzt.
Mit sichrem Zeugnis will ich das bestätigen:
Denn Vater kann man ohne Mutter sein – Beweis
Ist dort die eigne Tochter des Olympiers Zeus,
Die nimmer eines Mutterschoßes Dunkel barg,
Und dennoch kein Gott zeugte je ein edler Kind.
Ich aber, Pallas, werde, wie ich's kann und weiß,
Groß machen dein Volk, deine Stadt zu aller Zeit.
So sandt ich diesen her in deines Tempels Schutz,
Auf daß er treu dir würde jetzt und immerdar,
Daß du dir, Göttin, ihn gewännst zum Bundesfreund
Und alle nach ihm, und es bleibe ewiglich,
Daß treu dem Bund sei'n alle Nachgeborenen!
    Athene:
Und so gebiet ich, werft nach eurem Sinn den Stein
Gerechten Urteils; denn des Wortes ist genug!
    Chor:
Wir selber haben abgeschossen jeden Pfeil;
Zu hören harr ich, wie der Kampf gerichtet wird!
    Athene:
Wie soll ich's fügen, daß ich euch sei tadellos?
    Chor:
Ihr hörtet, was ihr mußtet; jetzt in tiefer Brust
Erwägt das Urteil, Freunde, eures Schwurs gedenk!
    Athene:
Hört mein Gesetz nun, Männer, Volk von Attika,
Der ersten Klage Richter um vergossen Blut!
Es soll des Aigeus Bürgern dieses Tribunal
Für alle Zukunft fürder bleiben und bestehn.
Denn dieser Areshügel, der Amazonen Ort
Und Lager, als sie gegen Theseus neidempört
Zu Felde zogen, unsrer neugebauten Stadt,
Der hochgetürmten, gegentürmten ihre Burg
Und sie dem Ares weihten, dessen Namen nun
Der Berg Areiospagos trägt – hier soll des Volks
Ehrwürdigkeit und eingeborne, fromme Scheu
Dem Frevel wehren, beides nächtens und am Tag,
Wenn nicht die Bürger selbst verletzen mein Gesetz.
Wer klares Wasser trübet mit unwürdigem
Zuguß und Schmutz, der schöpft sich fürder keinen Trunk.
Nicht unregiert und nicht gewaltbeherrscht zu sein,
Das sei dem Volk, fürsorgend rat ich's, hoch und wert!
Und nicht entfernt euch alles Mächtge aus der Stadt;
Denn welcher Mensch bleibt, wenn er nichts mehr scheut, gerecht?
Und scheut gerecht ihr dieses Rats Ehrwürdigkeit,
Des Landes Bollwerk, eures Staates Kraft und Heil,
So nennt ihr euer, was der Menschen keiner hat,
Der Skythe weder noch des Pelops nahes Land.
Goldunbestechlich hab ich dieses Tribunal,
Unschuldvertretend, zornesschnell, den Schlafenden
Zur immerwachen Hut des Landes eingesetzt.
Nach dieser Weisung, die für alle Zeit hinaus
Gegeben meinem Volke sei, erhebet euch,
Nehmt euer Steinchen und entscheidet diesen Streit,
Des Schwurs in Ehrfurcht denkend. Alles wißt ihr nun!
    Chor:
Doch nehmt den Rat an, nimmer unsre grause Schar
Aus eurem Lande fortzuweisen schmachverdammt!
    Apollon:
Und ich gebiet euch, ehrt und fürchtet wohl des Zeus
Und mein Orakel und beraubt es nicht der Frucht!
    Chor:
Ins Amt des Blutes mischst du unberufen dich!
Nicht lauter mehr weissagen kannst du, wenn du weilst!
    Apollon:
Mein Vater hat wohl auch gefehlt in seinem Rat,
Als er Ixion ersten Mordes reinigte?
    Chor:
Du sagst es! Und wird unser Recht uns nicht zuteil,
Heimsuchen furchtbar werden dann wir dieses Land!
    Apollon:
Doch unter allen jung und alten
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