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Titel: TITLE
Autoren: Aischylos
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ja beschützend er auf!
Dritte Strophe
    Mit solchem Blutgreul, Seher du, an deinem Herd
Schändest dein Haus du selbstwilligend, selbstberufend,
Weil du die Menschen ehrst wider der Götter Recht,
Der Moiren Macht, der uralten, brichst!
Dritte Gegenstrophe
    Mir wirst verhaßt du und erlösest den doch nie!
Flöh er zum Hades auch, nimmer doch wird er uns los!
Wie er den Mord beging, also dem Rächer auch
Fällt er mit seinem Haupt dort anheim!
    Apollon (aus dem Tempel tretend:)
Hinaus! befehl ich; dieses Tempelhaus verlaßt
Sogleich, hinwegzieht aus des Sehers Heiligtum,
Eh diese zischende schnellbeschwingte Schlange dich
Von meines Bogens goldgeflochtner Senne trifft,
Vor Schmerz du ausströmst schwarzen menschentsognen Schaum,
Geronnen Blut ausspeiest, das du bei Mord geleckt!
Fort! Meiner Wohnung dürfet ihr nicht nahe sein!
Nein, da, wo mörderköpfendes, augauswühlendes
Gericht, wo Totschlag, wo der Knab in geiler Lust
Verspritzt den eitlen Samen, wo Entmannete,
Steintodverdammte, unter qualvoll wildem Schmerz
Rückgratdurchspießte jammern! Habt ihr nun gehört,
Um welche Festlust, dran ihr euch ergötzt, verhaßt
Den Göttern ihr seid? Gleiches zeigt auch euer Leib;
Denn solche Scheusal' müssen in des blutleckenden
Leun Höhle hausen, nicht in diesem Heiligtum
Der Gottorakel weilen, solch entweihend Greul!
So zieht hinaus, weitschwärmend, hirtenlos zerstreut;
Denn solcher Herd' ist keiner hold der Himmlischen.
    Chorführerin:
Du, Fürst Apollon, höre nun auch wieder mich!
Wohl bist du nicht zu nennen als Mitschuldiger,
Nein, du allein tatst alles, du Allschuldiger!
    Apollon:
Wie das? So lang noch sei zu reden dir vergönnt!
    Chor:
Du allein gebotst dem Fremdling seiner Mutter Mord!
    Apollon:
Ich gebot ihm seines Vaters Rache. Weiter dann!
    Chor:
Die frische Blutschuld wieder nahmst du über dich!
    Apollon:
In meines Tempels Schutz zu fliehn, befahl ich ihm.
    Chor:
Und uns verschmähst du, die ja doch ihn geleiteten!
    Apollon:
Euch kommt es nicht zu, meiner Wohnung euch zu nahn.
    Chor:
Und dennoch aufgetragen ward uns diese Pflicht.
    Apollon:
Welch eine Pflicht denn? Rühme doch dein schönes Amt!
    Chor:
Den Muttermörder treiben wir aus Haus und Hof!
    Apollon:
Auch den des Weibes, die den Gatten umgebracht?
    Chor:
Nicht soll der ruchlos blutverwandte Mord geschehn!
    Apollon:
So ganz mißehrt wird und geringgeschätzt von dir
Der großen Hera und des Zeus eidheilger Bund,
Mißehrt auch Kypris und beschimpft mit solchem Wort,
Von der doch alles Liebste kommt den Sterblichen!
Geeint vom Schicksal wird des Mann und Weibes Bund
Von diesem Rechte heilger, als durch Schwur bewacht.
Wenn nun du mild bist jenen Wechselmordenden,
Nicht ihnen nachjagst, nicht sie suchst mit wildem Zorn,
So sag ich, nicht treibst du gerecht Orestes fort:
Dies eine, weiß ich, willst du und verlangst du ganz,
Des andren denkst du offenbar saumseliger.
Pallas Athene wird erforschen beider Recht.
    Chor:
Von jenem Mörder laß ich nun und nimmermehr!
    Apollon:
Magst ihn verfolgen, dir zu mehren deine Müh!
    Chor:
Nicht kränk an meinen Ehren mich mit solchem Wort!
    Apollon:
Böt man sie mir, als Schande wies' ich sie zurück!
    Chor:
Ein Mächtger freilich wirst an Zeus' Thron du genannt!
Ich aber – forttreibt Mutterblut mich, zum Gericht
Nacheil ich ihm, nachspür ich seinem fliehnden Fuß!
(Der Chor ab)
    Apollon:
Ich aber will ihm Retter und Beschützer sein;
Denn vielgewaltig ist bei Mensch und Gott der Zorn
Des Schutzbefohlnen, wenn ich treulos ihn verriet.-
(Ab in den Tempel)
    (Tempel der Pallas Athene zu Athen; vor demselben ein Altar mit dem Bilde der Göttin. Orestes kommt ohne Hermes, setzt sich an den Altar der Göttin und umfaßt ihr Bild)
    Orestes:
Herrin Athene, auf des Loxias Geheiß
Komm ich; so nimm du gnädig auf mich Schuldigen,
Nicht mordbefleckt mehr, nicht mit ungesühnter Hand,
Nein, abgestumpft schon, weit umhergetrieben schon
Auf allen Wegen und in fremder Menschen Haus.
So über Land hin, über See umhergeflohn,
Folgsam der Weisung, die mir Loxias beschied,
Komm ich in dein Haus, Göttin, und zu deinem Bild;
Hier will ich weilen, warten auf des Gerichtes Schluß!
    (Der Chor tritt auf, zerstreut, suchend)
    Chorführerin:
Nur weiter! Dies ist seine Fährte offenbar;
Nachspürt dem stummen Rate der Verrätrin Spur!
Ja, wie der Spürhund einem angeschoßnen Reh,
So
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