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Titan-4

Titan-4

Titel: Titan-4
Autoren: Frederik Pohl
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Geschöpfe auf einen potentiellen Kunden loszulassen und dann im letzten Moment mit einem Kraftfeldgenerator zu erscheinen. Aber wenn man jemanden vergiftete, um ihm anschließend das Gegenmittel zu verkaufen, prahlte man doch nicht damit vor dem Opfer!
    Nachdenklich spähte er in den Wald, in der Hoffnung, daß der Roboter die Wahrheit gesprochen hatte. Er verspürte keine Lust dazu, seinen gesamten Aufenthalt auf Quellac im Kampf mit gefährlichen Bestien zuzubringen. Der Generator befand sich noch in Funktion; Wingert untersuchte ihn und entdeckte eine Nockenschaltung, mit der das Kraftfeld sich ausdehnen ließ. Er erweiterte es bis zu einem Radius von dreißig Metern und beließ es so. Die Lichtung war mit Kadavern fremdartiger Untiere übersät. Wingert erschauderte.
    Nachdem das Vergnügen nun vorüber war, fand er es an der Zeit, sich an die Arbeit zu machen. Seit etwa einer Stunde hielt er sich auf Quellac auf, und während dieser Zeitspanne hatte er hauptsächlich um sein Leben kämpfen müssen.
    Die erste Maßnahme eines soeben eingetroffenen Kolonisten ist die Installation seines Materietransmitters, hieß es im Handbuch für Kolonisten. Wingert klappte das Buch zu und musterte den wirren Stapel von Kisten, welche seinen Besitz enthielten, bis er die große gelbe Kiste mit der Aufschrift sah: Vorsicht! Materietransmitter.
    Der Kiste mit der Aufschrift Werkzeug entnahm er eine Brechstange und brach behutsam zwei Bretter aus der Kiste, worin sich der Transmitter befand. Durch den Spalt sah er im Innern den silbernen Schimmer eines Metallgegenstands. Wingert hoffte, daß der Materietransmitter unbeschädigt sei; er war sein allerwichtigster Besitz, seine einzige Verbindung zum fernen Terra.
    Im Handbuch stand: Alle Lebensnotwendigkeiten werden kostenlos durch den Materietransmitter geliefert. Wingert lächelte. Lebensnotwendigkeiten? Er konnte Magnetstiefel, Zigarren, Sensual-Bänder, Kurzstrecken-Materietransmitter, Traumpillen, Martini und Nuklearpatronen bekommen, indem er sie einfach anforderte. Alle Annehmlichkeiten wie daheim. Man hatte ihm gesagt, die Tätigkeit für die Planetare Kolonisation sei beschwerlich, aber auf ihn machte sie kaum diesen Eindruck. Nicht mit einem Materietransmitter zur Verfügung, der dem Pionierleben die Härte nahm.
    Es sei denn, dachte Wingert verdrossen, dieser wahnwitzige Roboter bringt noch mehr Riesenkröten vom Nachbarkontinent herüber.
    Wingert öffnete die Kiste zur Gänze und legte den Materietransmitter frei. Er sah aus, so stellte er fest, wie ein Schreibtisch mit übermäßig großen Ausziehflächen an den Seiten; diese wölbten sich auf groteske Weise zu schaufelblattförmigen Ohren, eines mit Sender, das andere mit Empfänger beschriftet. Eine stattliche, recht beeindruckende Vielzahl von Skalen und Meßgeräten vervollständigte die Maschine. Wingert suchte und fand den roten Aktivatorknopf an der Nordseite und drückte ihn nieder.
    Mit einem Zittern aktivierte sich der Materietransmitter. Skalen tickten; Geräte vermaßen. Die rechteckige Maschine schien zu eigenständigem Leben erwacht zu sein. Der Bildschirm flackerte vielfarbig, dann klärte er sich. Ein leicht dickliches Gesicht starrte Wingert an.
    »Hallo. Ich bin Smathers vom Erdbüro. Ich bin die Kontaktperson der Gesellschaft für alle Transmitter zwischen AZ1061 und BF 80. Darf ich Ihren Namen, Ihre Registernummer und Ihre Koordinaten erfahren?«
    »Roy Wingert, Nummer 76-032-10 f 3. Der Name dieses Planeten lautet Quellac, die Koordinaten weiß ich nicht auswendig. Wenn Sie sich einen Moment gedulden, schaue ich in meinem Vertrag…«
    »Nicht erforderlich«, sagte Smathers. »Geben Sie mir nur die Seriennummer Ihres Materietransmitters durch. Sie ist an der Westseite der Verkleidung eingeprägt.«
    Wingert fand sie innerhalb eines Augenblicks.
    »AZ 1142.«
    »Stimmt überein. Guten Tag, Kolonist Wingert. Wie gefällt Ihnen Ihr Planet?«
    »Nicht sonderlich gut«, antwortete Wingert.
    »Wieso das?«
    »Er ist bewohnt. Von räuberischen Lebewesen. Und in meinem Vertrag steht, man würde mich zu einem Planeten schicken, auf dem kein Leben existiert.«
    »Lesen Sie den Vertrag noch einmal, Kolonist Wingert. Wie ich mich entsinne, steht lediglich darin, daß Sie an Ihrem Standort keinen feindseligen Kreaturen begegnen werden. Unsere Forschungsmannschaft hat einige Unannehmlichkeiten vom Kontinent westlich Ihres Standorts berichtet, aber…«
    »Sehen Sie dieses tote Viehzeug hier?«
    »Ja.«
    »Ich
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