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Titan-4

Titan-4

Titel: Titan-4
Autoren: Frederik Pohl
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Räumen hingen prachtvoll glänzende Wandteppiche in Gold und Grün; die Tische bestanden aus bearbeitetem Kristall. Von irgendwoher hauchte gedämpft beruhigend klingende Musik.
    Auf einem Tisch dampfte ein Tablett voller Speisen. Aus einer Wand war eine transparente Karte entrollt. Unter beidem war ein sämiger roter Fleck, eine Lache aufgelösten Gewebes.
    Baker und Cooley blickten auf und erkannten einander. »Heldenmut«, sagte Baker trocken.
    »Technologie«, sagte Cooley. »Sie haben uns unterschätzt – so wie du.«
    Er hob sein Werkzeug, vorsichtig darauf bedacht, nicht den Schalter zu berühren. »Zehntausend Versuche, habe ich gehört – und zehntausend Tote. Also gut, wie du willst. Das nenne ich auch Heldenmut.« Mit erhobenem Kopf starrte er in die Ferne, während er sich die vielen hundert Forschungsabteilungen, versteckt in abgelegenen Gebieten, und ihren grauenhaften täglichen Tribut an Menschenleben vorstellte. »Zehntausend«, wiederholte er.
    Baker zitterte nachträglich. »Wir hatten Glück – es hätten eine Million sein können…« Er versuchte zu lachen. »Wir müssen uns jetzt einen neuen Scherznamen für das Ding ausdenken. Ein Dummenschwengel ist es ja nicht länger.«
    Cooley schaute auf den Boden. »Das hängt immer davon ab«, sagte er grimmig, »an welchem Ende der Dumme ist.«
     
    Aus dem Amerikanischen übertragen von Horst Pukallus

ROBERT SILVERBERG
Kolonist Wingert in der Klemme
     
    Kolonist Roy Wingert packte mit zittrigen Händen seinen Blaster. Er legte auf die schleimigen, wurmartigen Geschöpfe an, die sich hinter seinen soeben aufgestapelten Kisten wanden.
    Dieser Planet sei unbewohnt, haben sie behauptet, dachte er. Ha! Er riß den Abzug durch. Ein Strahl violetten Lichts schoß aus der Waffe.
    Der Gestank verschmorten, fremdartigen Fleischs drang in seine Nase. Mit einem Schaudern wandte Wingert sich von dem scheußlichen Anblick ab, gerade noch rechtzeitig, um zu bemerken, daß sich vier weitere wurmähnliche Wesen hinterrücks näherwanden. Er äscherte sie ein. Zwei weitere baumelten zur Linken von einem Baum mit mächtigem Stamm herab.
    Nunmehr von Kampfgeist beflügelt, richtete Wingert den Strahl auch auf sie. Die Lichtung begann wie die Vorhalle eines Schlachthofs auszusehen. Schweiß rann über Wingerts Gesicht. In seinem Magen breitete sich Übelkeit aus, und beim Gedanken an die Aussicht, seinen dreijährigen Aufenthalt auf Quellac mit nichts als der Abwehr dieser übergroßen Regenwürmer zu verbringen, bekam er eine Gänsehaut.
    Nun wanden sich zwei weitere davon aus einem fauligen Stamm zu seinen Füßen. Sie waren fast eineinhalb Meter lang und besaßen Zahnreihen wie Sägeblätter, die in Quellacs hellem Sonnenschein glänzten. Keine besonderen Gefahren, dachte Wingert ergrimmt. Oha! Er lud den Blaster auf und röstete die beiden Wesen.
    Laute Geräusche hinter seinem Rücken ließen ihn herumfahren. Etwas wie eine reichlich große Kröte, beinahe zwei Meter hoch und hauptsächlich Maul, watschelte durch den Wald auf ihn zu. Das Vieh war noch ungefähr dreißig Meter entfernt. Es wirkte ziemlich hungrig.
    Wingert straffte seine Schultern und bereitete sich zur Verteidigung gegen diesen neuerlichen Überfall vor. Doch als er wiederum den Abzug betätigen wollte, bemerkte er im Augenwinkel eine Bewegung abseits zu seiner Rechten. Aus der Gegenrichtung näherte sich eine zweite dieser Riesenkröten.
    »Verzeihen Sie, Sir«, sagte plötzlich eine scharf knattrige Stimme. »Anscheinend befinden Sie sich in einer ernsten Klemme. Darf ich Ihnen in dieser Notlage einen Duarm-Taschenkraftfeldgenerator anbieten? Der Preis beträgt lediglich…«
    Wingert keuchte. »Scheiß auf den Preis! Schalte das Ding ein! Diese Kröten sind bloß noch zwanzig Meter entfernt!«
    »Selbstverständlich, Sir, sofort.«
    Wingert hörte ein Klicken, und urplötzlich entstand ringsum eine energetische Blase, die bläulich schimmerte. Die beiden anstürmenden Pseudo-Kröten prallten lautstark dagegen und wurden zurückgeschleudert. Wingert taumelte zu einer der Kisten und setzte sich ermattet darauf. Er war vom Kopf bis zu den Füßen in Schweiß getränkt.
    »Danke«, sagte er. »Sie haben mir das Leben gerettet. Aber wer sind Sie, zum Teufel, und woher kommen Sie?«
    »Erlauben Sie, daß ich mich vorstelle. Ich bin XL-ad 41, ein Verkaufs- und Auslieferroboter neuen Modells, produziert auf Densobol II. Ich bin vor kurzer Zeit hier eingetroffen und habe, da ich Sie in dieser
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