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Timeout Statt Burnout

Timeout Statt Burnout

Titel: Timeout Statt Burnout
Autoren: Ruediger Standhardt , Cornelia Loehmer
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    Werden Sie still.
    Wenn Sie sich nach Erfüllung,
    Verbundenheit und Liebe sehnen,
    dann brauchen Sie zuerst einen drastischen
    Kurswechsel von draußen nach drinnen.
    Eva-Maria und Wolfram Zurhorst
    Prüfen Sie, ob Sie sich in einer der folgenden Aussagen wiederfinden:
Ich fühle mich im Hamsterrad des Lebens gefangen.
Ich verliere im Alltag immer wieder den Überblick über meine vielfältigen Aufgaben.
Ich spüre ein tiefes Gefühl von Unzufriedenheit in mir.
Ich reagiere nur noch, anstatt mein Leben zu gestalten.
Ich fühle mich überfordert von der allgemeinen Veränderungsgeschwindigkeit.
Ich spüre schon länger, dass es Zeit ist, zu neuen Ufern aufzubrechen, doch meine Angst und mein Sicherheitsdenken lähmen mich.
    Wenn Sie den obigen Sätzen überwiegend zustimmen, befinden Sie sich bildlich gesprochen auf Ihrem Lebensweg an einer Weggabelung. Sie könnenjederzeit in Ihrem Leben wählen, ob Sie den eingeschlagenen Weg fortsetzen oder ob Sie Ihrem Leben eine neue Richtung geben wollen. Sie haben richtig gelesen! In jedem Moment Ihres Lebens entscheiden Sie sich entweder für das »unbewusste« Programm – Sie machen dann einfach weiter wie bisher, ohne dass sich an Ihrem Grundlebensgefühl etwas ändert, oder Sie legen den Schalter um in Richtung mehr Bewusstheit.
    Dies klingt einfacher als es ist, denn wer sich dafür entscheidet, mehr Bewusstheit ins eigene Leben zu lassen, der kommt nicht selten mit Gefühlen in Kontakt, die alles andere als angenehm sind. Plötzlich sind wir mit der gesamten Spannbreite der Gefühle konfrontiert, auch mit unserer unterdrückten Wut, dem über Jahre angehäuften und schließlich weggedrängten Schmerz, der ungestillten Sehnsucht nach Liebe, Anerkennung und Geborgenheit oder unserer inneren Leere. Dies tut weh und sehr schnell geraten wir in das alte Fahrwasser. Wir betäuben den Schmerz in uns durch Ablenkung. Solange wir im Außen etwas tun, müssen wir uns im Innen nicht spüren. Und so kommt es, dass wir uns pausenlos beschäftigen mit all den Tätigkeiten, die wir für andere tun – für die Familie, für die Arbeit, für unseren äußeren Status. Auf der Außenebene funktionieren wir wunderbar, aber im Inneren fühlen wir uns leer und ausgezehrt.
    Oftmals endet dieser Zustand früher oder später im körperlichen Leid. Vielleicht nehmen Sie die ersten Warnsignale Ihres Körpers noch gar nicht zur Kenntnis oder Sie bemerken die Hinweise und drücken sie nieder mit eisernem Willen, mit Psychopharmaka oder verstärktem Arbeitspensum. Alles unter dem Motto: »So schlimm ist es doch auch wieder nicht – ichschaffe das schon! Hauptsache, es geht weiter, denn ich muss den Anforderungen, die privat und beruflich an mich gestellt werden, gerecht werden!« Bei vielen Menschen, die sich auf Dauer im Außen und damit im Tun ablenken, ziehen der Körper oder die Seele spätestens in der Lebensmitte die Notbremse und zwingen sie zu einer Vollbremsung. Häufig lautet die Diagnose dann seelische Erschöpfung oder Depression.
    Vielleicht haben auch Sie bereits einen körperlichen oder psychischen Zusammenbruch hinter sich, waren für einen längeren Zeitraum nicht arbeitsfähig und hielten sich eine Zeitlang in einer Klinik oder Kureinrichtung auf. Was vorher noch wichtig erschien, rückte in den Hintergrund. Sie selbst nahmen im Vordergrund Platz. Plötzlich gab es Zeit, um Innezuhalten, Durchzuatmen und Aufzutanken.
    Möglicherweise haben Sie diese leidvolle Phase der ungeplanten Ausbremsung auch dazu genutzt, sich mit Fragen rund um den Sinn Ihres Lebens zu beschäftigen. Vielleicht wurde Ihnen deutlicher bewusst, was wirklich wichtig ist in Ihrem Leben und Sie sind seitdem auf der Suche nach einem Weg, der Sie gelassener durchs Leben führt.
    Sollten Sie bisher noch keinen inneren oder äußeren Anlass gehabt haben, der Sie in eine persönliche Standortbestimmung geführt hat, ist es vielleicht die Sehnsucht, die Sie antreibt. Jack Kornfield beschreibt es so: »In all dem Stress und all der Komplexität unseres Lebens vergessen wir vielleicht unsere tiefsten Bedürfnisse. Doch wenn die Menschen das Ende ihres Lebens erreichen und zurückschauen, ist die häufigste Frage, die sie sich selbst stellen, nicht etwa: ›Wie viel ist auf meinem Bankkonto?‹ oder ›Wieviele Bücher habe ich geschrieben?‹ oder ›Was habe ich aufgebaut?‹ oder so ähnliches. Wenn Sie das Glück haben, mit einem Menschen zusammen zu sein, der sich bewusst ist, dass die Zeit seines oder
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