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Timeless: Roman (German Edition)

Timeless: Roman (German Edition)

Titel: Timeless: Roman (German Edition)
Autoren: Alexandra Monir
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Geburt offenbar ein fester Bestandteil ihres Lebens.
    Michele drehte sich auf die Seite, mit dem Gesicht zum Fenster, und lauschte den Wellen, die draußen vor dem Venice-Beach-Bungalow ans Ufer plätscherten. Dieses Geräusch machte sie normalerweise schläfrig, nicht jedoch heute Nacht. Die Saphiraugen wollten ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen. Augen, die sich ihrem Gedächtnis eingebrannt hatten, obwohl Michele sie allein in ihren Träumen gesehen hatte.
    »See that I’m everywhere, everywhere, shining down on you …«
    Aus Micheles iPod ertönte der pulsierende Hip-Hop-Beat des Lupe-Fiasco-Songs »Shining Down«. Sie lugte unter der Bettdecke hervor und drückte auf die Schlummertaste. Wie konnte es schon Morgen sein? War sie nicht erst vor wenigen Augenblicken wieder eingeschlafen?
    »Michele!«, ertönte es aus dem Flur. »Bist du schon auf? Ich habe Pfannkuchen gemacht. Komm, bevor sie kalt werden.«
    Michele öffnete die Augen. Schlafen oder Pfannkuchen? Da musste sie nicht lange überlegen. Bei dem Gedanken an die Spezialität ihrer Mutter lief ihr das Wasser im Mund zusammen.
    Sie warf sich einen Bademantel über, schlüpfte in ihre flauschigen Pantoffeln und tapste durch das schlicht eingerichtete Haus, bis sie die gemütliche Küche erreichte. Marion Windsor saß wie jeden Morgen da und studierte die neuesten Modeentwürfe in ihrem Skizzenbuch, während sie an ihrem Kaffee nippte. Das knisternde Geräusch einer alten Jazzscheibe, Marions Lieblingsplatte, die von keiner Geringeren als ihrer Großmutter Lily Windsor stammte, drang aus dem altmodischen Plattenspieler.
    »Guten Morgen, meine Süße«, begrüßte Marion ihre Tochter und schaute lächelnd von ihrem Skizzenbuch auf.
    »Morgen.« Michele beugte sich vor, um ihrer Mutter einen Kuss zu geben, und blickte auf die Skizze, an der sie gerade gearbeitet hatte. Ein langes, fließendes Kleid, das etwas Pocahontahaftes hatte und genau zu den anderen Stücken in der Modelinie ihrer Mutter passte, die sich durch unkonventionelle Eleganz auszeichneten: Marion Windsor Designs.
    »Sieht echt gut aus«, sagte Michele anerkennend. Sie ließ sich auf ihrem Stuhl nieder, vor einem Teller mit goldbraun gebackenen Pfannkuchen und einer Schicht Erdbeeren obendrauf. »Und das sieht fast noch besser aus!«
    »Bon appétit.« Marion grinste. »Wo wir gerade beim Essen sind: Bist du für heute Mittag schon mit deinen Freundinnen verabredet?«
    Michele zuckte die Schultern, während sie genüsslich den Duft der Pfannkuchen einatmete. »Das Übliche, nichts Besonderes.«
    »Ich habe heute Nachmittag frei und dachte, ich könnte dich mittags abholen. Wir könnten am Santa Monica Pier Burger essen«, schlug ihre Mutter vor. »Was hältst du davon?«
    Michele sah sie von der Seite an. »Du hast immer noch Mitleid mit mir, oder?«
    »Was? Nein!«, erwiderte Marion scheinbar entrüstet.
    Michele hob eine Augenbraue.
    »Okay, ja«, gab ihre Mutter nach. »Du tust mir nicht leid, weil ich weiß, dass es dir ohne ihn viel besser geht. Aber ich kann es nicht ertragen, dich verletzt zu sehen.«
    Michele nickte und blickte auf ihren Teller hinunter. Es war mittlerweile zwei Wochen her, seit sich Jason, ihr erster richtiger Freund, am Abend des ersten Schultags von ihr getrennt hatte. »Babe, weißt du, du bist wirklich einsame Spitze«, hatte er gesagt. »Aber es ist mein letztes Schuljahr, und eine Beziehung würde mich nur belasten. Ich will mich einfach ein bisschen austoben, verstehst du?«
    Michele hatte es nicht verstanden und musste das elfte Schuljahr mit gebrochenem Herzen beginnen. Was die Sache nicht unbedingt besser machte: In der vergangenen Woche hatte sich herumgesprochen, dass sich Jason mit einer Studentin im zweiten Studienjahr traf, einer gewissen Carly Marsh.
    Marion griff über den Tisch nach Micheles Hand und drückte sie. »Süße, ich weiß, wie schwer es ist, den ersten Freund mit einer anderen zu sehen. Es dauert einfach ein bisschen, um darüber hinwegzukommen.«
    »Aber ich müsste schon längst drüber hinweg sein«, entgegnete Michele wütend. »Ich meine, er hat doch nie über irgendetwas anderes geredet als Wasserpolo und war ungefähr so romantisch wie ein Zahnstocher. Ich vermisse einfach – ich weiß auch nicht …«
    »Dieses Gefühl von tausend Schmetterlingen im Bauch und die Gewissheit, dass es ihm genauso geht?«, schlug Marion vorsichtig vor.
    »Ja«, gab Michele kleinlaut zu. »Ja, ich glaube, das ist es irgendwie.«
    »Also, ich kann
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