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Tiffany Sexy Band 84

Tiffany Sexy Band 84

Titel: Tiffany Sexy Band 84
Autoren: Kathleen O'Reilly Heather Macallister Joanne Rock
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peinlich. Dazu kam die verstörende Erkenntnis, dass sie ihren Mitbewohner plötzlich in einem völlig neuen Licht wahrnahm. Ihr war durchaus bewusst, dass er objektiv gesehen ziemlich heiß aussah. Er war ein gut gebauter, sportlicher Typ, doch bisher hatte es sie nie interessiert, und gefunkt hatte es auch nicht zwischen ihnen. Ganz abgesehen davon, dass sie sich sowieso vorgenommen hatte, sämtliche Funken sofort zu ersticken, denn so ein Leben ohne brennende Leidenschaft war doch viel unkomplizierter.
    Da stand Ty in seiner ganzen Pracht, und trotz ihrer guten Vorsätze weigerte sich der Funke, der soeben aufgeflackert war, zu verglühen.
    Sie spürte, wie die Lust sie packte.
    Reiß dich gefälligst zusammen! Ty war für sie wie ein Bruder – na gut, vielleicht eher ein Cousin. Sie ließ den Blick über sein Gesicht und seine muskulöse Brust gleiten. Ein entfernter Cousin, angeheiratet.
    Tyler Burton war der Sohn enger Freunde ihrer Eltern. Während der vielen gemeinsamen Sommerurlaube in ihrer Jugend hatte er stets die Rolle ihres Spielgefährten und Aufpassers übernehmen müssen. Damals war er ein mürrischer Teenager, jetzt war er ein attraktiver Mann.
    Wie praktisch, dass er zurzeit bei ihr wohnte. Zu dumm, dass sie das in den vergangenen achtzehn Monaten nicht ausgenutzt hatte.
    Stopp! Marlie unterdrückte das aufkeimende Verlangen und versuchte schnell, sich den schlaksigen Ty aus ihrer Jugend in Erinnerung zu rufen. „Axelle“, wiederholte sie, um wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren. Axelle war Tys Freundin und ihre Kundin. Es war Axelles Website, an der sie an diesem Abend arbeitete. Welche Ironie. „Ich habe einfach vergessen, dass ihr oben seid. Als ich euch sah, fiel es mir wieder ein und da …“
    „… hast du geschrien.“
    „Tut mir leid! Ich hab nichts gesehen, ehrlich.“ Was nicht ganz stimmte. Das Bild des halb nackten Ty und ihrer ebenso spärlich bekleideten Kundin hatte sich ihr deutlich ins Gedächtnis gebrannt.
    „Du hast die ganze Stimmung verdorben.“ Er steckte sich das Hemd in die Hose und zog den Gürtel fest.
    Marlie fand, dass er für ein zwangloses Essen viel zu schick angezogen war, doch Axelle verstand unter „zwanglos“ sicher etwas anderes als sie. Wahrscheinlich war das so ein Franzosen-Ding. „Das wird wieder. Ich bleibe den Rest des Abends in meinem Arbeitszimmer, versprochen. Ich mache auch die Tür zu.“
    Vom oberen Treppenabsatz war ein Geräusch zu hören, und Tyler gab ihr mit einem Blick zu verstehen, dass ihre Diskussion noch nicht zu Ende war.
    „Ich bringe Axelle jetzt nach Hause.“
    Marlie ging zurück in ihr Arbeitszimmer und schloss die Tür, doch sie hörte die beiden draußen miteinander tuscheln. Sie konnte nicht widerstehen und legte ein Ohr an die Tür.
    „Sie geht nie aus“, sagte Ty. Er klang frustriert.
    „Hat sie keinen Freund?“, fragte Axelle. „Natürlich nicht, dumme Frage.“
    Autsch. Die beiden gingen weg, und Marlie konnte nichts mehr hören.
    Autsch nicht, weil sie sich nach Liebe sehnte – sie hatte sich vor drei Jahren von ihrem Verlobten getrennt –, sondern weil sie seitdem eher einfache Aufmachung bevorzugte. Sie benutzte kein Make-up, band ihr wildes Haar stets zum Pferdeschwanz und trug ausschließlich Yoga-Hosen und Tank-Tops.
    Na und? Das bekam schließlich niemand mit, außer Ty, und der zählte nicht. Er bemerkte es nicht einmal. Axelle allerdings schon, und das war etwas peinlich. Die Französin hatte ihr eindeutig zu verstehen gegeben, dass zwischen „einfach“ und „schlampig“ ein Unterschied bestand.
    Als sie sich zum ersten Mal begegnet waren, hatte Axelle die neue Speisekarte für das Restaurant vorbeigebracht, das sie mit ihrem Bruder betrieb. Die Frau hatte sie von Kopf bis Fuß gemustert und eine besorgte Miene aufgesetzt.
    „Warum hast du nicht gesagt, dass du krank bist? Wir führen die neue Karte erst nächste Woche ein, die Website muss nicht sofort aktualisiert werden. Ab ins Bett mit dir und gute Besserung.“
    „Okay“ war alles gewesen, was Marlie herausgebracht hatte. Sie war weder krank gewesen, noch hatte sie im Bett gelegen.
    Danach war sie ins Bad gerannt und hatte sich zum ersten Mal seit Monaten gründlich im Spiegel betrachtet. Die Sorge ihrer Auftraggeberin war durchaus begründet gewesen. Später war Axelle sogar noch einmal vorbeigekommen, um ihr eine Gemüsebrühe aus dem Restaurant zu bringen. Vom Duft der Suppe war Tyler nach unten in den Flur gelockt
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