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Tiffany Sexy Band 84

Tiffany Sexy Band 84

Titel: Tiffany Sexy Band 84
Autoren: Kathleen O'Reilly Heather Macallister Joanne Rock
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Ich konnte nicht gut genug Klarinette spielen, die anderen Mädchen lächelten süßer, ihre Antworten waren besser und klangen weniger eingeübt. Mama nahm mir mein Versagen übel.“ Sie hielt inne und lehnte sich an die Wand des Fahrstuhls.
    Ian ging zu ihr und nahm sie in den Arm. Zu lange schon war sie mit diesen Gespenstern ihrer Vergangenheit allein gewesen. „Du musst nichts erzählen, Rose.“
    „Doch, das muss ich“, widersprach sie und fuhr fort: „Später wurde ich in Benimmkurse geschickt, wo ich die richtige Erziehung genießen sollte. Jeden Tag fuhren wir in Daddys altem Pick-up nach Charleston, und Mom sagte mir, wie sehr sie von mir abhingen. Ich sah, wie Daddy meine Mom geschlagen hatte, und sie meinte, er tue es nur, weil wir nicht genug Geld hatten. Sie sagte, wenn ich die Wettbewerbe gewinnen würde, hätten wir genug. Und ich versuchte es. Ich gab alles, nur um so eine Krone zu gewinnen.“ Sie verstummte und drückte fest seine Hand. Ihre Lippen bewegten sich, aber es kamen keine Worte mehr heraus.
    „Was hat sie getan, Rose?“
    „Oh, sie war vorsichtig. Sie nahm ein dünnes Rohr, das keine blauen Flecken hinterließ. Sie schlug mich, wenn ich nicht gut genug war, und es spielte keine Rolle, wie viel ich gewann, wie gelungen ich mich präsentierte und wie gekonnt meine Antworten waren. Sie schlug mich trotzdem, wieder und wieder.“
    Ian wünschte, er könnte ihr den Schmerz nehmen.
    „Du siehst nicht überrascht aus“, stellte sie fest.
    „Nein.“ Er hatte es gewusst, denn die Menschen, die andere verletzten, waren oft selbst sehr verletzt worden.
    Verlegen schmiegte sie ihr Gesicht an seine Schulter auf der Suche nach Trost. Er streichelte zärtlich ihren Rücken, und sie entspannte sich rasch.
    „Ich habe geglaubt, Geld würde mich unverwundbar machen und mich vor all dem Unerfreulichen und Schlechten in der Welt schützen. Meine Mutter hatte mir immer erzählt, sie wolle finanzielle Sicherheit. Sie sagte, wir könnten uns glücklich schätzen, so ein talentiertes kleines Mädchen wie mich zu haben, damit die Träume meines Vaters wahr werden konnten.“
    „Das waren nur Ausreden.“
    „Ich weiß.“
    „Und was jetzt?“
    Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen. „Ich möchte dir Freude bereiten, Ian. Ich will dich glücklich machen. Zuerst wollte ich es, weil ich es nicht anders kannte. Aber nun will ich es, weil … ich dich liebe. Ich will mit dir zusammen sein, ganz gleich, wie wohlhabend du bist und wie viel Sicherheit es gibt. Du bist mein Fels.“
    Ian war sich nicht sicher, ob er dazu geeignet war, irgendjemandes Fels zu sein. Das war eine noch größere Verantwortung als in der Jobvermittlung oder in der Bank, wo er Millionentransfers abgewickelt hatte.
    „Willst du, dass ich den Job annehme, Rose?“ Er würde es tun, wenn es ihr so wichtig war.
    „Nein, ich will dich genau so, wie du bist. Du bist ein wunderbarer Mensch und genau an dem Platz, an den du gehörst. Du hilfst den Menschen und leistest deinen Beitrag, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ich will nicht mehr ohne dich sein, und ich glaube, irgendwo wollte irgendwer, dass es mir durch dich besser geht.“
    „Glaubst du das wirklich?“
    „Ja, Ian. Ich brauche dich.“
    Er küsste sie, zärtlich, verheißungsvoll, voller Liebe. Und irgendwo, an einem Ort, an dem das Schicksal geschmiedet wird, schaute jemand mit einem Augenzwinkern auf sie herab.
    Erst zwei Stunden später wurden sie aus dem Fahrstuhl „befreit“. Es störte Rose nicht, dass Manny, der Hausmeister, sich verspätete. Mit Ian in der engen Kabine zu sitzen, glich einem wunderbaren Traum. Als sich die Türen in der Lobby öffneten, empfing Norman, der Portier, sie.
    „Wo ist Manny?“, wollte Ian wissen. „Er behebt solche Pannen normalerweise viel schneller.“
    „Heute nicht. Der Glückspilz hat im Lotto gewonnen und ist gestern Abend nach Paris geflogen.“
    Rose sah den Portier erschrocken an. „Manny ist gar nicht da?“
    „Nein.“
    „Der Fahrstuhl ist einfach so stecken geblieben?“
    „Das passiert ständig“, erklärte Ian.
    Rose bekam weiche Knie. „Es war eine ganz normale Panne? Niemand hat einen Schalter umgelegt oder ein Kabel durchtrennt oder so etwas?“
    „Sie muss dringend etwas essen“, meinte Ian und führte sie zum Ausgang, wo sie ein schöner, unbeschwerter Maitag erwartete.
    Rose würde nie mehr an der Macht des Schicksals zweifeln.

EPILOG
    Rose schaute sich nervös in der Wohnung um, ob auch
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