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The Dead Forest Bd. 1 Die Stadt der verschwundenen Kinder

The Dead Forest Bd. 1 Die Stadt der verschwundenen Kinder

Titel: The Dead Forest Bd. 1 Die Stadt der verschwundenen Kinder
Autoren: O'Brien Caragh
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die Quote auf fünf zu erhöhen. Neulich wurde ein Bäcker im ersten östlichen Sektor von ein paar Wachmännern zusammengeschlagen. Die Leute beginnen zu reden. Ein Feuerwerk wird nicht reichen, um sie bei Laune zu halten.«
    »Glaubst du, es könnte eine Revolte geben?«, fragte Gaia, schlang ihre Suppe hinunter und merkte erst jetzt, wie hungrig sie war.
    »Es ist noch zu früh, so etwas zu sagen. Aber das hier«, Emily klopfte auf die Bücher. »Das könnte alles ändern. Was, wenn die Leute ihre Kinder tatsächlich zurückholen wollen?«
    »Und die Babyquote?«, fragte Gaia.
    Emily legte eine Hand auf ihren Bauch. »Ich könnte es nicht tun«, sagte sie. »Ich könnte mein Baby nicht aufgeben. Und ich kenne zwei andere Mütter, die genauso empfinden. Ich weiß nicht, was wir tun werden, wenn …« Sie senkte ihren Blick. »Ich meine, ich weiß, dass das deine Aufgabe ist«, fuhr sie fort.
    Gaia schob ihren Eintopf beiseite. »Nein. Niemals wieder.«
    Emily sah überrascht drein.
    »Das steht außer Frage«, sagte Gaia und sah auf ihre Schwester hinab, die friedlich schlief. Ihre Nase war noch flach, und sie hatte nur die unscheinbarste Andeutung von Augenbrauen. Eine starke, beschützerische Kraft stieg in Gaia auf, als sie ihre Schwester in den Armen wiegte. »Ich muss mich nun um Maya kümmern.«
    Emily schloss ihre Finger auf den Büchern zu einer Faust. »Willst du sie wirklich mit ins Ödland nehmen? Ich könnte mich für dich um sie kümmern. Hier wäre sie in Sicherheit.«
    Sie musste es nicht aussprechen, Gaia verstand auch so: Emily glaubte, dass sie todgeweiht war. Gaia aber konnte ihre Schwester nicht zurücklassen. Da kam ein schnelles Klopfen von der Tür, und Emily stand auf, um ihren Mann hereinzulassen. Hinter ihm war Theo Rupp.
    »Gaia!«, rief Theo. »Amy und ich haben uns solche Sorgen gemacht! Geht es dir gut? Wo sind deine Eltern?«
    Gaia stand auf, und er hieß sie und das Baby mit einer großen Umarmung willkommen.
    »Ist jemand auf dem Weg hierher?«, fragte Emily Kyle.
    »Die Wachen suchen Haus für Haus nach dir ab«, sagte er. »Sie haben dich in der Menschenmenge verloren, aber jetzt kommen sie. Rufus hält draußen Wache.«
    »Dann ist keine Zeit zu verlieren«, sagte Gaia und wandte sich an Emily. »Hilf mir, mich fertig zu machen.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Theo. »Was ist passiert?«
    Emily legte eine Hand auf Gaias Arm. »Gaia verlässt uns, Dad. Jasper und Bonnie sind tot. Sie will mit ihrer Schwester zum Toten Wald gehen.«
    Die anderen warfen sich Blicke zu, dann nahm Theo seinen Hut ab. Er drehte ihn in seinen großen Händen. »Ich gehe mit dir«, sagte er.
    Gaia schüttelte den Kopf. »Das kannst du nicht, Theo. Du hast deine Familie hier.«
    »Aber Liebes, kennst du überhaupt den Weg?«
    »Kennst du ihn denn?«, fragte Gaia.
    Theos hilfloser Ausdruck spiegelte sich in den Gesichtern um sie herum.
    »Das dachte ich mir«, sagte Gaia.
    Emilys Familie begann, Sachen zusammenzutragen und in einem Rucksack zu verstauen. Emily brachte ihr einen Gurt aus grauem Stoff, den sie für ihren Sohn benutzt hatte, und half Gaia, ihn um ihre unverletzte rechte Schulter und über ihre linke Hüfte zu legen, sodass sie das Baby bequem vor der Brust würde tragen können. Kyle packte ihr eine Schachtel Zündhölzer und ein Messer ein, eine kleine Pfanne und ein Säckchen Maismehl, dazu eine Scheibe Mycoprotein und einen Beutel Pekannüsse. Dann füllte er mehrere Wasserflaschen ab und legte auch die dazu. Theo rollte eine Plane und ein paar Decken in ein enges Bündel, das er mit Schnüren am Rucksack befestigte. Emily legte noch Windeln, drei Dosen Milchersatz und zwei Fläschchen hinein, dann war der Rucksack prall gefüllt.
    »Nimm den hier, falls es wieder regnet oder kalt wird«, sagte Emily und reichte ihr einen mit Bienenwachs imprägnierten sauberen grauen Umhang, der ihr bis zu den Knien reichte.
    »Wenn du es weit genug nach Norden schaffst, geht das Ödland in Wald über«, sagte Theo. »Dort gibt es Wasser. Das wirst du am dringendsten brauchen.«
    »Der Tote Wald«, sagte Gaia.
    »Ja«, sagte er. »Das haben wir gehört.«
    Gaia ließ noch ein letztes Mal den Blick über das gemütliche Heim und die starke, liebevolle Familie schweifen und fühlte einen Stich, der halb Verlust, halb Neid war. Sie verließ diesen Ort für immer. »Ich danke euch«, sagte Gaia. »Euch allen. Mehr, als ich sagen kann.«
    »Wir bringen dich bis zum Rand von Wharfton«, sagte Kyle und
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