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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter
Autoren: Mercedes Lackey
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genau wissen, daß du wirklich von mir kommst, wird man dich nicht einmal durch das Burgtor lassen.«
    Kevin stopfte das Pergament gehorsam in seinen Beutel. Sei’s drum, er wollte das Beste daraus machen. Wenigstens kam er so für ein paar Tage aus der langweiligen Herberge heraus. Ja, und er würde in einer Burg wohnen.
    Vielleicht würde er sogar ein paar Edelleute aus der Nähe zu sehen bekommen!
    Der Bardling unterdrückte ein plötzliches Grinsen, als er sich vorstellte, wie er bei Hofe war und jemand Bedeutenden, am Ende gar den Grafen selbst, mit seinem Talent beeindruckte. Wer weiß? Wenn er wirklich Glück hatte, bekam er möglicherweise die Chance, sich zu beweisen. Vielleicht würde er zu guter Letzt sogar zum richtigen Barden ernannt werden!
    Sicher, falls er nicht die ganze Zeit in der Bibliothek des Grafen hocken mußte!
    »Kevin? Kevin! Hör mir zu, Junge«, sagte sein Meister eindringlich. »Du mußt dich beeilen. Ich habe eine Möglichkeit gefunden, wie du sicher zum Grafen gelangst – Freunde von mir kommen hier vorbei –, aber die Zeit drängt. Ich kann einen Burschen in deinem Alter nicht allein reisen lassen.«
    Der Bardling richtete sich beleidigt auf. »Ich bitte um Verzeihung, Meister, aber ich bin kein Baby mehr. Ich werde schon zurechtkommen, macht Euch nur keine Sorgen.«
    »Ich mache mir auch keine Sorgen um dich , Junge.
    Vielmehr um das, was dir möglicherweise unterwegs begegnen wird. Du bist ein Bardling, kein geübter Kämpfer.«

    »Ich kann ein Schwert führen!«
    »Das wirst du nicht tun!« befahl ihm der Barde barsch.
    »Ein Musiker darf nicht riskieren, sich die Hände zu verletzen.«
    »Nun, selbstverständlich nicht, aber …«
    »Ich wiederhole, du bist kein ausgebildeter Kämpfer.
    Wenn jemand dich angreift, hast du nicht die geringste Chance, dich selbst zu verteidigen.«
    »Ich bin fast sechzehn!« erwiderte Kevin hitzig. »Ich kann auf mich aufpassen!«
    Doch der Barde hörte ihm nicht mehr zu. Der alte Mann neigte lauschend den Kopf und murmelte: »Ah, da, hörst du das?«
    »Den Gesang?« fragte der Bardling überrascht. Wer in dieser ruhigen Stadt sollte plötzlich so kühn sein und zu singen anfangen? Und dazu auch noch solch ein derbes Lied!
    »Ich frage mich«, murmelte der Barde wie zu sich selbst, »kann das sein? So rasch?«
    Langsam trat er ans Fenster. Kevin folgte ihm und sah über die Schulter seines Meisters, wie eine Reitergruppe lachend auf ihren Gäulen auf den Hof der Herberge polterte. Sie flankierten zwei auffällige rotblaue Planwagen.
    Die Mäntel und Wamse der Reiter flatterten im Wind.
    Ihre vielen Farben leuchteten so strahlend, daß Kevin hätte schwören mögen, man habe sie aus Fetzen eines Regenbogens zusammengenäht. Ein Mann, anscheinend der Anführer, der den ersten Wagen lenkte, trug einen Mantel, der fast wie die Sonne selbst glitzerte.
    »Es ist nur eine Gauklergruppe«, begann Kevin, doch sein Meister lehnte sich bereits aus dem Fenster. »Berak!« rief er.
    Der Anführer sah hoch, sein markantes Gesicht und die grünen Augen wirkten plötzlich wachsam. »War es also doch dein Ruf, alter Mann!« schrie er zurück. »Du lebst also immer noch und springst durch die Gegend!«
    Kevin schnappte nach Luft, doch sein Meister lachte nur. »Und du bist noch genauso respektlos wie immer!
    Komm bitte hoch, wenn du so nett sein möchtest.«
    Berak brachte seine ganze Truppe mit hinauf, zwanzig Männer und Frauen einschließlich ihrer Nachkommenschaft. Alle hatten sie scharfgeschnittene, sonnengebräunte Gesichter und glänzende, wild blickende Augen.
    Sie plauderten und lachten und füllten den kleinen Raum beinah bis zum Bersten. Ihre farbenfrohe Kleidung ließ ihn noch schäbiger aussehen als er war.
    Berak hielt ruhegebietend die Hand hoch. »Was möchtest du, alter Barde?« fragte er und verneigte sich mit einer großartigen Geste vor ihm.
    Den Barden schienen die neugierigen Blicke überhaupt nicht zu stören. »Einen Gefallen, Berak, mit Verlaub. Mein Schüler hier, der junge Kevin, muß zu Graf Volmars Burg reisen …«
    »Ein weiter Weg für solch ein Kind«, murmelte eine Frau. Kevin schaute sie ungehalten an.
    »So ist es«, bestätigte der Meister. »Ich bezweifle, daß ihr unsteten Schmetterlinge länger als eine Nacht hierbleiben werdet.«
    »Nicht in solch einer langweiligen Stadt.«
    »Falls euch dann euer Weg zufällig über die North Road führt, und ihr zufällig an der Burg des Grafen vorbeikommt, könntet ihr dann Kevin mit
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