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Tentakelblut (German Edition)

Tentakelblut (German Edition)

Titel: Tentakelblut (German Edition)
Autoren: Dirk van den Boom
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nicht unwohl. Es war einfach ein gutes Gefühl, etwa zwanzig Zentimeter Speziallegierung zwischen sich und den Tentakeln zu wissen und gleichzeitig in der Lage zu sein, umfassende Vernichtung auf die Invasoren hinabregnen zu lassen. Die schwächste Stelle waren die Sichtkanzeln und das verstärkte Plexiglas. Hier konnte eine Tentakelspore am ehesten durchbrechen.
    »Erreichen Ziel in zwanzig Minuten«, hörte er Collins. Roby atmete tief durch und betrachtete die Ortungsschirme. Noch war der Konvoi nicht zu erkennen. Aber die Meldungen waren eindeutig gewesen: starke Tentakelaktivität in der Region. Zwar waren auch einige Milizen in der Gegend unterwegs – unter anderem eine Gruppe von Survivalists der Redneck-Army –, aber die Tentakel hatten die Tendenz, multiple Ziele lieber parallel anzugreifen, anstatt sich auf eine taktische Option zu einigen und die Gegner nacheinander zu erledigen. Wenn man über diese Art von Nachschub verfügte, konnte man sich das leisten – und dadurch überdies verhindern, dass die Feinde sich gegenseitig zur Hilfe eilten.
    Den drei Hornets, die böse summend ihrem Ziel zustrebten, kam dies entgegen. Sie würden sich nicht mit der gesamten Tentakelmacht in diesem Sektor auseinandersetzen müssen, sondern nur mit der Abteilung, die den Konvoi als lohnenswertes Ziel auserkoren hatte.
    »Letzter Waffencheck«, kündigte Roby an. »Gatling auf Grün. Raketen auf Grün.«
    »Welche Mun hast du geladen?«
    »Wie bei den Raketen: heiß brennende Patronen mit kondensiertem Napalm.«
    Collins lachte zufrieden auf. »Sie sollen brennen!«
    »Das sollen sie«, bestätigte Roby und streichelte über die Zielerfassung. Wenn sie Glück hatten, waren die Tentakel noch weit genug vom Konvoi entfernt, dass sich ein freies Schussfeld ergab und er ohne Rücksicht auf mögliche Kollateralschäden in die Vollen greifen konnte. Waren die Aliens zu nahe an den Fahrzeugen, würde der Angriff weitaus komplizierter werden und die Bewaffneten im Konvoi selbst würden sehr viel größere Verantwortung für den Schutz ihrer Insassen tragen.
    »Erreichen Ziel in zehn Minuten. Wir haben ein Radarbild!«
    Roby konzentrierte sich. Auf dem Schirm vor ihm zeichneten sich die ersten Ortungsergebnisse ab. Die Fahrzeuge des Konvois trugen, wie alle Einheiten der Kirche, einen Freund-Feind-Sender und waren klar auszumachen. Roby presste die Lippen zusammen. Die Tentakel waren nahe, und es waren viele. Wenn die Scans nicht täuschten, hatten sie es mit mehreren Hundertschaften zu tun, aber offensichtlich nur mit Bodentruppen ohne schweres Gerät. Da die Tentakelkrieger wandelnde Flugabwehrgeschütze waren – ein weiterer unerfreulicher Aspekt ihres effizienten biologischen Designs –, waren sie grundsätzlich auf so eine Art der Unterstützung auch gar nicht angewiesen.
    »Wir kommen keine Sekunde zu früh«, murmelte Roby. »Sie bilden einen Kreis.«
    Collins grunzte etwas. Es kamen vergleichbare Meldungen aus den beiden anderen Maschinen. Der Konvoi fuhr von der Straße ab und die Fahrzeuge begannen, eine Festung zu etablieren mit freiem Schussfeld in alle Richtungen. Einfach weiterfahren hätte zu ihrem nahen Untergang geführt, da die Tentakel jetzt von allen Seiten anrückten.
    »Konvoi 7, Konvoi 7, hier sind die Hornets. Status bitte!«
    Collins hatte die Kommunikation für sie übernommen. Die Antwort kam sofort und Roby erkannte die Stimme auf Anhieb. Er war kein bisschen überrascht darüber, dass Bella dort unten das Kommando führte.
    »Hier ist Konvoi 7. Wir haben 140 Passagiere, davon die Hälfte bewaffnet. Wir erwarten ersten Feindkontakt in fünf bis zehn Minuten.«
    »Bestätige. Zwei unserer Maschinen werden versuchen, euch die Straße frei zu räumen, die dritte unterstützt direkt eure Verteidigung. Sobald die Straße frei ist, macht euch wieder auf den Weg.«
    »Wir warten auf euer Signal, Hornets.«
    Collins wandte sich an Roby. »Wir sind die dritte Maschine.«
    »Verstanden.«
    Collins wusste zwar nicht, dass Roby Bella kannte und daher das starke Bedürfnis verspürte, hier so effektiv wie möglich zu helfen, aber er traf trotzdem die einzig richtige Entscheidung. Robys Motivation erreichte ihren Höhepunkt. Er wollte jetzt wirklich Tentakel brennen sehen.
    Sein Blick wanderte vom Bildschirm zum gehärteten Plexiglas der Kanzel. Nun waren die Fahrzeuge des Konvois gut auszumachen. Und sie flogen bereits über Tentakelhorden hinweg, die sich zielstrebig auf ihre Opfer zubewegten. Robys Finger
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