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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
Autoren: J.T. Ellison
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einer Fesselung, keine Würgemale. Gut, das konnte noch kommen – Quetschungen brauchten eine Weile, um sich zu zeigen. Im Moment war seine nackte Haut frei von sichtbaren Hämatomen. Aber es gab Blutkanäle, die ihm ins Fleisch geritzt worden waren. Der Effekt der roten Linien auf der weißen Haut war erschreckend. Klaffende Wunden in zartem Fleisch. Ohne Zweifel mit einem sehr scharfen Messer verursacht. Doch es waren keine Stichverletzungen. Die Schnitte folgten einem bestimmten Muster.
    Taylor stand einen halben Meter vom Bett entfernt und beugte sich vorsichtig vor, um besser sehen zu können. Baldwin stand auf der anderenSeite des Bettes. Sie schaute von den Wunden in seine besorgt blickenden Augen.
    „Nein“, sagte sie. „Das kann nicht sein.“
    „Doch, das kann es“, erwiderte er.
    „ Großstadtsage“, warf Simari ein.
    Taylor trat ein paar Schritte zurück, um zu sehen, ob sie in den Wunden irgendeinen Sinn erkennen konnte. Ja, aus der Entfernung sah sie es deutlich.
    Fünf Schnitte, an den Punkten verbunden und von einem leicht zackigen Kreis eingefasst.
    Ein in die Brust des toten Jungen geritztes Pentakel.

2. KAPITEL
    Der Schrei erschreckte Taylor so sehr, dass sie von der Leiche zurückzuckte.
    Simaris Funkgerät knackte, und beinahe gleichzeitig fing Taylors Handy an zu klingeln. Die angezeigte Nummer verriet ihr, dass es Lincoln war.
    „Ja?“, sagte sie.
    „Du musst sofort herkommen. Wir haben ein ernsthaftes Problem.“ „Was für eins?“
    „Wir haben hier noch eine.“ „Noch eine Leiche?“
    Simari stürmte bereits aus Jerrold Kings Zimmer. Taylor klappte ihr Handy zu und folgte ihr zusammen mit Baldwin die Treppe hinunter und auf die Veranda. Der Schrei kam von der anderen Straßenseite drei Häuser weiter unten.
    „Hilfe! Bitte helfen Sie mir!“
    Auf der Auffahrt stand eine Frau und wedelte mit den Armen. Lincoln war bei ihr und versuchte vergeblich, sie zu beruhigen.
    Die Straße war taghell erleuchtet – die Außenbeleuchtungen aller umliegenden Häuser waren an, dazu kamen die Scheinwerfer der Streifenwagen und die Unmengen an Taschenlampen, deren Strahlen auf die Gesichter der Schaulustigen gerichtet waren, die wie erstarrt in ihren Auffahrten standen.
    Während Taylor die Straße hinunterlief, spürte sie, dass alle Augen sich auf sie richteten. Ihre Stiefel schlugen laut auf dem Asphalt auf und übertönten Baldwins Schritte. Ihr kam ein seltsamer Gedanke: Angst war ein Gefühl, mit dem man sich in dieser Nachbarschaft nicht auskannte.
    Bei Lincoln angekommen, kam Taylor schlitternd zum Stehen und hätte sich auf dem losen Kies beinahe den Knöchel verdreht. Sie schnappte nach Luft.
    „Ma’am, ich bin Taylor Jackson von der Mordkommission. Was haben Sie für ein Problem?“
    „Meine Tochter. Meine Tochter ist …“ Ihre Stimme brach, laute Schluchzer entrangen sich ihrer Kehle. „Sie liegt tot in ihrem Zimmer.“
    „Führen Sie uns hin“, sagte Taylor.
    „Ich kann nicht. Ich kann da nicht wieder reingehen.“
    Taylor gab Lincoln mit den Augen ein Zeichen und nickte Baldwin und Simari zu. Gemeinsam eilten sie ins Haus, das dem der Kings erstaunlich ähnlich war, und die geschwungene Treppe hinauf. Der Duft von Jasmin lag in der Luft. Taylor spürte, wie sich ihr der Hals zuschnürte.
    Der Tatort war leicht zu finden. Überall auf dem Fußboden lagen Handtücher verstreut. Die Mutter musste gerade die Wäsche hochgebracht haben. Auf einem Schild an der Tür zum Zimmer des Mädchens stand der Name Ashley in pinkfarbenen Buchstaben. Darunter hing ein Stoppschild mit der Aufschrift: Unbefugtes Betreten verboten!
    Die Tür war nur angelehnt. Taylor machte einen großen Schritt über den Handtuchberg hinweg und betrat das Zimmer.
    Das Mädchen lag rücklings auf dem Bett, die Arme über den Kopf gestreckt. Ihr braunes Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst, auf ihrem Gesicht war eine grüne Maske getrocknet. Neben dem Bett stand eine offene Nagellackflasche, die einen beißenden Geruch verströmte. Das Mädchen hatte sich einen Schönheitstag gegönnt – Gesichtsmaske, Maniküre. Ein typischer Nachmittag im Leben eines Teenagers, doch ihre unschuldige rituelle Reinigung war brutal vom Tod unterbrochen worden.
    Genau wie das vorherige Opfer war sie vollständig nackt. Die Haut an Brust und Lenden war beinahe durchsichtig verglichen mit dem wohlgebräunten Teint am restlichen Körper. Sie lag entweder gerne in der Sonne oder war kürzlich im Solarium gewesen. Die
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