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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
Autoren: J.T. Ellison
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ausmachen?“
    „Überhaupt nicht. Alles andere ist organisiert.“ „Super. Danke. Komm mit rein.“
    Gemeinsam kehrten sie ins Haus zurück und Taylor führte McKenzie zu Letha.
    „Letha, das ist Detective McKenzie. Er wird sich einen Moment um dich kümmern, während wir nach deinem Bruder sehen. Wir gehen jetzt nach oben. Wenn du irgendetwas brauchst, sag Detective McKenzie Bescheid, okay?“
    Das Mädchen nickte stumm wie ein Grab. Taylor beschlich ein seltsames Gefühl, eine Vorahnung, dass noch Schlimmeres auf sie wartete, obwohl sie nicht sagen konnte, warum.
    „Wie wäre es, wenn wir in die Küche gehen, Letha?“ McKenzie streckte ihr die Hand hin. Das Mädchen nahm sie und erhob sich unsicher auf die Füße. Ihr Blick war völlig ausdruckslos. Sie ließ zu, dass McKenzie sie mit sich zog. Das lag am Schock. Armes, schauriges kleines Ding.
    Die Treppe aus Mahagoni schwang sich an den gegenüberliegenden Wänden der Eingangshalle in den ersten Stock hinauf, wo die beiden Seiten mit einer Art Laufsteg verbunden waren. Unbewusst zählte Taylor die Stufen mit, als sie die linke Treppe nahmen. Dreiunddreißig Stufen. Der Blick ins Foyer hinunter wurde nur leicht von einem funkelnden Kronleuchter verdeckt, der mit künstlichen Spinnweben geschmückt war, die wie ein durchsichtiger Vorhang wirkten. Der Fußboden im ersten Stock bestand aus breiten Holzplanken, auf denen teure orientalische Teppiche lagen und kapriziös platzierte Tische mit Kristallvasen und Nippes aus aller Welt standen. An den Wänden hingen Stammesmasken. Entweder reisten die Eltern sehr viel oder sie waren Sammler.
    Von dem Flur gingen vier Türen ab. Eine davon stand offen.
    Taylor warf Baldwin einen Blick zu. Er wirkte ruhig, gelassen, auf alles vorbereitet. Ganz kurz schaute er sie fragend an. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie stehen geblieben war, bis Simari sich räusperte.
    „Alles in Ordnung?“
    War es das? Taylor hatte ein seltsames Gefühl, als wenn eine starke Hand gegen ihre Brust drückte, sie von der Zimmertür wegschob. Sie konnte keinen der üblichen Gerüche entdecken, die normalerweise mit einem Gewaltverbrechen einhergingen – Blut, Angst, menschliche Exkremente. Es roch nach … Blumen. Nachdem sie erkannte, dass der Geruch aus der offenen Zimmertür kam, konnte sie ihn auch benennen. Jasmin. Der Tatort roch nach Jasmin. Sobald sich ihre Nase an diese Vorstellung gewöhnt hatte, war sie in der Lage, den unterschwelligen Duft nach Kupfer wahrzunehmen, der sich unter der ext remen Süße verbarg.
    Das seltsame Gefühl verschwand. Sie lächelte Simari an.
    „Tut mir leid. Mir geht es gut. Ich musste nur … riechen.“
    „Ich weiß“, sagte Simari. „Es ist komisch. Bei Jungen erwarte ichnormalerweise nicht, dass sie Parfüm benutzen. Aber was weiß ich schon. In dieser Welt ist alles möglich. Er ist hier drin.“ Sie zeigte auf die offene Tür und ließ Taylor vorangehen.
    „Vermutlich das Parfüm seiner Schwester. Obwohl ich es unten nicht gerochen habe“, merkte Baldwin an.
    Manchmal hatte Taylor an einem Tatort das überwältigende Gefühl, auf Film gebannt zu werden; als wenn ein unsichtbarer Videograf jede ihrer Bewegungen mit der Kamera aufnahm. Sie auf der Leinwand, einen dunklen Flur entlanggehend, während die Zuschauer wussten, dass sie etwas Grauenhaftes erwartete. Sieh dich um, geh nicht allein in den dunklen Raum, lauf lieber aus der vermeintlichen Sicherheit des Hauses in den Wald, wenn der Mörder mit einem Messer hinter dir her ist . Sie hatte Gänsehaut auf den Unterarmen. Gott, sie hasste Horrorfilme.
    Sie schüttelte den Gedanken ab. Halloween machte sie jedes Jahr nervös. Und an Halloween einen Tatort zu besichtigen spielte ihrer überbordenden Fantasie nur in die Hände.
    Gewappnet betrat sie Jerrold Kings Zimmer.
    Sie bemühte sich, die ganze Szene in sich aufzunehmen, ohne sich ein Urteil zu bilden. Es war ihr Job als leitende Ermittlerin, sicherzustellen, dass ihre Detectives keine voreiligen Schlüsse zogen und keine unbesonnenen Entscheidungen trafen. Sie legte viel Wert auf fundierte Meinungen, begründete Schlussfolgerungen und die Kraft der Beweise.
    Aber Jerrold Kings Leiche weckte in ihr den Wunsch, alles zu vergessen, was sie je gelernt hatte.
    Sie ging näher heran. Er lag nackt auf dem Rücken, die Arme seitlich ausgebreitet. Sein Mund stand offen, in den Mundwinkeln hatte sich Spucke gesammelt. Die Lippen waren blau, die Pupillen starrten ins Leere. Es gab keine Anzeichen
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