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Tausend weisse Flocken

Tausend weisse Flocken

Titel: Tausend weisse Flocken
Autoren: Catherine Spencer
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Ihnen so viel Kummer zu machen."
    Sie vermittelte ihm das Gefühl, dass er ein Bauerntölpel war, der keine Ahnung hatte, wie man sich Frauen gegenüber benahm, und das passte ihm nicht. Er legte ihr die Hand auf den Rücken und führte sie zum Speisesaal. "Dann tun Sie mir einen Gefallen, und vergessen Sie in Zukunft Ihre spontanen Einfälle, Miss Durocher. Sie sind hier, um sich zu erholen, und nicht, um die Verantwortung für meine Tochter zu übernehmen."
    "Ich bin gern mit ihr zusammen."
    "Darum geht es nicht."
    "Ach nein?" erkundigte sie sich zuckersüß. "Worum dann, Mr. Alexander?"
    "Wenn ich einen Babysitter benötige, brauche ich keine Fremde um Hilfe zu bitten. Ach, noch etwas. Ihre Suite hat keinen eigenen Safe. Obwohl meine Mitarbeiter äußerst vertrauenswürdig sind, rate ich Ihnen, Ihren Schmuck im Bürosafe zu deponieren, wenn Sie ihn nicht tragen. Die Hotelleitung übernimmt keine Verantwortung, wenn die Gäste Wertsachen herumliegen lassen."
    Unerklärlicherweise lachte Claire Durocher wieder und hielt ihm die Hand unter die Nase, an der sie das Armband trug.
    "Meinen Sie das hier?"
    Vermutlich war sie so reich, dass es ihr völlig egal war, wenn sie versehentlich einige Diamanten die Toilette hinunterspülte.
    Doch sie sollte ja nicht auf die Idee kommen, ihn dafür verantwortlich zu machen. "Wie Sie wollen, Miss Durocher", sagte Zach. "Aber vergessen Sie nicht, dass Sie sich damit selbst schaden."
    Mon dieu, dachte Claire und fröstelte, als sie Zachary Alexander hinterherblickte. Der Mann ist ja kälter als das Wetter und obendrein verrückt. Doch vermutlich behandelte er nicht alle Gäste so, sonst wäre er nicht so erfolgreich gewesen.
    Während des Abendessens beobachtete sie ihn verstohlen. Er saß einige Tische von ihr entfernt, und sie konnte zwar nicht hören, was er sagte, sah aber, wie er die anderen mit seinem Lächeln und seinem Esprit in den Bann schlug.
    Es berührte sie seltsam. Schließlich war er ein Fremder und würde es auch bleiben, aber dass er sie so zurückwies, verletzte sie, denn es erinnerte sie an ihre Kindheit.
    Entschlossen richtete Claire ihre Aufmerksamkeit auf die anderen Leute an ihrem Tisch. Sie war nicht so weit gereist, um sich den Aufenthalt von einem Mann verderben zu lassen. Wenn er ihr gegenüber nicht höflich sein und ihr ihre übereilte Reaktion beim Einchecken verzeihen konnte, würde sie ihn ignorieren - falls es ihr gelang.
    Nur leider war er ein Mann, den man nicht so leicht übersah.
    Und sie war auch nicht die Einzige, die so dachte. Nach dem Essen ging er von Tisch zu Tisch und fragte die Gäste, ob das Menü ihren Erwartungen entsprochen hätte. Während die Männer ihm großen Respekt entgegenbrachten, betrachteten die allein stehenden Frauen ihn mit unverhohlenem Verlangen, berührten ihn wie zufällig am Arm und lächelten verführerisch.
    Und er registrierte diese Gesten, ohne den Frauen Hoffnungen zu machen. Als er jedoch zu ihrem Tisch kam, würdigte er sie keines Blickes.
    Er kann also charmant sein, dachte Claire, verärgert über sein unhöfliches Verhalten. Er wollte nur ihr gegenüber nicht charmant sein.
    Aber sie würde ihn dazu bringen, seine Meinung zu ändern.
    Noch ehe Weihnachten vorbei war, würde er feststellen, dass Claire Durocher nicht das egozentrische, strohdumme Geschöpf war, für das er sie hielt. Wenn sie Topaz Valley verließ, würde er sie respektieren und vielleicht sogar bewundern. Womöglich würde er sogar bedauern, dass sie abreiste!

3. KAPITEL
    Eigentlich hätte sie in dieser Nacht tief und lange schlafen müssen, denn es war gemütlich warm und ganz still. Außerdem war sie von der langen Reise erschöpft und hatte sich noch nicht an den Zeitunterschied von neun Stunden gewöhnt.
    Stattdessen wachte Claire vor Sonnenaufgang auf und war putzmunter. Und warum? Weil Zachary Alexander sie am Abend beinah geküsst hatte.
    Beinah ...
    Claire hatte es so eingerichtet, dass sie das Hotel zur selben Zeit verließ wie Zachary Alexander, und da sie, wie er widerstrebend eingeräumt hatte, unmittelbare Nachbarn waren, war ihm nichts anderes übrig geblieben, als sie zu begleiten.
    "Passen Sie auf, dass Sie nicht ausrutschen", warnte er sie, als sie die Stufen hinuntergingen. "Es ist spiegelglatt."
    Kein Wunder! Der Wind hatte nachgelassen, doch die Luft war immer noch eiskalt. Obwohl sie einen knöchellangen Mantel mit Steppfutter trug, fröstelte Claire. Sie schlug den Kragen hoch und betrachtete ihren Begleiter.
    Die
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