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Tausche Traumprinz gegen Pizza

Tausche Traumprinz gegen Pizza

Titel: Tausche Traumprinz gegen Pizza
Autoren: Brinx/Kömmerling
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Tresen stand und ihn abwischte, fiel mir ein, dass ich das Geld ja gar nicht mehr brauchen würde, weil Konstantin zum Open Air einfach nicht mehr da sein würde.
    »Tula, was ist los mit dir?«, wollte Maja wissen und blieb auf dem Weg ins Lager vor mir stehen.
    »Nichts«, sagte ich, aber das hätte ich auch lassen können, weil Maja das sowieso nicht glaubte. Man musste wahrscheinlich keine Hexe sein, um mir anzusehen, dass nichts auf jeden Fall komplett gelogen war.
    Sie legte ihren Zeigefinger unter mein Kinn und hob es an, sodass ich ihr in die schwarzen Augen schauen musste. »Nichts?«
    Da brach es aus mir heraus. »Konstantin geht für ein halbes Jahr nach Rom, einfach weg, und ich kann nichts dagegen tun, obwohl ich genau weiß, dass ich das niemals aushalten werde. Niemals!«
    Maja kam zu mir nach hinten, legte mir eine Hand auf die Schulter und schüttelte nur den Kopf. »Armes Mäuschen. So ist es mit diesen Typen und leider müsst auch ihr das irgendwann erfahren. Sie stehlen einem das Herz und dann lassen sie dich stehen und gehen ihrer Wege! Ich mach dir einen Tee, warte mal …!« Sie stellte den Wasserkocher an, holte da ein Kräutlein aus einem Glas und dort, füllte alles in eine große Tasse und goss das heiße Wasser darüber. »Das sollte dein Herz beruhigen!«
    Ich traute mich nicht, ihr zu sagen, dass nichts mein Herz beruhigen konnte, und auch nicht, dass ich ihren persönlichen Männerfrust nicht hören wollte. Das hatte doch mit Konstantin nichts zu tun. Oder doch? Jedenfalls schickte sie mich mit meinem Beruhigungstee ins Lager zum Kistenauspacken und ich hing in den Seilen, betrachtete die tausend Tütchen mit fremdländischen Namen und Schriften darauf und schlürfte die heißen Kräuter. Sie schmeckten süß und liefen warm durch meinen Körper und gerade bildete ich mir ein, dass mir schwindelig wurde, da hörte ich die Türglocke und kurz darauf eine bekannte Stimme.
    »Guten Tag!«, sagte Konstantin.
    Maja kannte ihn nicht und er hatte keine Ahnung, dass ich hier arbeitete, schließlich hatte ich ihn ja mit den Karten überraschen wollen. »Sie sind doch Dodos Mama?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie, ich habe ein kleines Problem und gehört, dass Sie mir da eventuell helfen könnten.«
    Ich setzte mich aufrecht in den Sessel, in dem ich gelümmelt hatte, um besser hören zu können, kippte mir dabei die Hälfte des heißen Zaubertrankes über die Beine und konnte mir gerade noch selbst den Mund zuhalten, um mich nicht zu verraten.
    »Ich liebe ein Mädchen. Sehr sogar. Ich habe es enttäuscht, obwohl ich das gar nicht wollte, und … ehrlich, ich kann nichts dafür. Jetzt würde ich ihr so gerne etwas schenken, etwas, das ihr beweist, wie groß meine Liebe ist, und das ihr hilft, zu mir zu stehen und mich jetzt bloß nicht zu verlassen. Denn das würde ich nicht aushalten. Niemals!«
    Mir schossen die Tränen in die Augen und plötzlich kam ich mir unendlich mies vor. Er musste nach Italien, obwohl er nicht wollte, er versuchte alles, um mich zu beruhigen, und ich benahm mich hier wie die letzte Zicke. Er musste mir doch nichts schenken, um irgendwas zu beweisen!
    »Kann es sein, dass du ein halbes Jahr nach Rom gehen musst?«, hörte ich Majas tiefe, weiche Stimme und da hielt mich nichts mehr.
    Bevor Konstantin noch fragen konnte, woher Maja das wusste, und ein für alle Mal an ihre Hexenkräfte glauben würde, stürmte ich aus dem Lager und fiel ihm um den Hals. »Konstantin, hör auf«, stammelte ich nur und wir küssten uns und es war total egal, dass ein Kunde hereinkam, ein mittelalter Mann mit Künstlerhut. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie er lächelnd auf Maja zuging, und ich hörte ihn, als Konstantin und ich eng umschlungen den Laden verließen, noch sagen: »Muss Liebe schön sein!«
    Er hatte recht. Trotzdem!
     
    Den ganzen Nachmittag hatten Konstantin und ich alles besprochen und da staunte Lielott am nächsten Tag in der Pause nicht schlecht, als ich wieder viel besser aussah und genau wusste, wie alles laufen sollte.
    »Weihnachten kommt er und ich muss es irgendwie vorher noch in den Herbstferien nach Rom schaffen, obwohl Papa mich ja nicht mitnimmt, wegen der Schule, leider überschneidet sich das. Aber sonst können wir über Skype telefonieren. Ich brauch bloß noch so eine Kamera, Konstantin meint, das wäre kein Problem, er hat noch eine übrig, und …!«
    Lielott kaute an dem frischen Gemüse, das ihre Mutter ihr immer einpackte, und unterbrach mich jetzt
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