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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen
Autoren: Gerhard Krug
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wirklich und immer brauchst, ist Bleistift (darf auch Kugelschreiber sein) und Papier. Am besten schreibe alles in ein Buch, dann hast du immer alle wichtigen Erkenntnisse und viel Unwichtiges bei dir. Und vor allem: Nimm es immer zu den Sitzungen mit.
    Ich habe vor Jahren damit begonnen, ein schön gebundenes, nicht zu dickes A4- oder A 5-Buch zu verwenden. Das sieht ganz gut aus, und das haben sich viele schon abgeguckt, weil es sexy wirkt (hab ich übrigens damals auch abgeguckt).
    Das Buch hab ich immer und in jeder Sitzung bei mir. Du kannst darin am Morgen aufschreiben, was zu tun ist, schnell eine Telefonnummer notieren und so weiter. In der Sitzung schreibst du alles Wichtige rein. Wenn es langweilig ist, kannst du auch darin malen.
    Da es stabil ist, kannst du auch zu Hause auf dem Sofa darin schreiben und auch im Zug oder Flieger. Und weil es so gut aussieht, verleiht es dir schon mal einen kleinen Status. Dabei kannst du auch in der Sitzung mal herumgucken, wer überhaupt was aufschreibt. Die meisten tun das nicht; diesen bist du somit schon überlegen, da diese in 3   Wochen nicht mehr wissen, was gesprochen und vor allem beschlossen wurde.
    Somit heißt dann deine Aussage: «Ich habe mir damals Folgendes notiert   …» Und damit bist du schon vorn dabei, weil du mehr weißt! Warum alles Mögliche mitschreiben? Auch das hat seinen banalen Grund.
    Denk mal scharf nach? Genau! Deine Gegenüber haben im Zweifelsfall keine Hemmungen, in der Sitzung zu behaupten, dass sie das schon lange so oder so gesagt oder auch nicht gesagt haben (Näheres auf Seite 73   ff.). Für diese Sorte Kameraden ist ein schlaues Buch immer gut.
    Was man aufgeschrieben hat, ist glaubhafter als das, was einer sagt. Und ein schlaues Buch ist wie die Bibel: unangreifbar. Wenn also einer meckert, dann kannst du ganz einfach kontern: Moment mal, da möchte ich was klarstellen: Ich zitiere: «…» Und dein Gegenüber hat keine Chance oder wird aus Verzweiflung pampig und greift dich an.
    Denn die meisten schreiben sich entweder erst gar nichts auf und wenn, dann alles Mögliche, aber nicht das Wesentliche. Dazu noch viel mehr bei meinem Lieblingskapitel: das Sitzungswesen (S.   47   ff.).
    Deine Gegner (oft ist es leider so) behaupten also irgendwas und gehen dann aus der Sitzung. In diesem Fall sagst du, dass du das noch suchen musst. Nächstes Mal hast du die Stelle gefunden und liest genüsslich vor. Aber aufpassen. Damit läufst du auf dünnem Eis, weil du anderen eine Lüge nachweist. Wenn sie dir böse wollen und über dir sind bzw. mehr Macht haben, bist du ziemlich erledigt, zumindest in der Abteilung oder bei deinen Kollegen, die mit dem anderen klüngeln.
    In der Regel reicht es ja schon, etwas mitgeschrieben zu haben, um einen strategischen Vorteil zu haben. Allein die Tatsache, dass etwas in deinem Buch steht, ist höherwertiger als das, was einer nur sagt.
    Außerdem kannst du mit dem Buch Eindruck schinden, denn niemand sieht, was du schreibst, aber du schreibst ständig. Alle denken, dass du alles mitprotokollierst, dabei ist dir eigentlich langweilig und du porträtierst dein Gegenüber, das gerade schläft.
    Natürlich ist das nicht alles. Das Buch hilft dir aber immer wieder, auf Kurs zu kommen.
    Nochmals! Ganz wichtig ist, dass viele Leute sich die wichtigen Sachen nicht mitschreiben. Du tust es aber und bist auf dem Laufenden bzw. kannst immer wieder nachgucken.
    Das sind dann die gewissen Vorteile, die du ihnen gegenüber hast. Nach 2   Wochen und 15   Sitzungen weiß niemand mehr, was wo festgestellt und beschlossen wurde. Nur noch du! Und diesen Vorteil musst du nutzen. Insbesondere kannst du in dein schlaues Buch immer wieder schreiben, was zu tun ist!
    Jeden Montag oder Freitag oder wenn du Zeit hast, machst du eine Liste, was du diese oder nächste Woche erledigen willst oder musst. Und du streichst das ab, was fertig ist. Den oder die anrufen, das schreiben, die Kosten rechnen, Spesen noch abrechnen usw. Das motiviert dann auch, wenn man dann bald schon die Hälfte fertig hat.
    Du meinst, das kann man auch mit dem Computer? Kann man, hat aber den plumpen Nachteil, dass du den nicht schnell aufschlagen und was reinschreiben kannst, und auf der Baustelle oder im Flieger hat der Laptop bald keinen Saft mehr, und es dauert   … bis er gestartet ist. Und wenn du eine Idee hast, bist du nicht am Rechner.
    Und ein Palm oder sonstiger PIM dauert immer, bis er geöffnet ist und bis du da bist, wo du hinwillst,
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