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Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Titel: Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)
Autoren: Andrina L. Vögele
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Lieblingsbuch,
Nur mit dir
von Nicholas Sparks, als mein Handy klingelte. Erschrocken zuckte ich zusammen und las die eben eingetroffene Nachricht. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Klar wollte ich mit Zoe morgen ins Kino gehen. Nach den vergangenen zwei Tagen wäre eine Zustimmung meines Vaters ein grösserer Triumph als der Sieg von Rom gegen Hannibal. Ich wappnete mich während der nächsten halben Stunde innerlich zum Kampf, denn den würde ich garantiert vom Zaun brechen, wenn ich meinen Vater um Erlaubnis fragte, und als er mich dann über die Gegensprechanlage zum Essen rief, war mir mulmig zumute.
    Ich löschte das Licht und wollte gerade mein Zimmer verlassen, als ich noch einmal einen Blick über meine Schulter warf und eine helle Sternschnuppe am Himmelsah. Mit raschen Schritten durchquerte ich mein Zimmer und lehnte mich zum Fenster hinaus. Die Fensterläden standen offen, und ich blickte gebannt hinauf in den dunkelblauen Nachthimmel. Ich war schnell genug gewesen, um das Verglühen der Sternschnuppe gerade noch zu sehen. Obwohl ich kein kleines Kind mehr war, befolgte ich den alten Brauch, mir etwas zu wünschen.
Ich wünsche mir, dass ich meinen eigenen Weg bestimmen kann, dass mein Vater nichts damit zu tun hat, dass ich in einer Welt bin, in der alles anders ist. Dass ich mit Freunden zusammen sein kann, wann und wo ich will. Ich will mein eigenes Leben.
    Nachdem ich mir das gewünscht hatte, sah ich noch einmal in den Himmel. Dann drehte ich mich um und ging zur Tür. Hätte ich dies nur einen Moment später getan, dann hätte ich vielleicht noch das seltsame bläuliche Licht an genau der Stelle aufleuchten sehen, an der meine Sternschnuppe verglüht war. So aber blieb ich ahnungslos, als ich die Türklinke nach unten drückte und über die Schwelle in den Flur schritt.

II
    Ich drückte die Türklinke nach unten und schritt über die Schwelle in den Flur. Doch ich stand nicht im Flur. Verunsichert drehte ich mich um und rieb mir die Augen. Alles war so – nicht mein Zuhause. Mein Atem blieb mir im Hals stecken und ein beklemmendes Gefühl bereitete sich in meinem Herzen aus. Dad, wollte ich rufen, doch es war eher ein Quieksen. Tief durchatmend versuchte ich, einen kühlen Kopf zu bewahren. Ich stand nicht im Flur, so viel war klar.
    Ich war, wie ich annahm, nicht einmal in unserem Haus. Vorausgesetzt, dass mein Vater nicht plötzlich in Windeseile eine totale Renovierung bewerkstelligt hatte, hatte ich keine Ahnung, wo ich war und wie ich dort hingelangt war. Also, ich meine, natürlich wusste ich, wo ich mich befand, denn ich musste mich im Flur befinden. Ich war doch eben noch in meinem Zimmer gewesen. Was war hier los? Wo war die versteckte Kamera?
    Vielleicht war ich eingeschlafen. Ja, das musste es sein! Ich hatte einfach einen sehr lebhaften Traum gehabt. Erleichtert liess ich meinen Blick über mich schweifen, um zu sehen, ob ich unversehrt geblieben war. Da fiel mein Blick auf mein linkes Handgelenk, und ein eisiger Schreck durchfuhr mich. Ich schloss für einen Moment die Augen und redete mir ein, dass ich mir das nur eingebildet hatte. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Ich öffnete sie wieder und blickte vorsichtig auf mein Handgelenk, genauer gesagt auf meine Uhr. Acht Uhr. Ich konnte die Zeit lesen, und der Sekundenzeiger tickte, daher wusste ich, dass sie nicht stehengeblieben war. Ich konnte die Zeit ablesen. Ich konnte die Zeit lesen! O nein! Es gibt zwei Dinge, die man in einem Traum nicht tun kann: Erstens, das Licht an- oder ausschalten. Zweitens, ich musste mich sehr überwinden, diesen Gedanken zu Ende zu verfolgen, die Zeit lesen. Diese zwei Dinge waren unmöglich, und doch konnte ich eines davon. Und wenn ein Lichtschalter in der Nähe gewesen wäre, wäre bestimmt auch Ersteres möglich gewesen. Dies konnte nur eins bedeuten: Ich war wach. Das war die Realität, kein Traum. Aber wie war das möglich? Ich war doch nur durch die Tür getreten, in den Flur, nicht einmal in den Garten. Wo war ich? Wo war mein Vater? Mein Zuhause? Was war passiert? Ich drehte mich blitzartig um, ging ein paar Schritte nach links, ein paar nach rechts, aber so sehr ich auch suchte, ich fand weder meine Schlafzimmertür noch irgendeinen mir vertrauten Gegenstand.
    Voller Verzweiflung liess ich mich auf den Boden fallen, der unglaublich weich war, umgeben von hellem, taufrischem Gras. Meine Finger streiften über Steine. Wo war ich? Was geschah hier? Wieso passierte das
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