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Tanz mit dem Engel

Tanz mit dem Engel

Titel: Tanz mit dem Engel
Autoren: Ake Edwardson
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Aneta an.
    »Souverän«, antwortete Halders an ihrer Stelle.
    »Ihr gestattet«, sagte Winter, der mit einer Kiste Cuaba Tradicionales kam, die er bei Davidoff gekauft hatte.
    »Sollte nicht ich etwas anbieten?« sagte Bergenhem.
    »Selbstredend«, sagte Winter. »Aber du hast Kopfschmerzen gehabt, und unterdessen biete ich diese traditionellen Zigarren an, wie die Tradition es gebietet.«
    Halders schenkte sich noch einen Whisky ein und einen für Macdonald.
    Winter sprach mit Möllerström und Bergenhem, die beide ein Glas Wein in der Hand hatten. Sie standen an den Fenstern, blickten hinaus in die Abenddämmerung. Aneta Djanali stand auch da und Martina Bergenhem.
    »Es bestand eine Chance, daß der Junge überleben würde, und wir beschlossen sofort, es geheimzuhalten«, sagte Macdonald zu Halders. »Wir haben mit den Eltern und den übrigen, die es wissen mußten, gesprochen und dann abgewartet.«
    »Du lieber Gott«, sagte Halders. »Mir ist ganz flau geworden, als Erik zurückkam und berichtete.«
    Die Stunden verstrichen. Das Kind schlief in Winters Schlafzimmer. Macdonald saß bei Möllerström, sprach von HOLMES und hörte sich das Neueste an. Hanne Östergaard, Aneta Djanali und Martina Bergenhem standen wieder mit Gläsern in den Händen am Fenster. Fredrik Halders sann vor den Flaschen nach. Gerade hatte er Macdonald vom Autodiebstahl in Göteborg erzählt.
    »In so einer schönen kleinen Stadt?« hatte Macdonald gefragt.
    »Sie hat die größte Autodiebstahlquote in der EU«, hatte Halders geantwortet.
    Winter und Ringmar saßen in der Küche. Ringmars Stimme begann in den Konturen zu verschwimmen. Ein Bier und ein halber Whisky-Soda standen vor ihm.
    »Du meinst, daß er Tierblut in seinen Wohnungen vergossen hatte«, sagte Ringmar.
    »Er hat gestanden«, sagte Winter.
    »Was für ein Teufel von einem Wikinger«, sagte Ringmar und warf das Whiskyglas um, als er nach der Bierflasche griff. Der Inhalt floß über den Tisch.
    »Verdammt.« Er machte eine ungeschickte Bewegung, als wollte er einen Lappen suchen.
    »Laß nur«, sagte Winter.
    »Was für ein Teufel«, wiederholte Ringmar.
    »Er hatte den endgültigen Kick gefunden.«
    »Aber trotzdem.«
    Eine Weile sagten sie nichts. Die Musik aus dem Zimmer war hier draußen zu hören.
    »Und du glaubst nicht, daß er Kassetten in den Handel gebracht hat?«
    »Ich glaube, daß er noch nicht dazu gekommen war. Falls das jemals seine Absicht war.«
    »Warum sollte es nicht seine Absicht gewesen sein?«
    »Das war vielleicht nicht das Wichtigste.«
    »Ich glaube, wir sprechen von enorm viel Geld«, sagte Ringmar. »Das sind Geschäfte, wovon wir reden, und man soll sich doch nicht vormachen, daß das hier keine Rolle gespielt hat.«
    »Vielleicht für Vikingsson«, sagte Winter.
    Ringmar antwortete nicht.
    »Macdonald sagt, in dem Fall wird er es rauskriegen. Er hat einige Kontakte, die einige Kontakte haben«, fuhr Winter fort.
    »Und Bölger hatte seine Motive«, sagte Ringmar, ohne Winter anzusehen.
    Winter antwortete nicht.
    »Sie haben sich gegenseitig ausgenutzt«, sagte Ringmar.
    »Zwei Wahnsinnige, aber aus verschiedenen Richtungen.«
    »Ich habe meine Mutter angerufen«, sagte Winter.
    »Was?«
    »Ich habe meine Mutter angerufen und sie nach diesen letzten zwanzig Jahren gefragt, und sie war plötzlich messerscharf«, sagte Winter mit so etwas wie Staunen in der Stimme.
    »Messerscharf?«
    »Ich habe sie nach Dingen gefragt, die ich aus dieser Zeit nicht weiß oder für die ich zu jung war, um sie zu beachten, und sie hat mir einige Antworten gegeben.«
    »Über dich und... Bölger?«
    »Wie er damals war. Was damals passiert ist. Und danach.«
    »Was passiert war?«
    »Wie krank er war.«
    »Hat er dich wirklich gehaßt?« fragte Ringmar und dachte, das frage ich nur, weil ich nicht nüchtern bin.
    »Darauf kann ich nicht antworten«, sagte Winter.
    Sie saßen still da. Ringmar trank Bier.
    »Aber er wollte mir auf meinem eigenen Gebiet entgegentreten«, sagte Winter nach einer halben Minute. »Das war das einzige, was seine Gedanken beschäftigt hat, er... hat mich auf meinem eigenen Gebiet getestet. Glaub' ich.«
    Ringmar wollte dazu nichts mehr sagen. »Die Musik ist aus«, sagte Winter. »Was sagst du?«
    »Ich geh' und leg' wieder ein wenig Musik auf.«
    »Was ist das?« fragte Halders.
    »Charlie Haden und sein Quartet West«, antwortete Winter.
    »Das ist wirklich gut.« »Ja.«
    »Obwohl es Jazz ist. Das da heißt doch wohl auch
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