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talon016

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Titel: talon016
Autoren: Die Spiele beginnen
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Dumpfe Rufe waren aus dem Gang zu hören, unterbrochen von einem tiefen Grollen, das langsam lauter wurde. Talon kniff die Augen zusammen und versuchte im Dunkel der Öffnung etwas zu erkennen. Minuten vergingen, in denen Unruhe unter den zuschauenden Männern ausbrach. Manche schrien Anfeuerungsrufe, andere wiederum verhöhnten Talon oder spuckten herunter.
    Eine Silhouette zeichnete sich in der Türöffnung ab. Heiseres Brüllen wurde von den Tunnelwänden reflektiert und scholl als Echo über den Hof. Die Haare in Talons Nacken richteten sich auf. In der Tür zeichnete sich nun ein gewaltiger Schatten ab, der sich mit seinen mächtigen Vorderarmen vorwärts schob.
    Der Gorilla mochte selbst in dieser kauernden Haltung Talon um mehr als einen Kopf überragen. Sein blauschwarzes Fell war von einigen silbernen Fäden durchzogen und leuchtete matt auf.
    Jetzt, nachdem das Tier den engen Durchgang hinter sich gelassen hatte, bewegte sich der Körper mit einer Schnelligkeit und Eleganz, die die massige Form Lügen strafte. Er stemmte die Fäuste auf den Boden und stieß sich mit kleinen Sprüngen ab, die die kurzen Hinterbeine ausbalancierten.
    Das Gatter schloss sich mit einem lauten Rasseln hinter dem Menschenaffen, der den wuchtigen Schädel kurz umdrehte und das Geräusch mit einem Brüllen quittierte. Talon nutzte die Ablenkung, um aus dem direkten Blickfeld des Gorillas zu entkommen und zog sich an das gegenüberliegende Ende des Hofs zurück. Hastig sah er sich um und suchte nach einer Möglichkeit zu entkommen. Doch diese Arena war für jeden, der in ihr gefangen war, die perfekte Falle. Selbst mit seinen Kräften hätte er die Höhe der Mauern nicht überwinden können. Und selbst wenn, Ibn Saids Männer hätten ihn nicht entwischen lassen.
    Diese versuchten nun, den Gorilla durch Rufe anzustacheln. Da die Stimmen jedoch aus verschiedenen Richtungen kamen, warf der Affe mehrmals den Kopf irritiert hin und her und schickte ein Brüllen nach oben. Plötzlich erklangen mehrere helle Gongschläge. Talons Blick ging nach oben. Das Geräusch war genau in seinem Rücken erschallt, und als er wieder den Gorilla anblickte, wurde er von dessen kleinen dunklen Augen taxiert. Die Geräusche hatten nur dazu gedient, die Aufmerksamkeit des Tieres auf das gewünschte Ziel zu richten.
    Noch machte das gewaltige Tier keine Anstalten, ihn angreifen zu wollen, doch es ließ den Blick nicht mehr von dem Mann, der sich einer Raubkatze gleich aus dem Blickfeld des Gorillas bewegte. Die kleinen Augen folgten dem Ziel jedoch unentwegt, und je länger das Taxieren dauerte, desto mehr nahm die Spannung zwischen den beiden ungleichen Kontrahenten zu.
    Talon stand nun im sonnendurchfluteten Teil der Arena und nahm den Affen nur als schemenhaften Schatten wahr. Deshalb erkannte er den ersten Angriff des Gorillas erst, als dieser den Hof schon halb überwunden hatte. Mit mächtigen Sätzen überbrückte er die Distanz zwischen sich und dem muskulösen Mann, der bis zum letzten Augenblick abwartete, um auf die Attacke zu reagieren. Talon beobachtete den rechten Arm, der zum Schlag erhoben war und tauchte unter der Bewegung weg. Mit einer Rolle über den Boden gelangte er in den ungeschützten Rücken des Affen und schlug zu.
    Er sah keinen Sinn darin, seine Kraft damit zu vergeuden, seinem Gegner auszuweichen und hieb mit beiden Fäusten in die Gegend, bei der sich bei einem Menschen die Nieren befanden. Tatsächlich knickte der massige Körper ein, doch genauso schnell wirbelte der lange Arm des Gorillas herum. Talon sah den Schlag heran nahen und warf sich zurück. Dennoch erwischte ihn die flache Hand auf Brusthöhe und schleuderte ihn mehrere Meter nach hinten.
    Der Mann aus der Savanne keuchte auf. Mehrere Augenblicke lang fehlte ihm der Atem. Seine Brust schmerzte, als wollte sie explodieren. Instinktiv rollte er sich zur Seite und entging damit dem nächsten Hieb des Tieres, das nun wütend aufbrüllte und seinem Gegner sofort nachsetzte.
    Talon hielt auf die Mauer zu und sprang los. Die leicht schräg ansteigende Wand bot ihm genügend Halt, so dass er einen Augenblick lang die Muskeln seiner Beine anspannen konnte und sich dann dem Gorilla entgegen warf, der noch immer auf ihn zustürmte. Das ganze Gewicht des Mannes traf das Tier völlig unerwartet und brachte es aus dem Gleichgewicht. Der Länge nach schlug der Gorilla hart auf dem Boden auf und blieb einen Moment benommen liegen.
    Diese Sekunden nutzte Talon und rammte seinen
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