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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht
Autoren: Lisa J. Smith
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warf eine kleine, spöttische Stimme in seinem Geist ein, aber Damon tat diesen Einwand mit einem geringschätzigen Schulterzucken ab. Sicher war keiner der blutsaugenden Uralten in der Nähe, sonst hätte er ihn gespürt. Gewöhnliche Vampire, ja, die strömten bereits in Scharen herbei. Aber sie waren allesamt zu schwach, um in seinen Geist einzudringen.
    Ebenso sicher war er, dass es keine Kreatur in Reichweite gab, die ihn herausfordern konnte. Er hätte es gespürt, so wie er die glühenden Linien unheimlicher magischer Macht spürte, die unter Fell's Church zusammenliefen und sich vernetzten.
    Er betrachtete noch einmal Caroline, die immer noch reglos in Trance verharrte, in die er sie versetzt hatte. Sie würde nach und nach daraus auftauchen, ohne Schaden davon zu nehmen - zumindest nicht von dem, was er mit ihr angestellt hatte.
    Er drehte sich um und schwang sich anmutig wie ein Panther durchs Fenster auf den Baum - und dann ließ er sich mühelos die zehn Meter bis zum Boden fallen.

KAPITEL ZWEI

    Damon musste einige Stunden auf eine weitere Gelegenheit zur Nahrungsaufnahme warten - zu viele Mädchen lagen noch in tiefem Schlaf -, und er war wütend. Der Hunger, den der Einfluss dieser Kreatur in ihm geweckt hatte, war real, auch wenn es ihr nicht gelungen war, ihn zu ihrer Marionette zu machen.
    Er brauchte Blut; und er brauchte es bald.
    Erst dann würde er darüber nachdenken, was es mit Carolines seltsamem Spiegelgast auf sich hatte: diesem wahrhaft dämonischen Dämonenlover, der sie Damon zur Tötung überlassen hatte, noch während er vorgab, einen Handel mit Caroline abzuschließen.
    Um neun Uhr morgens fuhr er die Hauptstraße der Stadt entlang, vorbei an Antiquitätenhandlungen, Restaurants und einem Laden für Grußkarten.
    Moment mal. Da war er. Ein neuer Laden, in dem Sonnenbrillen verkauft wurden. Er parkte und stieg aus dem Wagen, mit einer scheinbar achtlosen und über die Jahrhunderte hinweg kultivierten Eleganz, die nicht ein einziges Fünkchen Energie vergeudete. Einmal mehr ließ Damon das spontane Lächeln aufblitzen, dann schaltete er es wieder ab, während er sich in der dunklen Scheibe seines Autos bewunderte. Ja, wie man es auch betrachtet, ich bin ungeheuer attraktiv, dachte er geistesabwesend.
    Die Ladentür hatte eine Glocke, die altmodisch klimperte, als er eintrat. Im Laden stand ein rundliches und sehr hübsches Mädchen mit braunem Haar und blauen Augen.
    Es hatte Damon gesehen, und es lächelte scheu.
    »Hey.« Und obwohl er nicht gefragt hatte, fügte sie mit zitternder Stimme hinzu:
    »Ich bin Page.«
    Damon warf dem Mädchen ohne Hast einen langen Blick zu, der in ein Lächeln mündete, das träge und strahlend und kumpelhaft: zugleich war. »Hallo Page«, sagte er gedehnt.
    Page schluckte. »Kann ich dir helfen?«
    »O ja«, antwortete Damon, der sie mit seinem Blick festhielt, »ich denke, ja.«
    Er wurde ernst. »Wusstest du«, fuhr er fort, »dass du in Wirklichkeit als Burgherrin ins Mittelalter gehörst?« Page wurde weiß, dann errötete sie tief - was ihr ausgezeichnet stand. »Ich - ich habe mir immer gewünscht, ich wäre damals zur Welt gekommen. Aber woher wusstest du das?«
    Damon lächelte nur.

    Elena sah Stefano mit großen Augen an, die das Dunkelblau von Lapislazuli hatten, mit goldenen Sprenkeln darin. Er hatte ihr gerade gesagt, dass sie Besuch haben würde! In den ganzen sieben Tagen ihres Lebens, seit sie aus dem Jenseits zurückgekehrt war, hatte sie nie - niemals - Besuch gehabt.
    Was sofort geschehen musste, auf der Stelle, war: Sie musste herausfinden, was Besuch war.
    Fünf Minuten nach Betreten des Sonnenbrillenladens ging Damon den Gehsteig hinunter, pfeifend und mit einer neuen Ray Ban.

    Page machte auf dem Boden ein kleines Nickerchen. Später würde ihr Chef damit drohen, sie selbst für die Ray-Ban-Brille bezahlen zu lassen. Aber im Augenblick erfüllte sie Wärme und sie war rasend glücklich - und sie hatte das Erlebnis einer Ekstase, das sie niemals ganz vergessen würde.
    Damon besah sich die Schaufenster, wenn auch nicht ganz so, wie ein Mensch es tun würde. Eine nette alte Dame hinter der Theke des Grußkartenladens ... nein.
    Ein Mann in der Elektrohandlung ... nein.
    Aber ... irgendetwas zog ihn zu der Elektrohandlung zurück. Was für raffinierte Geräte man heutzutage doch erfand. Er verspürte den starken Drang, eine handflächengroße Videokamera zu erwerben. Damon war es gewohnt, sich seine Wünsche zu erfüllen, und im
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