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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht
Autoren: Lisa J. Smith
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Blick keine Sekunde lang vom Spiegel abgewandt. Ein normaler Spiegel, normaler Spiegel, normaler Spiegel - là era! Im allerletzten Moment, als Caroline sich umdrehte, ein Aufblitzen von Rot. Flammen?
    Nun, was kann da nur los sein, dachte er träge und flatterte, als er sich von einer glänzenden Krähe in einen zum Sterben schönen jungen Mann zurückverwandelte, der sich auf einem hohen Ast des Baums lümmelte. Gewiss stammte die Spiegelkreatur nicht aus Fell's Church. Aber es klang so, als wollte die Kreatur seinem Bruder Arger machen, und für eine Sekunde umspielte ein zerbrechliches, schönes Lächeln Damons Lippen.
    Nichts bereitete ihm größere Freude als zuzusehen, wie der selbstgerechte, scheinheilige Ich-bin-besser-als-du-weil-ich-kein-Menschenblut-trinke- Stefanoin Schwierigkeiten geriet.
    Die Jugend von Fell's Church - und einige der Erwachsenen - betrachteten die Romanze von Stefano Salvatore und ihrer Stadtschönheit, Elena Gilbert, als eine moderne Romeo-und-Julia-Geschichte. Sie hatte ihr Leben gegeben, um seins zu retten, als sie beide von einem Wahnsinnigen gefangen genommen worden waren, und anschließend hatte sein gebrochenes Herz ihn ins Grab gebracht. Es kursierten sogar leise Gerüchte, dass Stefano nicht ganz menschlich gewesen sei ... sondern etwas anderes. Ein dämonischer Geliebter, für dessen Erlösung Elena gestorben war.
    Damon kannte die Wahrheit. Stefano war tatsächlich tot - aber das war er schon seit Hunderten von Jahren. Und es stimmte, dass er ein Vampir war, aber wer ihn als Dämon bezeichnete, hätte geradeso gut Tinkerbell bewaffnet und gefährlich nennen können.
    In der Zwischenzeit konnte Caroline anscheinend nicht aufhören, in einen leeren Raum zu sprechen.

    »Wart's nur ab«, flüsterte sie und ging zu den Stapeln unordentlicher Papiere und Bücher hinüber, die ihren Schreibtisch übersäten.
    Sie stöberte in den Papieren, bis sie eine Minivideokamera fand, von der ein grünes Licht ausging, das an ein einzelnes, starres Auge erinnerte. Vorsichtig schloss sie die Kamera an ihren Computer an und begann, ein Passwort einzugeben.
    Damons Augenlicht war erheblich besser als das eines Menschen, und so konnte er deutlich die gebräunten Finger mit den langen, glänzenden, bronzefarbenen Nägeln sehen, wie sie tippten: CF HERRSCHT. Caroline Forbes herrscht, dachte er. Jämmerlich.
    Dann drehte sie sich um, und Damon sah Tränen in ihren Augen aufsteigen. Im nächsten Moment begann sie, unerwartet zu schluchzen.
    Sie ließ sich schwer auf das Bett fallen, weinte, wiegte sich hin und her und schlug ab und zu mit einer geballten Faust auf die Matratze. Aber im Wesentlichen schluchzte und schluchzte sie einfach.
    Damon war verblüfft. Aber dann gewann die Macht der Gewohnheit, und er murmelte: »Caroline? Caroline, darf ich reinkommen?«
    »Was? Wer?« Sie sah sich hektisch um.
    »Ich bin's, Damon. Darf ich reinkommen?«, fragte er. Seine Stimme troff von geheucheltem Mitgefühl, während er gleichzeitig Gedankenkontrolle gegen sie einsetzte.
    Alle Vampire hatten die Macht, Sterbliche zu kontrollieren. Wie groß die Macht war, hing von vielen Dingen ab: von der Nahrung des Vampirs (menschliches Blut war mit Abstand die kräftigste), der Willenskraft des Opfers, der Beziehung zwischen dem Vampir und dem Opfer, vom Wechsel von Tag und Nacht - und so vielen weiteren Dingen, dass nicht einmal Damon sie auch nur ansatzweise verstand. Er wusste nur, wann er seine eigene Macht anschwellen spürte - so wie jetzt. Und Caroline wartete.
    »Ich darf reinkommen?«, fragte er mit einer melodischen, schmeichelnden Stimme, während er Carolines starken Willen seinem noch viel stärkeren beugte, ja ihren Willen unter seinem geradezu zerquetschte.
    »Ja«, antwortete sie und wischte sich schnell über die Augen. Anscheinend fand sie nichts Ungewöhnliches an seinem Eintritt durch ein Fenster im zweiten Stock.
    Ihre Blicke trafen sich. »Komm herein, Damon.«
    Sie sprach die für einen Vampir notwendige Einladung aus. Mit einer einzigen anmutigen Bewegung schwang er sich über den Fenstersims. Ihr Zimmer roch nach Parfüm - und es war nicht gerade ein zarter Duft. In diesem Augenblick fühlte er sich mit einem Mal wild - es war überraschend, dass das Blutfieber so plötzlich und so unwiderstehlich eingesetzt hatte. Seine oberen Eckzähne hatten sich auf etwa das Anderthalbfache ihrer normalen Größe ausgedehnt, und ihre Kanten waren rasierklingenscharf.
    Jetzt war keine Zeit für
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