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Tagebuch der Lust

Tagebuch der Lust

Titel: Tagebuch der Lust
Autoren: Ava Pink
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Kissen, wohl wissend, dass Molly noch immer auf der anderen Seite der Tür stand. Ich wusste nicht, wie lange ich so da lag, doch plötzlich hörte ich, wie Molly leise aufschrie und gleich danach Calebs laute Stimme.
    „Öffne die Tür, Victoria“, rief er und rüttelte am Türknauf.
    Ich war wie erstarrt. Er war gekommen, um die Ehe zu vollziehen, und mein Herz krampfte sich unwillkürlich zusammen.
    „Ich … ich habe Kopfweh, Caleb“, rief ich zurück und hoffte, er würde die Lüge akzeptieren. „Es tut mir leid, aber ich fühle mich nicht wohl genug, um dich zu empfangen.“
    „Öffne diese verdammte Tür“, brüllte er erbost.
    Ich zitterte wie Espenlaub. Caleb würde noch die Türe eintreten, wenn ich ihn nicht herein ließ, also erhob ich mich mit butterweichen Knien und drehte den Schlüssel herum. Sogleich stürmte er mit zornigem Gesicht ins Zimmer und packte mich bei den Armen.
    „Warum hast du abgesperrt?“, herrschte er mich an und schüttelte mich.
    „Ich wollte einen Moment ungestört sein“, erwiderte ich. „Es waren heute so viele Eindrücke, die muss ich erst einmal verarbeiten.“
    Caleb ließ mich los und schubste mich aufs Bett.
    „Ich bin dein Ehemann. Wenn ich zu dir kommen will, dann komme ich, verstanden? Also schließt du mich nie wieder aus!“, drohte er, während er sich seiner Kleidung entledigte.
    Verängstigt krabbelte ich unter die Bettdecke und zog sie bis zum Kinn hoch. Alles in mir wehrte sich gegen das, was jetzt gleich geschehen würde, doch ich wusste mir keinen Ausweg mehr. Es war Calebs Recht, und ich hatte zu gehorchen.
    Er stieg zu mir ins Bett, riss die Decke beiseite und drückte brutal seine Lippen auf meine. Ich schloss die Augen und ließ es einfach geschehen. Ich wehrte mich auch nicht, als Caleb unsanft nach meinem Busen griff und ihn knetete, als wäre er ein Klumpen Teig. Dann begann er, gierig und unbarmherzig an meinen Nippeln zu saugen, sodass ich schon dachte, er wolle sie abreißen. Ich biss vor Schmerz die Zähne aufeinander und versuchte, mich auf etwas Schönes zu konzentrieren. An die Felder, die zu unserer Plantage gehörten. An einen Tag am See, mit meinem Vater. An Moses und seinen prächtigen Körper, den ich nur allzu gerne berührt hätte. Es geht vorüber , hämmerte es in meinem Kopf, doch Calebs Anwesenheit kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Ohne die geringste Zärtlichkeit, begrapschte er meinen Körper und presste mir immer wieder seine Zunge in den Mund, sodass mir fast die Luft wegblieb. Die Abneigung, die ich gegen ihn hegte, wuchs von Sekunde zu Sekunde und als er mir grob die Beine auseinander drückte und sich auf mich legte, hätte ich ihm am liebsten etwas über den Schädel geschlagen. Doch ich tat nichts. Stattdessen drehte ich den Kopf zur Seite und hörte seinen keuchenden Atem an meinem Ohr. Seine Finger suchten den Weg zu meiner Scham und versuchten, sie feucht zu machen. Ich versteifte mich jedoch noch mehr und schloss die Augen. Ich fühlte mich gedemütigt und benutzt. Sah Caleb denn nicht, dass ich Angst hatte? Ich war eine Jungfrau, unerfahren in der Liebe, und mein Mann tat nichts, um mich sanft in die Geheimnisse des Beischlafs einzuführen. Plötzlich durchfuhr mich ein stechender Schmerz und ich schrie kurz auf. Caleb war ohne Vorwarnung in mich eingedrungen und durchstieß das zarte Häutchen. Er wartete nicht, bis der Schmerz abgeebbt war, sondern fühlte sich anscheinend durch meine Jungfräulichkeit angestachelt. Schwer atmend pumpte er seinen Penis in mich hinein. Immer tiefer, immer schneller, bis er sich schließlich mit lautem Keuchen ergoss. Leise Tränen rannen aus meinen geschlossenen Augen, und ich wagte nicht, Caleb anzusehen, weil ich befürchtete, er würde den Hass in meinem Blick erkennen. Er stieg von mir herunter und stand auf.
    „Das nächste Mal möchte ich ein bisschen mehr Beteiligung haben“, sagte er kalt, während er seine Hose anzog. „Es bereitet mir keine Lust, wenn du nur daliegst wie ein toter Fisch.“
    Ich erwiderte nichts, sondern rollte mich in Fötusstellung zur Seite. Er würde nie seinen Spaß mit mir haben, denn ich hatte nicht vor, seine Lust auf mich zu fördern. Als Caleb wortlos gegangen war, erhob ich mich ebenfalls und tauchte meine Hände in die Waschschüssel, die Molly vorbereitet hatte. Ich wusch mich gründlich, um seinen Geruch loszuwerden. Um ihn loszuwerden. Das war es also – meine erste sexuelle Erfahrung. Ob es immer so ablief? Ob Moses auch so
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