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Susan Mallery - Buchanan - 02

Susan Mallery - Buchanan - 02

Titel: Susan Mallery - Buchanan - 02
Autoren: brauche Vater Habe Mutter
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dass Zweifel bezüglich der Obstsorte der Grund dafür waren, dass er ihr das Ding nicht aus der Hand nahm.
    „Sie haben mir einen Kuchen gebacken …“, sagte er leise. In seiner Stimme lag der Hauch einer Frage – deutlicher konnte man allerdings heraushören, dass er sie offenbar für verrückt hielt. Es ärgerte sie. Nicht sie war diejenige, die die Regeln gebrochen hatte.
    „Ja, einen Kuchen.“ Sie streckte ihm das Tablett immer noch entgegen. Als er es ihr endlich aus der Hand nahm, hielt sie ihm eine zerknitterte Fünfdollarnote vor die Nase.
    „Sie bezahlen mich, damit ich Ihren Kuchen esse?“
    „Natürlich nicht. Ich bezahle Sie …“ Sie brach ab und holte tief Luft. Innerhalb von zwei Minuten war ihre Stimmung von Dankbarkeit in Ärger umgeschlagen. „Sie haben mir einen Reifen gekauft. Dachten Sie wirklich, mir würde der glänzende neue Gummi nicht auffallen? Schätzen Sie nur mich so ein oder Frauen im Allgemeinen? Wenn ich ein Mann wäre, hätten Sie das nicht getan.“
    „Sie hätten meine Hilfe nicht gebraucht, wenn Sie ein Mann wären.“
    „Kann sein.“ Es war sogar sehr wahrscheinlich. Aber darum ging es nicht. „Sie haben den Reifen heimlich montiert. Und Sie haben ihn sogar mit Dreck bespritzt, damit er nicht so neu aussieht. Nur damit Sie es wissen – ich finde das alles ziemlich merkwürdig.“
    Er lächelte. Nur ganz leicht, aber irgendwie ließ ihn das Lächeln offener und zugänglicher erscheinen. „Das war Randys Idee.“
    „Das sieht ihm ähnlich.“
    Er trat einen Schritt zurück. „Möchten Sie hereinkommen oder lieber hier zwischen Tür und Angel mit mir darüber reden?“
    „Hier ist es schon okay. Ich komme ja nicht, um mit Ihnen zu plaudern.“
    Das Lächeln verschwand. „Elissa, ich habe Sie schon verstanden. Es ist Ihnen nicht recht, dass ich einen Reifen gekauft habe. Aber Ihrer war so oft geflickt, dass es gefährlich war. Ich hätte mich nicht darum kümmern sollen, aber ich konnte nicht anders. Entschuldigen werde ich mich dafür nicht. Ich habe nichts damit bezweckt und will auch nichts dafür.“ Er sah auf den Kuchen. „Außer den hier. Der riecht gut.“
    Es gefiel ihr, dass er ihren Reifen nicht gegen sie verwendete. Himmel, wie oft in ihrem Leben hatte sie das schon behaupten können?
    „Ich weiß, dass Sie es gut gemeint haben“, sagte sie nach einigem Zögern. „Aber Sie haben nicht das Recht, sich in mein Leben einzumischen. Ich habe Randy angerufen, um herauszufinden, was der Reifen gekostet hat. Bestimmt hat er mir eine Summe genannt, die zehn Dollar unter dem Preis liegt, daher werde ich Ihnen fünfzig Dollar zurückzahlen. Es wird eine Weile dauern, aber der Kuchen soll zeigen, dass ich es ernst meine – und hier ist die erste Rückzahlung.“
    Er betrachtete den zerknitterten Geldschein. „Ich will Ihr Geld nicht.“
    „Und ich will Ihnen nichts schulden.“ Sie mochte nicht gerade viel Geld haben, aber sie bezahlte ihre Rechnungen rechtzeitig und überzog ihr Konto nie – außer in Notfällen, wenn es um Kopf und Kragen ging.
    „Sie sind stur“, sagte er.
    „Vielen Dank. Ich habe hart daran gearbeitet, so zu werden.“
    „Was, wenn ich Ihnen nun sage, dass mir das Geld egal ist?“, fragte er.
    Was sollte denn das nun wieder heißen? Hatte er so viel davon? Sie seufzte bei dem Gedanken. Im nächsten Leben würde sie ganz bestimmt auch reich sein. Der Wunsch stand ganz oben auf ihrer Liste. Aber in diesem Leben …
    „Aber mir ist es nicht egal“, erwiderte sie.
    „Na gut. Aber Sie brauchen es mir nicht bar zurückzuzahlen. Wir vereinbaren einen Tauschhandel.“
    Kalte Wut stieg in ihr auf. Hier war sie also – die Wahrheit. Hinter diesem attraktiven Gesicht steckte ein abscheulicher, gemeiner, herzloser Dreckskerl. Er war genau wie fast alle Männer auf dieser Welt.
    Natürlich. Warum überraschte sie das überhaupt? Sie hatte sich kurz zu Walker hingezogen gefühlt, und aufgrund ihres reichen Erfahrungsschatzes wusste sie, dass schon deshalb etwas mit ihm nicht stimmen konnte. Sie hatte mit einem schweren Charakterfehler gerechnet. Aber so etwas hatte sie nicht erwartet.
    „Nicht einmal, wenn Sie der letzte männliche Überlebende nach einem Atomkrieg wären“, zischte sie. „Sie glauben doch nicht im Ernst, ich lasse mich auf so etwas ein …“ Am liebsten hätte sie ihm eine geklebt. „Es war ein Reifen. Es ist nicht so, als hätten Sie mir eine Niere gespendet.“
    Er besaß tatsächlich die Frechheit, sie
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