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Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)

Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)

Titel: Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
Autoren: Thomas Fang
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weit entfernt vom Dorf, in Nekomatas dunkler Festung, wurde Sunyatas böser Bruder über dessen Rückkehr informiert.
    »Oi, Meister!«, warnte ihn sein engster Vertrauter, Kazuo-san. »Er ist zurück!«
    Nekomata gähnte.
    »Du weißt genau, warum ich am Tag schlafe! So bleibt mein violetter Pelz geschmeidig!«, wies er den aufgeregten Yakuza-Kater zurecht.
    »Aber er ist zurück, Meister! Sunyata Neko! Ich habe es mit meinen eigenen blutunterlaufenen Augen gesehen!«
    In Nekomatas müdem Gesicht formte sich ein fieses Lächeln.
    »Ich wusste dieser Tag würde kommen! Harharhar*hust*harharhar!«
     

Kapitel 2: Bruderzwist
     
    Als die Sonne aufging, um dem wunderschönen Land von Nippon einen weiteren Tag zu schenken, brachte sie auch Licht in 110% Cats Stube, die er diese Nacht mit Mei-Xing Mao geteilt hatte. Zwischen all den Trainingsgeräten in seiner Hütte stand auch ein kleiner Gasbrenner mit einer dampfenden Kanne. Die hatte 110% Cat vor Jahren von Shoki bekommen, als dieser endlich akzeptiert hatte, dass sein Zögling kein Teetrinker war, sondern lieber Kaffee mochte. Das Thema an diesem frühen Morgen war jedoch nicht die Auswahl ihres bevorzugten Heißgetränks, sondern die Rückkehr ihres gemeinsamen Vorbilds.
    »Freust du dich auch so, dass Sunyata Neko da ist?«, fragte Mei-Xing neugierig in ihrem typischen Sichuan-Akzent.
    Da die beiden alleine waren, konnte nun auch 110% Cat seine Begeisterung zeigen und bejahte natürlich die Frage. Sie waren sich zwar immer noch nicht sicher, ob der Samurai-Kater wirklich ihre gemeinsame Ausbildung übernehmen würde, phantasierten aber bereits jetzt schon darüber, irgendwann einmal so berühmt wie der legendäre Sunyata Neko zu werden. Ihr gemeinsamer Tagtraum platzte aber dann sehr abrupt als Mei-Xing sich verabschieden musste.
    »Schade«, bedauerte 110% Cat, »aber du weißt wir müssen das hier noch geheim halten, speziell jetzt, wo Sunyata Neko zurück ist. Er würde uns sicher nicht trainieren wollen, wenn er wüsste, dass wir beide zusammen sind.«
    Mei-Xing nickte mit ihrem zierlichen Katzenkopf, der wie immer mit einer hellblauen Schleife geschmückt war, und die beiden küssten sich zum Abschied. Als sie sich durch den Hinterausgang von 110% Cats Haus hinausschlich, erblickte sie Sunyata. Er hielt einen Plausch mit seiner alten Freundin Wakabeko, einer friedfertigen grünen Kuh, die ihr Leben der Lehre von Buddha verschrieben hatte.
    Wakabeko wohnte im südwestlichen Teil des Dorfes, nicht unwesentlich weit entfernt von Horands Haus und der versteckten Höhle. Sie hatte neben ihrer Hütte einige Felder, auf denen sie Gemüse anpflanzte. Auch stand dort ein buddhistisches Denkmal, das sie mit der Hilfe ihrer Freunde vor einigen Jahren aufgebaut hatte und seitdem jeden Tag mit frischen Blumen schmückte.
    »Es freut mich sehr, dass du wieder da bist, Sunyata, ich wusste, eines Tages würdest du ins Dorf zurückkehren«, sprach sie bedächtig, doch er war skeptisch.
    »Wirklich?«
    Wakabeko zögerte nicht lange mit ihrer Antwort und erinnerte ihn an die Kraft des Bodhi-Baums, an den er sein ganzes Leben gebunden war. Der Samurai-Kater selbst hatte aber Zweifel daran, ob er dem Geist des Baumes überhaupt noch gerecht werden konnte.
    »Gebunden?«, entgegnete er. »Wie an all die verlorenen Seelen, deren Blut noch immer auf meinen Pfoten klebt?«
    Noch bevor Wakabeko zu einer ihrer wohlüberlegten Antworten ansetzen konnte, nahmen die beiden ein lautes Geräusch wahr, das Sunyata sofort wiedererkannte. Felsen wurden auf die Seite gerückt und von weitem waren bereits Schritte zu hören. Es war klar, das Dorf wurde also wieder angegriffen. Wakabeko schlug sofort Alarm und versteckte sich in ihrer Hütte, was Sunyata mit »Du kämpft also noch immer nicht, oder?«, kommentierte. Aus dem inneren des Hauses konnte er nicht nur das Versperren mehrerer Schlösser vernehmen, sondern auch ein zartes »Tut mir leid! Ich kann keiner Fliege etwas zuleide tun!«
    Sunyata war also auf sich alleine gestellt und musste sich der Übermacht von drei Dämonen entgegenstellen. Dieses Mal hatte Nekomata den Yakuza-Kater Kazuo-san, den Wassergeist Zaru und den Schäferhund Horand geschickt. In Erwartung des Revanche-Kampfes zur gestrigen Niederlage fletschte Horand seine Zähne und knurrte. Der Samurai-Kater konzentrierte sich auf den bevorstehenden Angriff, als er seinen bösen Bruder im Eingangsbereich der Höhle erblickte. Dadurch wurde er abgelenkt und konnte sich nicht
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