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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik
Autoren: Carol Marinelli
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fortfuhr: „Es ist ungewohnt, meinen Vater in dieser Umgebung zu erleben. Zu sehen, wie er sich auf Kinder freut und Neuigkeiten mit seinen alten Freunden austauscht. Wir sehen uns meistens nur geschäftlich …“
    „Und in der Familie?“
    „Nein“, sagte er schroff. Sie zuckte zusammen, als ihr auffiel, wie unsensibel ihre Bemerkung gewesen war. Ihre Eltern waren Roccos Familie. „Wir sehen uns nicht oft privat.“
    Sie wusste, dass Zarios in ein Internat gekommen war, nachdem seine Mutter die Familie verlassen hatte. Lydia hatte ihr erzählt, wie sehr Rocco damals darum gekämpft hatte, die Firma über Wasser zu halten, immer unterwegs zwischen Rom und Australien, und wie sehr es ihm zugesetzt hatte, dass er Zarios nur so selten sehen konnte.
    Erst jetzt wurde ihr klar – richtig klar –, dass diese Phase seines Lebens nicht nur für Rocco schlimm gewesen sein musste. Wie viel mehr noch musste sein Sohn darunter gelitten haben.

2. KAPITEL
    Falls Zarios tatsächlich trostlosen Gedanken über seine einsame Kindheit nachhing, so merkte man es ihm zumindest nicht an. Er lachte über Erics Witze und brachte Lydia mit seinem charmanten Lächeln zum Erröten.
    Die Zeit verging wie im Flug, bald trafen weitere Freunde und Verwandte ein, und man begab sich in den Garten, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Die Band begann zu spielen, und die Zahl der Gäste wuchs rasch. Es dauerte nicht lange, bis Cindy, Lydias gut aussehende blonde Freundin, Zarios mit Beschlag belegte. Emma wusste, dass Cindy auf die fünfzig zuging, aber ausdauerndes Hungern und jahrelange Botoxbehandlungen ließen sie im schmeichelnden Abendlicht geradezu jugendlich erscheinen. Na dann, viel Glück, dachte Emma, froh, eine Pause zum Durchatmen zu haben.
    Zarios war beunruhigend.
    Er brachte alles in ihr in Aufruhr.
    Sie wusste nun, dass nichts von dem, was sie über ihn gehört hatte, übertrieben war. Und sie verstand inzwischen auch, warum die Frauen ihn trotz seines Rufs umschwärmten. Wenn man ihn erst einmal persönlich kannte, war man sofort von seiner elektrisierenden Persönlichkeit in den Bann gezogen.
    Sie unterdrückte ein Schmunzeln, als sie Cindy ein bisschen zu laut über eine Bemerkung von Zarios lachen hörte und sah, wie sie ihm beim Antworten vertraulich eine Hand auf den Arm legte. Sollte sie ihn doch haben.
    „Kann ich dich später kurz sprechen, Emma?“ Jake lief über den Rasen auf seine Schwester zu und winkte im Vorbeigehen mit strahlendem Lächeln einigen älteren Tanten zu. Wie immer benahm er sich, als stünde er vor der Kamera.
    „Natürlich.“
    „Unter vier Augen“, fügte er hinzu, und eine dunkle Vorahnung ließ sie frösteln.
    „Warum?“
    „Sei doch nicht so.“ Er seufzte.
    „Willst du mir das Geld für die Kanapees geben?“ Diese Frage wirkte kleinlich, zugegeben, doch falls Jake ihr das Geld geben konnte, musste sie sich möglicherweise keine Sorgen machen.
    Sie hoffte von ganzem Herzen, dass es so war.
    „Es tut mir wirklich leid, dass ich die Bestellung vergessen habe.“
    „Es war das Einzige, worum Mum dich gebeten hat. Was wäre denn geschehen, wenn ich nicht eingesprungen wäre?“
    „Aber du bist ja eingesprungen!“ Sie hätte schwören können, einen aggressiven Unterton in seiner Stimme zu hören. Doch er hatte sich sofort wieder in der Gewalt. „Hier!“ Er zog seine Brieftasche hervor und gab ihr einige Geldscheine. „Danke, dass du dich darum gekümmert hast. Wir sehen uns dann später.“
    „Darf ich fragen, worum es geht?“
    „Nicht hier, okay?“
    Nicht hier, wo die anderen merken könnten, dass du nicht perfekt bist, dachte sie wütend. Aber natürlich sagte sie nichts, nickte ihm nur kurz zu und presste verärgert die Lippen zusammen, als sie spürte, dass sie den Tränen nah war. Jake drehte sich abrupt um und ging davon.
    „Jake.“ Zarios hob die Augenbrauen, als Emmas Bruder an ihm vorbeigehen wollte. Jake konnte nicht entgangen sein, dass er die Szene beobachtet hatte. Zwar gebot die Höflichkeit, kein Wort darüber zu verlieren, doch das kümmerte Zarios im Moment wenig. Er wandte sich von Cindy ab und hielt ihn mit einer kurzen Frage auf: „Ist alles in Ordnung?“
    „Alles bestens.“ Jake grinste, aber sein Gesicht war leicht gerötet, und er folgte Zarios’ Blick, der sich auf Emma richtete. „Nur eine kleine Familienangelegenheit, du weißt schon …“
    „Nicht wirklich.“
    „Nun ja …“ Beide Männer beobachteten, wie sie das Geld in ihre Tasche
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