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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik
Autoren: Carol Marinelli
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„Mit einem Schuss Wasser?“
    „Du hast ein gutes Gedächtnis.“ Rocco strahlte.
    „Zarios?“ Sie zwang sich, ihn anzusehen.
    „Was möchtest du?“ Seine dunklen Augen hielten ihre fest, und sie hätte schwören können, dass er bewusst einen Moment länger als nötig schwieg. Eine Andeutung? Sofort loderte das Feuer, das sie seit der Hochzeit ihres Bruders unterdrückt hatte, wieder in ihr auf. Sie kam nicht dagegen an.
    „Whisky.“ Kein Bitte, kein Danke. „Ohne Wasser.“
    Und sie stand in Flammen.
    Ihre Hand zitterte, als sie das Sektglas abstellte, bevor sie die goldfarbene Flüssigkeit einschenkte. Ihre Erinnerung hatte ihr keinen Streich gespielt. Er war noch genauso gefährlich wie damals und dazu eingebildet und überheblich. Sie reichte ihm das Glas, versuchte die leichte Berührung ihrer Finger zu ignorieren, nahm ihr Glas und durchquerte rasch das Wohnzimmer, um sich möglichst weit von ihm entfernt aufs Sofa zu setzen.
    Die Flucht sollte ihr nicht gelingen.
    Er nahm neben ihr Platz. Ein wenig zu nah für ihren Geschmack. Sie berührten sich nicht, doch sie spürte die Wärme seines Körpers und neigte sich leicht zu ihm hin, da die Federn des alten Ledersofas unter seinem Gewicht nachgaben.
    Er ließ ihr keinen Raum. Aber vermutlich war das sein Trick. Kaum jemand hätte etwas bemerkt. Nur wenn man neben ihm saß oder ihn genau musterte, empfand man es. Sie trank einen Schluck von ihrem Champagner und wünschte, sie hätte auch Whisky gewählt. Irgendetwas, um ihre Nerven zu beruhigen, die Stromschläge auszuteilen schienen.
    „Ich nehme an, Jake und seine Frau kommen heute Abend ebenfalls?“
    „Jake kommt allein.“
    „Sie haben Zwillinge, stimmt’s?“, setzte er das Gespräch fort und beobachtete, wie sich ihre Miene entspannte und Emma lächelte, während sie von ihrer Nichte und ihrem Neffen erzählte.
    „Harriet und Connor. In ein paar Wochen werden sie drei.“ Als hätte er nur auf sein Stichwort gewartet, kam ihr Bruder ins Zimmer geeilt.
    „Darling!“ Stürmisch fiel Lydia ihrem Sohn um den Hals. Der Groll über seine Verspätung war vergessen. „Wie schön, dich zu sehen!“
    „Tut mir leid“, entschuldigte er sich, „der Verkehr war ein absoluter Albtraum.“
    „An einem Samstag?“ Emma konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen.
    „Wegen des Football-Spiels.“ Lydia strahlte ihn an. „Die Stadt gleicht einem Hexenkessel. Ich bin so froh, dass du heil durchgekommen bist. Du hast doch an die Kanapees für morgen gedacht?“
    Jakes Lächeln gefror, er schaute Hilfe suchend zu seiner Schwester, und Lydias Augen weiteten sich vor Schreck. Emma war versucht, ihn auflaufen zu lassen. Sie wollte nicht schon wieder für ihn die Kohlen aus dem Feuer holen. Ihre Eltern sollten endlich sehen, dass er nicht einmal in der Lage war, den winzigen Gefallen, um den sie ihn gebeten hatten, auszuführen. Doch wie Jake nur zu genau wusste, brachte sie es nicht über sich.
    „Ach, ich habe ganz vergessen, es dir auszurichten, Mum. Die Bäckerei hat vorhin angerufen und bestätigt, dass mit Jakes Bestellung alles in Ordnung geht. Sie liefern morgen in aller Frühe.“
    „Ach, Emma“, fuhr ihre Mutter sie an. „Das hättest du mir wirklich sagen können!“
    „Wo ist Beth?“ Rocco sah in die Runde und stellte die Frage, vor der Lydia sich gefürchtet hatte. „Und wo sind die Zwillinge? Ich hatte mich darauf gefreut, sie wiederzusehen.“
    „Heute Abend sind nur Erwachsene eingeladen.“ Sie lächelte wieder, aber ihr Blick hatte sich verhärtet.
    „Warum?“ Rocco hatte zu lange allein gelebt und nahm den warnenden Blick nicht wahr, den Lydia ihm zuwarf. „Kinder gehören zur Familie. Sie sollten mit dabei sein, wenn …“
    Überraschend ließ Zarios sich vernehmen: „Ach, komm schon, Pa.“ Er schenkte seinem Vater ein schmallippiges Lächeln, und Emma war sicher, eine Spur von Verachtung herauszuhören, in der Art, wie er seinem Vater ins Wort fiel. „Du erinnerst dich doch bestimmt noch daran, wie anstrengend es ist, die Kleinen während einer Familienfeier ins Bett zu bringen. Und all die Dinge, die man mitnehmen muss …“
    „Ganz genau.“ Lydia nickte heftig. „Die Zwillinge besuchen uns nächstes Wochenende. Oh, und Beth natürlich auch.“ „Es tut mir leid.“ Zarios lächelte Emma zu, während die Unterhaltung weiterging. Sie runzelte die Stirn und sah ihn fragend an. „Was tut dir leid?“
    „Es ist nicht wichtig.“ Er nahm einen Schluck Whisky, bevor er
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