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Süss wie Schattenmorellen / eBook (German Edition)

Süss wie Schattenmorellen / eBook (German Edition)

Titel: Süss wie Schattenmorellen / eBook (German Edition)
Autoren: Claudia Schreiber
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leben?«
    »Im Jahr. Du blöde Kuh hättest mich fast erwürgt, zweihunderttausend im Jahr.«
    »und das jahr danach?«
    »Wenn du damit weitermachst, hast du jedes Jahr so viel.«
    Welche Männer wollten im Bett bloß gewärmt werden? Ein einziger auf der ganzen Welt, und den hatte Fritzi gerade bedient. Die jedoch lehnte sich entspannt zurück, hielt sich
von nun an für etwas Besseres, starrte aus dem Busfenster, schaute wieder auf ihre Finger und freute sich auf jeden neuen Tag. Wer keine Tausend in einer Nacht gemacht hat, hatte keine Ahnung.
Fritzi wusste jetzt, wie zart der Speck der Reichen war.
    Daheim im Wohnzimmer stand Opa mit seiner jungen Frau, sie waren von ihrer Reise zurückgekehrt, und schon beschimpfte er seine Tochter wie eh und je: »Du dusselige
Kuh!«
    Nettes Blick verdüsterte sich. Sollte alles beim Alten bleiben? Er hatte inzwischen erfahren, dass sie bereits vor Wochen ihren Prozess gegen die Wasserwerke gewonnen hatte, die
Entschädigung für die explodierten Zwetschgendosenbomben war längst bezahlt, ihr Konto im totalen Plus.
    Nette war fassungslos: »Der Sparkassenfuzzi hat mir nicht ein Wort gesagt.« Er sei mehrfach schweigend an ihr vorbeimarschiert und habe bloß gegrinst.
    »Du hast deine Post ja nicht aufgemacht!«
    »Versuchen wir es noch mal«, ermutigte Annie ihre Mutter, »mit besserem Wasser.«
    Nette aber schüttelte den Kopf: »Ich, nicht du. Such du dir was Eigenes, je nach dem.«
    »Ich will zur KTU .«
    Nette sah erstaunt aus: »Die aus den Krimis?«
    Annie nickte: »In Weiß gekleidet, genau.«
    »Davon hast du nie gesprochen.«
    »Ist mir auch eben erst eingefallen. Und ich fahre nach Minden.«
    Ihre Mutter nickte.
    Ninotschka machte sich in der Küche nützlich, bot sich an und half, wo sie nur konnte. Brachte den Garten in Ordnung, legte neue Beete an, stabilisierte die Umrandungen und schaufelte
Dünger in die Erde. Nette wagte erste freundliche Worte ihr gegenüber, und die Nachbarn wunderten sich.
    Annies radikaler Schnitt hatte den Bäumen gutgetan, sie zeigten sich unerschütterlich und setzten im Frühjahr reichlich Knospen an. Als dann endlich die Welt wieder weiß und
rosa war, einfach wunderschön, frisch und warm, stand Annie von ihrer Couch auf, spazierte durch die blühenden Reihen und lauschte den Vögeln, die sangen statt zu fressen; es war die
Zeit, da alles neu beginnen konnte, die Leute bessere Ideen hatten als zuvor; eine Zeit, da sich Feiglinge trauten zu heiraten und Versicherungen keine neuen Kunden bekamen, weil die Menschen sich
geborgen fühlten. Annie roch an den Kirschblüten und streichelte ihr Gesicht mit den Zweigen, die herrlich weich waren jetzt im Frühling. Im Herbst würde gerodet, Brüssel
hatte geschrieben.

DANK
    Ich sage meiner Lektorin Laura Clemens herzlich Danke, und Maria aus Kassel für ihren Sachverstand, natürlich Gerhard für seine Liebe. Von meinen
    herrlichen Söhnen habe ich viel über Geburten gelernt, wen wunderts! Ich danke meiner Mutter und Ortrud, Joachim und Volker für deren Ratschläge. Ich bin meinem Verleger Peter
    Haag so dankbar, und Maria aus Berlin, die mir beistand, als ich tatkräftige Unterstützung brauchte. Dank an meinen Mainzer Pädagogikprofessor Dr. Friedrich W. Kron, ich habe vor
    Jahren viel von ihm gelernt.
    Vor allem aber bin ich meiner eigenen Vergangenheit dankbar, meinem Leben in den Feldern, meiner Kindheit, die mir unerschöpflich dient.
    Wichtige Teile des vorliegenden Romans sind in der Ledig House International Writer’s Residency in Ghent/ NY entstanden, herzlichen Dank, dass
mir ein mehrwöchiger Aufenthalt an diesem inspirierenden Ort als Stipendium ermöglicht wurde.
    CLAUDIA SCHREIBER

Alle Rechte vorbehalten
Copyright © 2011 by Kein & Aber AG Zürich – Berlin
Autorenfoto: Anita Affentranger
eBook ISBN 978-3-0369-9161-0
    www.keinundaber.ch
    Dieser Text und dieses eBook sind urheberrechtlich geschützt. Jedwede Weitergabe, Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung in und durch andere Medien,
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