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Sündhafte Begierde der Verdammnis (Eine homoerotische Vampirserie) (German Edition)

Sündhafte Begierde der Verdammnis (Eine homoerotische Vampirserie) (German Edition)

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis (Eine homoerotische Vampirserie) (German Edition)
Autoren: Yara Nacht
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das Recht, ihn als Gesinde zu beschimpfen - schon gar kein Sterblicher!
    Doch der Mann provozierte ihn unaufhörlich weiter.
    „Du düster gekleidetes Pack, du! Hast wohl nichts anderes zu tun, als dich nachts im Wald herumzutreiben?“
    Bastian lüpfte erstaunt seine Brauen. Sollte er mit dem Dorfbewohner spielen, bevor er sich genüsslich an dessen Blut zu schaffen machte? Es gefiel ihm, wenn man ihn unterschätzte.
    „So? Du nennst mich also gewöhnliches Gesinde oder gar düsteres Pack, wie du es so schön zu sagen pflegst, ja?“ Dabei machte er erhobenen Hauptes einen raschen Schritt nach vorne, um dem Dicken nun geradewegs in die vor Furcht geweiteten Augen zu blicken, was diesen erneut mechanisch zurücktaumeln ließ. Dennoch wollte der Mann nicht klein beigeben und spuckte hemmungslos auf den Waldboden. Wieder bemerkte er das Leuchten in Bastians Augen und ahnte, dass mit diesem etwas nicht stimmte. Doch es war bereits zu spät.
    „Das düstere Pack wird dir jetzt zeigen, was es von einem wie dir hält“, flüsterte Bastian ihm heuchlerisch zu.
    Die Augen des Ortsansässigen nahmen überdimensionale Größen an, und ohne dem ahnungslosen Opfer noch eine Chance zu geben, packte Bastian dieses und riss es unsanft zu Boden. Sofort bohrten sich seine weißen Eckzähne in das Fleisch des Unterworfenen, und er begann, hemmungslos zu trinken. Ein gellender Schrei des Mannes erfüllte augenblicklich den Wald, und Bastian wusste, dass nun schnelles Handeln angesagt war. Kurz war das aufgeregte Flattern von kreischenden Vögeln in den Baumkronen zu vernehmen, die sofort in den sternbesäten Nachthimmel emporstiegen. Dann erhellte ein weiterer Schrei die Nacht, bevor der Dörfler das Bewusstsein verlor und regungslos auf dem Waldboden verharrte. Bastian ließ sich jedoch nicht davon abhalten und beugte sich tiefer über sein wehrloses Opfer, um sich mit Genuss an dem warmen Blut zu laben.
     

 
    V alentin saß an seinem Schreibtisch in der Pfarrkanzlei. Die letzten Tage waren nicht so verlaufen, wie er sich das zunächst vorgestellt hatte. Irgendwie hing er mit seinen Gedanken ständig woanders. Und auch wenn er es innerlich verleugnete, so musste er sich langsam eingestehen, dass ihm der attraktive Mann, dem er neulich nachts auf dem Friedhof begegnet war, nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Immer wieder sah er die braunen Augen mit dem fordernden Blick vor sich, verbunden mit einem unangenehmen Gefühl im Brustbereich - unangenehm deshalb, weil er genau wusste, dass der Unbekannte ihm gefallen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte.
    Beschämt legte er den Kugelschreiber auf die Unterlagen und versuchte, wieder einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen. Doch all die Mühe schien vergebens.
    Erst gestern Nacht hatte er von dem Namenlosen geträumt – und zwar etwas absolut nicht Jugendfreies!
    Verdammt! Er durfte solche Träume und Gedanken einfach nicht haben ...
    Valentin murrte laut. Erinnerungen an längst vergangene Tage waren plötzlich wieder zum Leben erwacht. Tage, an denen er sich beinahe täglich gefragt hatte, ob er nicht normal sei, weil er bereits als Vierzehnjähriger in der Schulgarderobe lieber den Jungs als den Mädchen beim Umziehen zugesehen hatte. Soweit er sich erinnern konnte, war er damals der Einzige gewesen, der in seiner Klasse so empfunden hatte. Zumindest glaubte er das.
    Als er als Sechzehnjähriger endlich den Versuch gewagt hatte, sich seinen Eltern anzuvertrauen, hatte er dafür eine deftige Moralpredigt erhalten, dieses Geheimnis unter keinen Umständen jemals preiszugeben, da Schwulsein etwas Abartiges sei. Sein Vater hatte es schließlich auf die Spitze getrieben, indem er ihn zu einem Verhaltenstherapeuten schleppte, der ihm diesen Unsinn hätte ausreden sollen. Zu Valentins Vorteil entpuppte sich der Therapeut jedoch selbst als schwul, sodass dieser ihn bald wieder aus den öden Therapiesitzungen entlassen hatte.
    Dennoch waren ihm ein paar Sätze des Vaters bis heute schmerzhaft in Erinnerung geblieben: „Du wirst um jeden Preis Priester werden - dann kannst du deine perversen Gedanken wenigstens nie ausleben. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie ich als Politiker dastehen würde, käme das von dir erst mal an die Öffentlichkeit!“
    Dieses engstirnige Denken hatte Valentin bis heute nicht losgelassen. Dazu kam, dass seine beiden Brüder Tobias und Clemens seit jeher die besseren Karten in der Familie gezogen hatten.
    Valentin war eben schon immer anders
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