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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top
Autoren: Richelle Mead
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als würde er meine Bücher und Bilder mustern. «Gut gemacht, mit dieser Quote da. Natürlich ist es leicht, sich auszuzeichnen, wenn man bei null anfängt, stimmt’s?»
    Ich zuckte mit den Schultern und warf die Urkunde auf meine Küchentheke. «Spielt das wirklich eine Rolle? Immerhin heimst nach wie vor du die Lorbeeren ein. Ich hätte gedacht, das würde dir gefallen.»
    «Natürlich gefällt es mir. Eigentlich bin ich sogar angenehm überrascht, wie gut du dein Versprechen einhältst.»
    «Ich halte stets meine Versprechen ein.»
    «Nicht alle deine Versprechen.»
    Mein Schweigen entlockte ihm ein Lächeln. «Was also jetzt? Auf die Piste gehen und feiern?»
    «Du weißt, wohin ich gehe. Nämlich zu Peter. Du nicht?»
    Er wich der Frage aus; darauf verstehen sich Dämonen glänzend. «Ich dachte, vielleicht hegst du jetzt andere Pläne. Pläne mit einem gewissen Sterblichen. Das ist in letzter Zeit schrecklich oft passiert.»
    «Es geht dich nichts an, was ich tue.»
    «Alles, was du tust, geht mich was an.»
    Wiederum gab ich keine Antwort. Der Dämon kam näher und seine dunklen Augen bohrten sich in die meinen. Aus unerklärlichen Gründen wollte er in der Welt der Menschen wie John Cusack aussehen. Nun könnte man der Ansicht sein, dass er einem deswegen nicht mehr ganz so viel Angst einjagen würde, aber ich schwöre, es machte alles nur viel schlimmer.
    «Wie lange willst du diese Farce noch aufrechterhalten, Georgie?» Seine Worte waren eine Herausforderung, ein Versuch, mich aus der Reserve zu locken. «Du kannst nicht ernsthaft an eine Zukunft mit ihm glauben. Oder dass ihr beide auf ewig keusch bleiben könnt. Um Himmels willen, selbst wenn du die Hände von ihm lassen kannst – kein männliches Wesen kann auf Dauer enthaltsam leben. Insbesondere eines mit einer so großen Fangemeinde.»
    «Hast du nicht mitbekommen, dass ich gesagt habe, das ginge dich nichts an?»
    Hitze stieg mir in die Wangen. Wider besseres Wissen hatte ich mich vor kurzem mit einem Menschen eingelassen. Ich wusste nicht einmal so genau, wie es eigentlich dazu gekommen war, da ich stets darauf bedacht gewesen war, so etwas zu vermeiden.
    Vermutlich hätte man sagen können, dass er sich heimlich an mich herangeschlichen hatte. Im einen Moment war er bloß eine warme und tröstliche Gegenwart an meiner Seite gewesen; im nächsten hatte ich begriffen, wie sehr er mich liebte. Diese Liebe hatte mich
aus heiterem Himmel getroffen. Ich war außerstande gewesen, ihr zu widerstehen, und wollte jetzt sehen, wohin sie mich führen mochte.
    Weswegen mich Jerome unentwegt daran erinnerte, dass ich an jedem einzelnen Tag dieser Romanze mit dem Feuer spielte. Seine Ansicht war nicht gänzlich unbegründet. Teils bezog sie sich darauf, dass ich nicht allzu viele solcher ernsthaften Beziehungen vorzuweisen hatte. Das Hauptproblem war jedoch Folgendes: Sollte ich wesentlich mehr tun als Händchen halten mit einem Menschen, würde ich dem Betreffenden unausweichlich einen Teil seiner Lebensenergie aussaugen. Aber, nun ja, jede Beziehung hat so ihre Haken, nicht wahr?
    Der Dämon glättete das Jackett seines maßgeschneiderten Anzugs. «Bloß ein freundschaftlicher Rat. Mir ist das im Grunde ziemlich egal, wenn du gemeinsame Haushaltsführung mit ihm spielst – wenn du ihm eine Zukunft verbaust, eine Familie, ein gesundes Sexualleben. Was auch immer. Solange du dem guten Werk treu bleibst, ist mir das alles gleich.»
    «War’s das an aufmunternden Worten? Ich bin spät dran.»
    «Noch eines. Das wirst du gern hören. Ich habe für eine angenehme Überraschung gesorgt. Sie wird dir gefallen.»
    «Was für eine Überraschung?» Jerome sorgte für alles andere, nur nicht für Überraschungen. Und für angenehme schon gar nicht.
    «Wäre es eine Überraschung, wenn ich es dir verrate?»
    Typisch. Schnaubend wandte ich mich ab. «Ich habe keine Zeit für deine Spielchen. Entweder sagst du mir, was los ist, oder du verschwindest!»
    «Ich verschwinde wohl besser. Aber vorher möchte ich dich noch an etwas erinnern.» Er legte mir die Hand auf die Schulter und drehte mich zu sich um. Ich schreckte vor seiner Berührung und seiner Nähe zurück. Der Dämon und ich waren nicht mehr die alten Kumpels, die wir mal gewesen waren. «Du hast nur einen Mann, der eine Konstante in deinem Leben ist, nur einen Mann, dem du immer Rede und Antwort stehen wirst. In einhundert Jahren wird er zu Staub zerfallen sein, und ich bin derjenige, zu dem du
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