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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams
Autoren: Richelle Mead
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weiteren Diskussionen. Schluss. Aus. Ende.» Bei diesen Worten verspürte ich ein Kribbeln auf der Haut.
    Ich schluckte. «Ja, Jerome.» Selbst ich begriff, wann ich mich geschlagen geben musste.
    Schweigen. Ein höhnisches Grinsen breitete sich auf Niphons Gesicht aus. «Ein menschlicher Freund. Wie schrecklich idyllisch! Ich kann’s gar nicht erwarten, mehr davon zu hören.»
    «Ich finde das süß», bemerkte Tawny. «Hoffentlich lässt du ihn leiden!»
    «Ihre Romanze ist eine große Geschichte der Selbst-Erforschung», sagte Hugh ausdruckslos.
    Ich funkelte ihn an. Als sexuellen Notbehelf hatten Seth und ich entdeckt, dass wir mit uns selbst das tun konnten, was wir nicht miteinander tun konnten. Von dieser Lösung hatte ich meinen Freunden zwar nie etwas gesagt, aber sie hatten wohl zwei und zwei zusammengezählt.
    Da der Vorhang zum letzten Akt des Dramas nun gefallen war, verloren die übrigen im Raum das Interesse an mir, abgesehen von Tawny, die sofort ein Gespräch mit mir darüber begann, welche Freude es machte, Männern das Herz auszureißen und zuzusehen, wenn sie in Tränen ausbrachen. Ich ließ sie stehen, so rasch ich konnte, und unterhielt mich nacheinander mit allen, die ich eine Weile lang nicht mehr gesehen hatte. Ich war gut darin, zu lächeln und die Leute zum Lachen zu bringen, obwohl doch die ganze Zeit über die Gedanken in mir rasten, um diese neuen Komplikationen zu verarbeiten. Als ich schließlich Cody, Peter und Hugh erreichte, die in einer Ecke zusammenhockten, stieß ich einen Seufzer der Erleichterung aus. Dem Ausdruck auf ihren Gesichtern entnahm ich, dass die Sache heute Abend das Grässlichste war, was sie seit längerer Zeit erlebt hatten.
    Cody, der für einen Vampir noch recht jung war, im Vergleich zu Tawny allerdings schon uralt, legte einen Arm um mich. Sein zotteliges Blondhaar hatte er gezähmt und zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengefasst. Er war immerzu gelassen und optimistisch, und seine ‹Jugend› verführte uns dazu, ihn zu verhätscheln. «Oh, Mann! Das ist ja prächtig. Du bist echt angeschissen.»
    «Sieht so aus», meinte ich und schob ihn weg. «Meinst du etwa, ich habe Angst vor ihr?»
    «Ich schon», sagte Peter schaudernd. Sein braunes Haar lichtete sich, und er kleidete sich lässig, jedoch elegant, bis hinab zu seinen schottisch gemusterten Socken. Er war ein alter Vampir, fast so alt wie ich, und außerdem Codys Mentor. Ich hatte mir zuvor noch nie viele Gedanken um ihr Mentor-Lehrling-Verhältnis gemacht. Es erschien immer so mühelos, aber nun ja, Cody war halt auch keine Tawny.
    Ich folgte Peters Blick zum neuen Sukkubus hinüber. Tawny erzählte gerade lebhaft einer Dämonin namens Grace, deren Gesicht keine Regung zeigte, eine Geschichte. Dabei wippten ihre Brüste derart gefährlich, dass der Stoff ihrer Bluse jeden Augenblick zu reißen drohte.
    «Ich glaube nicht, dass du Angst hast», sagte Hugh listig. «Ich glaube, du bist eifersüchtig.»
    «Worauf genau? Auf schlechten Modegeschmack? Auf eine ergonomisch ungesunde Oberweite? Ich muss auf nichts eifersüchtig sein.»
    «Auf irgendwas. Ich habe dein Gesicht gesehen, als du von dem neuen Sukkubus gehört hast. Sieht so aus, als ob in Zukunft eine gewisse Person nicht mehr das einzige Mädchen in unserer kleinen Clique sein wird.»
    «Und?»
    «Und so haben wir eine neue kleine Schwester, um die wir herumscharwenzeln und uns Sorgen machen können.»
    «Ich teile nichts», sagte ich eingeschnappt.
    Peter lachte. «Also macht es dir was aus! Kann’s gar nicht erwarten, bis die Fetzen fliegen.»
    «Ihr Schicksal liegt in deinen Händen», bemerkte Cody.
    «Du solltest dich von ihr ‹Miss Georgina› nennen lassen», fügte Hugh spöttisch hinzu. «Oder wenigstens ‹Ma’am›.»
    Niphons Anwesenheit und Jeromes Lektion hatten mich in eine miese Stimmung versetzt. «Ich werde den Teufel tun und Mentor spielen. Sie ist so wild entschlossen, sich auf die männliche Weltbevölkerung zu stürzen, dass sie mich nicht mal braucht.»
    Die drei Männer grinsten einander erneut höhnisch an, und Cody meckerte wie eine Ziege.
    «Das ist nicht komisch», sagte ich.
    «Aber natürlich», erwiderte Cody. «Im Übrigen – möchtest du nicht anderen helfen? Wo bleibt dein Sinn für Güte und Wohltaten?»
    «Ich glaube, den habe ich aufgegeben, als ich, du weißt schon, der Hölle meine Seele verkauft habe.»
    Peter wedelte mit der Hand. «Details, Details. Es ist an der Zeit, kleinliche Rivalitäten und
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