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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra
Autoren: James Rollins
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hier?«
    Er ließ die Hand sinken. Für einen Augenblick riss er die Augen auf, dann lächelte er umso freundlicher. Er hatte mehr Zähne als ein Hai. »Mir gefällt Ihre nüchterne Einstellung«, sagte er. »Sie ist so erfrischend. Ich möchte Ihnen einen Vorschlag …«
    »Kein Interesse.« Sie wies zur Tür. »Sie können sich mit Ihrem Gefolge jetzt aus dem Staub machen. Auf Wiedersehen.«
    »Wenn Sie mir nur zuhör …«
    »Ich möchte Sie ungern mit einem Arschtritt verabschieden.« Ihr Arm schnellte mit einer knappen Bewegung in Richtung Tür.
    »Sie bekommen hundert Riesen für zwei Monate Arbeit.«
    »Machen Sie endlich …« Ihr Arm sank herab. Sie räusperte sich, starrte Dr. Blakely an und hob die Augenbrauen. »Ich bin ganz Ohr.«
    Seit ihrer Scheidung hatte sie alle Hände voll zu tun gehabt, damit sie etwas zu essen auf dem Tisch und ein Dach über dem Kopf hatten. Das Gehalt einer Assistenzprofessorin deckte kaum die Lebenshaltungskosten, geschweige denn ihre Forschungsprojekte.
    »Warten Sie«, fuhr sie auf. »Eine Minute. Ist es legal? Das ist doch nie und nimmer legal.«
    »Ich versichere Ihnen, Dr. Carter, dieses Angebot ist korrekt. Und das ist noch nicht alles«, fuhr Dr. Blakely fort. »Ihnen gehört das exklusive Recht, Ihre Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. Und ein Lehrstuhl an der Universität Ihrer Wahl wird Ihnen garantiert.«
    Träume wie diesen hatte Ashley nur nach zu viel Zwiebel-Salami-Pizza. »Wie ist das möglich? Es gibt Universitätsstatuten … Vorschriften … ältere Rechte … Wie?«
    »Dieses Projekt wird von höchster Stelle befürwortet. Ich habe freie Hand, jeden, den ich haben will, für das Gehalt, das ich bestimme, einzustellen.« Er setzte sich auf die Couch, legte ein Bein über das andere und streckte die Arme auf der Rückenlehne aus. »Und ich will Sie.«
    »Warum?«, fragte Ashley immer noch misstrauisch.
    Dr. Blakely beugte sich vor und bat mit gehobener Hand um Geduld. Er griff nach seiner Aktentasche und öffnete klickend den Verschluss. Mit beiden Händen zog er vorsichtig eine kleine Kristallstatue aus dem Inneren. Er wandte sie ihr in aufrechter Position zu.
    Es war eine menschliche Figur – nach den hängenden Brüsten und dem schwangeren Bauch zu urteilen, war die Figur weiblich. Das schwindende Licht verfing sich in der kristallinen Struktur und reflektierte funkelnd.
    Nickend forderte er sie auf, die Figur in die Hand zu nehmen. »Was halten Sie davon?«
    Ashley zögerte. Sie fürchtete sich davor, die zerbrechliche Schönheit zu berühren. »Eindeutig primitiv … Sie scheint eine Art Fruchtbarkeitsstatue zu sein.«
    Dr. Blakely nickte eifrig. »Stimmt, stimmt … Hier, gucken Sie näher hin.« Er hob die schwere Statue, und seine Arme zitterten vor Anstrengung. »Bitte schauen Sie genau hin.«
    Sie griff nach der Figur.
    »Sie ist aus einem einzigen Diamanten geformt worden«, sagte er. »Makellos.«
    Nun verstand sie die bewaffnete Eskorte. Sie zog die Hände von diesem unschätzbar wertvollen Objekt zurück, während sie über die Zusammenhänge nachdachte. »Das ist ja affengeil«, flüsterte sie.
    Ashley Carter beobachtete über den Tisch hinweg, wie Dr. Blakely sein Handy zuklappte und in seine Brusttasche zurücksteckte. »So, Professor Carter, wo waren wir stehen geblieben?«
    »Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«, fragte Ashley und wischte mit ihrem Knoblauchtoast Tomatensoße vom Teller. Sie saßen an ihrem grünen Aluminiumküchentisch.
    Blakely schüttelte den Kopf. »Ganz und gar nicht. Nur die Teilnahmebestätigung eines Ihrer potenziellen Begleiter. Ein australischer Höhlenexperte.« Er lächelte ermutigend. »Wo waren wir stehen geblieben?«
    Sie betrachtete ihn wachsam. »Wer wird noch an der Expedition teilnehmen?«
    »Ich bedaure, die Namen sind vertraulich. Aber ich kann Ihnen sagen, dass wir mit einem führenden Biologen aus Kanada und einem Geologen aus Ägypten im Gespräch sind. Und einigen … anderen.«
    Ashley erkannte, dass sie auf diese Art nichts aus ihm herausbekam. »Fein. Dann zurück zur Diamantstatue. Sie haben mir nie gesagt, wo das Artefakt gefunden worden ist.«
    Er schürzte die Lippen. »Diese Information ist ebenfalls vertraulich. Nur für diejenigen bestimmt, die mit dem Forschungsprojekt zu tun haben.« Er faltete die Gingham-Serviette auf seinem Schoß zusammen.
    »Doktor, ich habe gedacht, dies wäre ein Gespräch. Doch Sie sind mit Ihren Antworten eher sparsam.«
    »Vielleicht. Aber Sie haben mir
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