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Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Titel: Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
Autoren: Kate Sherwood
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Dan sich zu Karl stellt.
    „Mr. Kaminski, darf ich Ihnen Daniel Wheeler vorstellen? Er reitet in letzter Zeit Monty.“ Diesmal ist es Dan, der sich ein wenig gekränkt fühlt. Er bildet Monty seit fünf Jahren aus, seit seinem ersten Tag unter dem Sattel. Alles, was der Wallach kann, hat Dan ihm beigebracht – und Monty kann eine Menge. Also warum stellt Karl ihn dar, als wäre er irgendein Stallbursche, der darum betteln muss, reiten zu dürfen? Er vermutet eine weitere Verkaufsstrategie, aber kommt nicht dahinter, was diese bewirken soll, außer Dan in seine Schranken zu weisen.
    Kaminski lächelt herzlich und streckt die Hand aus, und Dan kann sich noch stoppen, bevor er sie ergreift, und hält stattdessen seine eigenen Hände hoch, um zu zeigen, dass sie mit Schmutz und Pferdehaaren verklebt sind. Der Mann ist leger gekleidet, aber wirkt gepflegt, und Dan möchte nicht dafür verantwortlich gemacht werden, sein Aussehen ruiniert zu haben.
    „Ach, das ist schon in Ordnung. Ich habe kein Problem damit, mir die Hände schmutzig zu machen.“ Kaminski beugt sich ein wenig vor. „Und nennen Sie mich einfach Evan.“ Er greift nach Dans rechter Hand und schüttelt sie ein paar Mal energisch, dann schaut er über Dans Schulter. „Was meinst du, Tat?“, fragt er. Sie strahlt ihn nur an und er antwortet mit einem glücklichen Lachen. Wenn sie lächeln, ist die Familienähnlichkeit deutlich zu erkennen: Beide lächeln so breit, dass ihre haselnussbraunen Augen kaum noch zu sehen sind. „Sie scheint ihn zu mögen. Wo ist Jeff? Wir sollten uns seine Meinung anhören.“
    Dan dreht sich in die Richtung um, aus der Jeff kommen müsste, und dieser erscheint wie durch Zauberei. Er macht mühelos und selbstsicher ein paar Schritte zu Seite, um Monty direkt von hinten zu betrachten, und nähert sich dann. Mit einem Blick bittet er um Erlaubnis, sich das Pferd näher ansehen zu dürfen, und dass er dabei ihn ansieht und nicht Karl, bereitet Dan eine gewisse Befriedigung. Doch Karl übernimmt wieder. Er hat offensichtlich entschieden, dass Evan nur hier ist, um den Scheck zu unterschreiben, und dass Jeff derjenige ist, der überzeugt werden muss.
    Karl folgt Jeff zu Monty und gestikuliert in seine Richtung. „Bitte tun Sie sich keinen Zwang an. Sehen Sie ihn sich an und dann satteln wir ihn und zeigen Ihnen, was der große Kerl so alles kann.“
    Karl fährt mit einem ganzen Schwall positiver Äußerungen über das Pferd fort und Dan stellt fest, dass er dem Großteil davon zustimmt. Monty ist wirklich ein Ausnahmepferd und es würde Dan leid tun, ihn gehen zu sehen. Doch es würde ihm mehr als nur leid tun, wenn ihn ein Mädchen bekäme, das nicht mit ihm umgehen kann und von dem riesigen Tier verletzt werden könnte.
    Dan überlegt, ob er mit Evan darüber sprechen soll und wendet sich ihm zu, nur um festzustellen, dass ihn der andere eingehend betrachtet. „Er ist ein schönes Pferd“, beginnt Evan. „Meine Schwester Tat … eigentlich Tatiana, aber das ist doch ein viel zu großer Name für so ein kleines Mädchen.“ Evan lächelt, um klarzumachen, dass er nur scherzt, und Dan sieht, wie ein paar Grübchen in dem ansonsten schmalen Gesicht erscheinen. „Wie auch immer, Tat wollte ein Vielseitigkeitspferd, wir sind an ein Video von Monty geraten und sie hat sich sofort verliebt.
    Dan nickt zurückhaltend und dann winkt ihm Molly zu. „Dan, lass ihn uns satteln und aufzäumen, sie müssen ihn unter dem Reiter sehen.“
    Dan ist nicht an die geradezu manische Energie gewöhnt, die Molly heute ausstrahlt. Er weiß, dass Monty ein wertvolles Pferd ist und es der Finanzlage des Stalls zweifellos helfen würde, ihn zu verkaufen, doch normalerweise gehen Karl und Molly ein bisschen ruhiger an die Sache heran. Natürlich versuchen sie, die Pferde zu verkaufen, aber normalerweise sind sie dabei nicht so verbissen .
    Dan holt Montys Dressursattel und Trense. Klein anfangen ist das Beste – sollte das Mädchen schon auf dem Dressurplatz Angst bekommen, dann bräuchte man mit dem Springen erst gar keine Zeit zu verschwenden.
    Dan sattelt Monty unter Jeffs wachsamen Augen und stellt fest, dass er die Einstellung des anderen Mannes begrüßt. Viele Menschen vergessen das Benehmen des Pferdes im Umgang und halten nur für wichtig, wie es sich unter dem Sattel verhält. Und da Dan es war, der so hart daran gearbeitet hat, Monty Manieren auf der Stallgasse beizubringen, erfüllt es ihn mit Zufriedenheit, dass jemand seine
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